Der Slug-Club [1/2]

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Der Slug-Club


Der Dezember kam und die Weihnachtsferien rückten näher. Seit dem Kuss herrschte Stille zwischen Hermine und Draco. Er beachtete sie nicht mehr, richtete nie mehr das Wort an sie, wenn es sich irgendwie umgehen ließ.

Hermine redete sich zunächst erfolgreich ein, sie wäre froh über die Entwicklung. So musste sie nicht darauf bedacht sein, sich den Slytherin vom Hals zu halten. Obwohl man ihn nicht gerade als aufdringlich hatte bezeichnen können. Gut, er hatte immer mehr den Beschützer herausgekehrt, aber bis auf den Kuss, der noch nicht einmal ein richtiger war, hatte er nie die Grenze überschritten.

Sie begann jedes Mal leicht zu zittern, als sie an die zärtliche Berührung seiner Lippen dachte. Es musste an Pansys Körper liegen, dass sie so auf ihn reagiert hatte. Sie hatte an sich halten müssen, ihm nicht die Arme um den Nacken zu legen, sein Haar zu durchwühlen und den Kuss zu vertiefen. Was dachte sie sich nur dabei? Sie konnte doch nicht allen ernstes in Erwägung ziehen, Draco Malfoy zu küssen. Nach dem Rücktausch der Körper würde er sie wahrscheinlich dafür umbringen. Doch bisher deutete nichts darauf hin, dass Professor Snape bereits der Gegentrank gelungen wäre und sie hatte doch so gerne mit Ron zu Slughorns Weihnachtsclubabend gehen wollen.

Elektrisiert richtete sich Hermine in ihrem Bett auf. Der Clubabend, den hatte sie vollkommen vergessen. Sie musste unbedingt Blaise Zabini suchen und ihn fragen, ob er sie mitnehmen würde.

Ein Blick auf die Uhr sagte ihr, dass es ohnehin Zeit zum Aufstehen war. Schnell machte sich Hermine fertig und eilte in die große Halle. Sie hatte Glück. Blaise saß bereits am Frühstückstisch und verspeiste nacheinander die Würstchen auf seinem Teller. Draco war zu Hermines Erleichterung nicht zu sehen.

Flink setzte sie sich neben den dunklen Slytherin und sprach ihn auf den Clubabend an.

Blaise war sichtlich erstaunt. »Nein, ich habe noch keine Begleitung. Und du willst wirklich mit mir dort hingehen?«

Hermine nickte heftig.

»Nun gut, meinetwegen. Es ist aber nicht, weil du Draco eins auswischen willst?«

»Er hat nichts damit zu tun«, bekräftigte sie. Hermine sah, wie der blonde Slytherin gerade die Halle betrat. Sein Blick fing sofort den ihren auf und instinktiv rückte Hermine ein Stück von Blaise ab.

Draco kam näher und setzte sich den beiden gegenüber. Sofort erschien sein Frühstücksteller auf dem Tisch. Der Blonde schaute Blaise in die Augen und fragte: »Ich habe euch tuscheln sehen. Ich hoffe, ich störe nicht.«

»Unsinn, Draco. Pansy hat mich gefragt, ob ich sie mit zu Slughorns Weihnachtsparty am nächsten Samstag nehme.«

»So, hat sie das?«, brummte Draco. »Und was hast du geantwortet?« Er schob das Rührei von einer Seite auf die andere.

»Ich habe »Ja« gesagt. Pansy war schließlich noch nie dabei. Außerdem wird Granger bestimmt mit ihrem Wiesel im Schlepp auftauchen. Vielleicht gibt es dann wieder etwas zu lachen.«

Draco warf seine Gabel auf den Teller und stand auf. »Viel Spaß. Ich muss noch ein paar Hausaufgaben erledigen.«

»Was ist mit deinem Essen?«, rief Blaise ihm nach.

»Ich habe keinen Appetit.«

Hermines Augen folgten Draco bis er die Halle verließ.

»Ups, unsere Verabredung ist ihm wohl auf den Magen geschlagen«, mutmaßte Blaise.

Hermine war sich ziemlich sicher, dass es nicht daran lag, sondern vielmehr der Tatsache zuzuschreiben war, dass sie den Abend in Gesellschaft der Gryffindors verbringen würde. Draco beobachtete sie genau, sobald einer der Löwen in ihrer Nähe war. Doch bisher war es ihr gelungen, immer eine gleichgültige Miene aufzusetzen.

Zaubertrank des SchicksalsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt