Freunde?
»Es tut mir wirklich Leid, Blaise«, entschuldigte sich Hermine sofort, noch ehe der Slytherin etwas sagen konnte. »Ich bin völlig ausgeflippt und total durcheinander. Normalerweise verhalte ich mich nicht so. Bist du sehr sauer auf mich?«»Hey Pansy, es ist alles in Ordnung«, sagte der junge Mann bloß und strich Hermine kurz über den Arm. Erleichtert ging die junge Hexe an seiner Seite Richtung Gemeinschaftsraum, wobei der Slytherin grinsend fortfuhr: »Ob du es glaubst oder nicht, ich habe mich jedenfalls köstlich amüsiert. So lustig war noch nie einer dieser Clubabende. Draco macht sich völlig umsonst Sorgen. Du bist an keinem Gryffindor interessiert.« Als hätte er zuviel gesagt, brach Blaise plötzlich ab.
Hermine sah ihn verdattert an. »Er sorgt sich um mich?«
»Ach komm schon, Pans. Als wenn du das nicht wüsstest.«
Sie antwortete nicht und nach einer kleinen Weile fragte Blaise vorsichtig: »Du weißt es wirklich nicht?«
Die Gryffindor holte tief Luft und sagte: »Da ist nichts zwischen ihm und mir und da wird auch niemals etwas sein.«
Mittlerweile hatten sie den Gang zu den Kerkern erreicht. Plötzlich packte Blaise Hermine bei den Schultern und drückte sie sanft an die Wand. Sein Gesicht war nur wenige Millimeter von dem ihren entfernt. »Pansy«, sagte er ernst. »Besteht nur der Funken einer Chance, dass du dich je für mich interessieren könntest?«
Hermines Augen wurden rund. Sacht schüttelte sie den Kopf. »Mein Herz ist bereits vergeben«, flüsterte sie und fragte sich gleichzeitig, ob das wirklich noch der Wahrheit entsprach.
»Es gehört ihm, nicht wahr?«
»Er war es immer«, wisperte sie und dachte an Ron.
Blaise sah irgendwie erleichtert aus und ließ sie los. »Das war es, was ich wissen wollte. So, und jetzt erzählen wir den anderen, wie du die Löwen fertig gemacht hast.«
Das hielt Hermine nun für reichlich übertrieben, doch sie lächelte Blaise aufmunternd zu, froh, dass er den gebührenden Abstand wieder hergestellt hatte.
Sie traten durch die Öffnung in der Wand. Blaise lachte und als sie den Gemeinschaftsraum betraten, drückte er ihr sogar einen Kuss auf die Wange. Die grünen Sessel waren alle belegt.
Draco Malfoy saß in der Nähe des Kamins und blickte hoch. Er sah verärgert aus. Seine Stirn legte sich in Falten, als er fragte: »Nanu, schon zurück? Euer Abend muss doch schön gewesen sein, wenn ihr lacht und euch küsst.«Blaise prustete los, während Hermine einfach nur stumm da stand. Draco sah nicht gut aus. Sie war ihm bewusst aus dem Weg gegangen und hatte sich gezwungen, ihn nicht genau anzusehen. Jetzt bemerkte sie, dass seine Wangen ein wenig eingefallen wirkten und seine Haare etwas strähnig waren. Erstaunlich, was ihm wohl so zusetzte, dass er darüber sogar sein sonst so gepflegtes Äußeres vernachlässigte?
Blaise feixte. »Du hättest dabei sein müssen, Draco. Pansy hat ihr Gift versprüht, dass mehr als ein Gryffindor rote Ohren bekam. Wie war das noch, was du zu Weasley gesagt hast? Kein Geld und kein Hirn ist eine fatale Mischung?«Dracos Augenbrauen schnellten in die Höhe. »Das hast du gesagt?«
»Ich habe mich ein wenig gewählter ausgedrückt, aber im Grunde stimmt das schon.« Wohlweislich verschwieg Hermine, dass sie damit nicht Ron oder seine Familie hatte beleidigen wollen.
Unsicher blickte sie Draco an, auf dessen hagerem Gesicht plötzlich ein scheues Lächeln aufgetaucht war. Ein Grübchen bildete sich auf seiner linken Wange. Hermine sah ihn unentwegt an. Das war ihr noch nie vorher aufgefallen.
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Zaubertrank des Schicksals
FanfictionNach dem Krieg sind etliche Schülerinnen und Schüler nach Hogwarts zurückgekehrt. Professor Snape fordert das Brauen eines perfekten Verwechslungstrankes. Hermine Granger muss mit Pansy Parkinson zusammen arbeiten. Es kommt zum Streit und als sich d...