Aderlass

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"Bringt mir sofort einen Arzt!", schrie der König über den gesamten Hof. Die Menschen sahen ihn verwirrt an und blickten auf das wertlose Dienstmädchen in seinen Armen herab.

Der Fürst des Schlosses eilte auf ihn zu.

"Wonach verlangt ihr, euer Majestät?", sagte er und blickte unterwürfig auf den Boden.

"Bringt sie sofort zu einem Arzt und wehe sie stirbt.", fauchte Thranduil ihn an. Mit einer finsteren Miene übergab er das Mädchen an zwei Diener, die sie dem Fürsten hinterhertrugen. Boshaft sah er ihnen nach. Dann drehte er sich ruckartig um und eilte mit langen schnellen Schritten zurück in das Schloss. In seinem Gastzimmer packte er seine paar Sachen zusammen, die er bei seinem Fund im Wald bei sich trug. So schnell wie er gekommen war, so schnell verschwand er auch wieder. Er wollte keine Minute länger an diesem Ort verweilen, viel zu lang war er schon dort.

Er lief zurück auf den Hof, unwissend, wo er hin sollte. Doch die Schreie Nerwens wiesen ihm den Weg zu der Krankenstation. Dort lag Nerwen gebettet auf alten Matratzen und stark schwitzend.

"Sie hatte eine Vergiftung.", sagte der Arzt an Thranduil gerichtet. Eine der Helferinnen tupfte Nerwens schweißgebadede Stirn ab und hielt ihr stärkend die Hand.

"Woher?", fragte er kalt.

"Sie hat über die Schleimhäute den Wirkstoff des giftigen roten Fingerhuts aufgenommen."

"Schleimhäute.", fragend sah Thranduil ihn an.

Eingeschüchtert von seiner bloßen Präsenz traute der Arzt erst nicht zu antworten. Erst als der König einen drohenden Blick in seine Richtung warf, sprach er.

"Sie hat den Giftstoff übere ihre Vagina aufgenommen."

Nun wusste Thranduil was passiert war. Der Fürst bestrafte Nerwen durch das auftragen einer giftigen Masse, welche bei Überdosierung zu einer Vergiftung führen konnte. Wut sammelte sich in ihm und blitzte zornig in seinen Eisblauen Augen auf. Er sah zu Nerwen. Sie war so zerbrechlich, wie ein junges Rehkitz, von seiner Mutter verlassen.

Er ging auf sie zu und kniete sich neben sie. Sanft küsste er ihre Stirn. Sie sah ihn mit großen Augen an. Für einen Moment verlor Thranduil sich in dem tiefen blau. Tief wie das Meer.

"Wir müssen einen Aderlass machen.", sagte der Arzt. "Das ist der einzige Weg um das giftige Blut aus ihrem Körper zu bekommen."

Nerwen griff nach der Hand des Königs und hielt sie fest umschlossen. Ängstlich sah sie ihn an. Doch sie bewies die ganze Behandlug über, was wäre Stärke war. Sie schreite nicht, sie weinte nicht. Sie blieb standhaft vor den wachenden Blicken ihres Königs.

Als es vorbei war, löste sich Thranduil aus ihrem Griff und stand auf.

"Bitte geht nicht.", flehend sah sie ihm nach.

"Ich habe noch etwas zu erledigen.", sagte er und ging.

...

Hey, tut mir echt leid, dass ich solange weg war, aber jetzt werden wieder regelmäßiger Kapitel kommen.


I see it in your eyes (Thranduil ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt