Der Abschlussball [1/2]

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Der Abschlussball

Gut gelaunt erschienen Hermine und Draco beim Frühstückstisch. Narzissa blickte hoch und das Lächeln, das ihre Lippen umspielte, schien ehrlich zu sein.

»Guten Morgen«, begrüßte sie die beiden. »Ihr seht glücklich aus.«

»Sind wir auch Mutter«, grinste Draco und küsste Hermine auf die Wange.

Die Gryffindor wurde verlegen. Sie setzte sich und griff nach einem Brötchen. Lucius Malfoy war nicht da, wie Hermine erleichtert zur Kenntnis nahm. Dracos Vater war ihr nach wie vor unheimlich, obwohl er zu ihr als Pansy wirklich nett gewesen war.

»Ihr könntet in die Winkelgasse zu Madame Chantal gehen«, unterbrach Narzissa Hermines Gedanken. »Das Kleid vom Silvesterball muss umgeändert werden oder willst du es nicht behalten?«

»Oh doch, sehr gerne sogar. Ich könnte es auf dem Abschlussball tragen. Ich hoffe nur, dass es die Schuhe auch eine Nummer größer gibt, ansonsten tanze ich mir Blasen.«

»Gute Idee und anschließend gehen wir schwimmen«, meinte Draco.

Gesagt - getan. Madame Chantal staunte nicht schlecht, als Draco mit Hermine im Schlepp bei ihr auftauchte. Doch sie enthielt sich jeglichen Kommentars. Die roten Schuhe stellten auch kein Problem dar. Draco ließ es sich nicht nehmen, den Preis zu bezahlen und im Stillen war Hermine sehr dankbar dafür, auch wenn sie halbherzig protestierte. Wenn die Schuhe schon so teuer waren, wie viel musste dann erst das Kleid gekostet haben?

Wieder in Malfoy Manor verbrachten sie den restlichen Tag im Schwimmbad. Draco rümpfte ein wenig die Nase, als er Hermines schlichten Badeanzug betrachtete. »An deiner Garderobe müssen wir noch arbeiten. Als die Frau an meiner Seite musst du über angemessene Kleidung verfügen.« Als Antwort schubste sie ihn ins Wasser und sprang lachend hinterher.

Lucius Malfoy sah sie erst beim Abendessen wieder. Er schenkte ihr ein verkniffenes Lächeln.

»Was ist, Vater?«, wollte Draco sofort wissen.

»Ob ihr es glaubt oder nicht, dank unserer Miss Granger hier, habe ich tatsächlich den begehrten Sitz im Zaubergamot erhalten. Erstaunlich, nicht wahr? Shaklebold wollte unbedingt Arthur Weasley dazu berufen. Es sollte ein seit Generationen reinblütiger Zauberer sein, der bereit ist, sein Kind mit einem Muggelstämmigen zu verbinden.« Lucius lehnte sich zurück und fixierte Hermine. »Da Arthurs Sohn sich jetzt für Pansy entschieden hat, erfüllte er nicht mehr die Voraussetzungen. Deshalb habe ich den Vorzug erhalten.«

»Shaklebold hat dir geglaubt, dass Draco mit Hermine befreundet ist?«, fragte Narzissa erstaunt.

»Er hat Weasley natürlich gefragt und Arthur blieb nichts anderes übrig, als das zu bestätigen. Wirklich traurig schien der über den Verlust des Postens ohnehin nicht zu sein. Politik war schließlich noch nie sein Ding.«

Hermine atmete erleichtert auf. Wenigstens trug sie keine Schuld, Mr. Weasley die Karriere verbaut zu haben. »Und es gibt keine Einschränkung?«, wollte sie von Dracos Vater wissen.

Lucius bedachte sie mit einem langen Blick. Unwillkürlich griff Hermine unter dem Tisch nach Dracos Hand. Er drückte sie sanft und streichelte mit dem Daumen darüber.

»Doch, die gibt es allerdings. Ich habe den Sitz nur auf Probe. Endgültig wird er mir erst verliehen, wenn ihr beiden verheiratet seid.«

»Na siehst du, Schatz«, sagte Narzissa. »Nichts ist so schlecht, dass nicht auch ein Funken Gutes dabei herausspringt. Man muss nur lange genug suchen.«

»Dennoch wäre es mir lieber gewesen, unser Sohn hätte sich für ein Reinblut entschieden, Zaubergamot hin oder her«, brummte Lucius.

Eine Zornesfalte erschien auf der Stirn seiner Frau. »Du weißt genau, wie die Alternative ausgesehen hätte. Ein toter Sohn und keinen Sitz im vielbegehrten Zaubergamot.«

Zaubertrank des SchicksalsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt