Die schönste Rose

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Verschlafen blinzelte der König gegen die Sonne. Als seine Augen sich an das krelle Licht gewöhnt hatten, setzte er sich vorsichtig auf.  Verwirrt sah er sich um. Er befand sich in einem hellem Raum. Er war sehr einfach eingerichtet: ein Tisch mit einem Stuhl auf dem eine weiße Tischdecke lag. An dem Fenster hingen ebenfalls weiße Vorhänge herunter. Und dann nooch das Bett auf dem er selber lag. Er wollte aufstehen und zum Fenster gehen. Doch als er versuchte sich aufzurichten, überkam ihn ein schwäche Anfall. Genervt von seinem eigenem Körper lies er sich wieder in die Kissen fallen. Langsam kamen seine Errinerungen wieder. Er errinerte sich wie er im kalten Wasser gelegen hatte und sich selbst verletzt hatte. Und wie ihn jemand versuchte zu retten. Seufzend rieb er sich den Schlafsand aus den Augen. Dann fühlte er nach seinen Handgelenken. Die Wunden waren verheilt und eine große weiße Narbe zierte seine Haut. Skeptisch betrachtete Thranduil den weißen Strich und fuhr einmal vorsichtig mit seiner Hand darüber. Die Narbe fühlte sich rau und kalt an. Auf einem Nachtschränkchen neben seinem Bett entdeckte er ein Glas Wasser.

Konzentriert rutschte der König auf der Matratze weiter nach rechts und griff zitternd nach dem Glas. Er lehrte es in einem Zug. Dann leckte er sich über die Lippen um sie mit Flüssigkeit zu benetzen. Trotzdem waren sie immer noch rau und trocken. Auch sein Mund fühlte sich nicht gerade besonders gesund an. Vorsichtig stellte er das Glas wieder ab. Er rutschte zurück in die Mitte des Bettes und schloss die Augen. Das halten des Glases war anstrengend genung für seinen entkräfteten Körper gewesen.

Als er gerade dabei war, wieder ins Reich der Träume zu versinken, vernahm er laute Stimmen. Es musste sich um zwei Männer handeln. Neugierig horchte Thranduil auf. Die Stimmen wurden immer lauter bis sie vor seiner Zimmertür anhielten. Unsanft riss jemand die Tür auf und herein kamen zwei Männer. Ebenfalls Elben. Der eine erzählte fröhlich weiter, während der andere sich vor dem König verneigte. Unmanierlich zog der rothaarige Elb den etwas kleinern braunhaarigen mit zu Boden.

"Eure Majestät, ihr seit wach.", sagte der eine ganz erstaunt und kratzte sich peinlich berührt am Hinterkopf. "Ja, so weit bin ich auch schon gekommen.", erwiederte der König gelangweilt und würdigte die Störenfriede keines Blicks. "Gibt es etwas, was wir für euch tuen könnten, mein Herr? Oder etwas, dass ihr wissen möchtet?, fragte der rothaarige wieder. Thranduil blickte weiter aus dem Fenster. "Es gibt nichts was ihr für mich tuen könntete.", sagte er und schickte die zwei Elben mit einer eleganten Handbewegung wieder hinaus. Diesmal schlossen sie die Tür etwas leiser.

Kurz darauf klopfte jemand zakhaft an die Holztür. Der König legte genervt den Kopf in den Nacken und rollte mit den Augen. Dabei vielen seine langen Haare geschmeidig über seine Schultern. "Tretet ein!", befahl er nun etwas aufgebrachter. Zögerlich wurde die Tür nach innen geöffnet und ein zierliches Mädchen trat hinein und schloss die Tür wieder. Interessiert sah der König zur Tür. Er betrachtete die Hüftlangen gelockten blonden Haare die weich ihren Körper umspielten. Das Mädchen trug ein knielanges cremefarbenes Kleid und man könnte genau ihre schlanken Beine erkennen. Der König strecke neugierig den Hals um mehr von dem wunderschönen Geschöpf erkennen zu können. Doch sie machte es ihm leichter. Sie drehte sich um und ihr Anblick zwang den König dazu sich in die Seite zu kneifen. Damit im nicht der Kiefer runterklappte. Noch nie hatte er so ein schönes Mädchen gesehen. Mit gesenktem Kopf und den Händen hinter den Rücken verschränkt, blickte sie zum König. Vorallem ihre Augen hatten es dem König angetan. Sie waren wie seine. Eisblau, doch nur mit dem Unterschied, dass ihre mehr Wärme ausstrahlten.

"Mein Herr, ich wurde geschickt um euren Gesundheitszustand zu überprüfen.", ihre Stimme war so schön wie die eines Singvogels. Der König nickte und setzte sich langsam an die Bettkante, so das die junge Frau ihn besser erreichen konnte. Langsam ging sie auf ihn zu. Eine Haarsträhne fiel ihr ins Gesicht die sie aber hektisch wieder zu den andern strich.  Sie hockte sich neben den hübschen Elb und musste kurz inne halten. Sein Duft benebelte ihre Sinne so sehr, dass sie eine kleine Pause brauchte. Sie blinzelte ein paar mal iritiert und fing dann mit ihrer Arbeit an.

Sie nahm kritisch sein Handgelenk in ihre Hände und strich behutsam über die Nabe. Sie fühlte wie der König scharf die Luft einsog. Sie wollte den König ansehen, aber traute es sich nicht. Schließlich war sie nur eine Pflegerin und keine hohe Elbin die es würdig gewesen wäre. Dennoch genoss sie insgeheim seine Nähe und seine Erfahrenheit die er Ausstrahlte. Dann fühlte sie seinen Puls. Auch alles in Ordnung.

Thranduil kamen die zarten und fragenden Berührungen sehr bekannt vor. Er überlegte woher. "Sagt mir: Wie ist euer Name?", fragte der König und versuchte dabei in ihr hübsches Gesicht zu blicken. Doch die goldenen Haare hinderten ihn daran. "Ich heiße Nerwen.", sagte sie knapp und stellte sich wieder hin und wollte gerade gehen. "Warte Nerwen.", sagte der König ruhig und deutete ihr an hier zubleiben. Er wollte sie gerne bei sich haben. Nerwen war eine angenehme Gesellschaft für ihn. Plötzlich viel es ihm wieder ein: Sie muss die Person gewesen sein die bei ihm im Bach stand.

"Sag mir Nerwen: Hast du mich im Bach aufgefunden?", ihm war es doch sehr unangenehm ihr diese Frage zu stellen. Es gehörte sich nicht für einen König sich einfach so gehen zu lassen und dann auch noch Suicide zu begehen. Zu mindest, es versuchen.... Doch sie lächelte ihn nur milde an. "Ja. Ich habe euch dort gefunden und mit in unsere Siedlung gebracht.", sagte sie und schaute peinlich berührt zur Seite um nicht den eiskalten und eindringlichen Blicken des Königs ausgesetzt zu sein. "Aber macht euch keine Sorgen. Ihr werdet bald wieder, wenn ihr vollständig erholt seit in eure Hallen zurückkehren können, Majestät.", sagte sie etwas nachdenklich. Sie machte noch einen Knicks und hastete sofort aus dem Zimmer. Das letzte was der etwas verblüffte Thranduil von ihr zu sehen bekam, war ihr Engelshaar. Der Elbenkönig hatte zwar schon viel Elbinin gesehen. Aber keine war so schön wie diese. Sie errinerte ihn an eine der weißen Rosen, die in seinem Schlossgarten wuchsen. Jedesmal wenn er an ihnen vorbei lief, stieg ihm ein betörender Duft in die Nase und er träumte für einen Moment von seiner Frau. Und wie unberschwert alles doch war als sie noch lebte.

Diesen selben Geruch griff er eben auch bei Nerwen auf...


I see it in your eyes (Thranduil ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt