3. Kapitel

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„Ist das wahr? Dein Vater wurde akumatisiert?!", fragte Nino schockiert. „Pssst! Sag das doch nicht so laut. Ja, wurde er...", beantwortete Adrien seine Frage. „Wieso das denn?", wollte Nino wissen. „Mir ist ein Buch von ihm verloren gegangen und aus diesem Buch hat er seine Inspiration gezogen." „Muss ja wirklich wichtig für ihn gewesen sein." „Ja, deswegen war ich die letzten Tage nicht da, aber er hat mir verziehen und ich darf wieder zur Schule kommen." „Da bin ich froh, alter!" „Wegen so einem dummen Buch? Was hat Adrien bitte für einen Vater?", flüsterte mir Lan entgegen. Ich zuckte nur mit den Schultern. Was musste das Buch nur für einen Inhalt gehabt haben, um seinen Sohn den Unterricht in der Schule zu verbieten? Meine Überlegungen wurden  durch Madame Bustier unterbrochen, da sie mit dem Unterricht began. Unser heutiges Thema waren unsere größten Helden. Jeder von uns bekam einen Partner und ich wurde Adrien zugeteilt. Als Madame Bustier uns alle zugeteilt hatte, durften wir mit unserer Arbeit beginnen. Adrien sammelte seine Sachen und setzte sich zu mir in die letzte Reihe. „Hast du schon eine Idee, welchen Helden wir nehmen könnten?" „Nein, du?" „Wie wäre es mit Ladybug?" „Ich glaube, dass es keine so gute Idee ist. Die meisten werden bestimmt Ladybug und Chat Noir wählen. Vielleicht sollten wir einen Held wählen, aus unserem Alltag." „Ja, du hast Recht, aber wen könnten wir nehmen?" „Keine Ahnung, im Notfall könnten wir ja meine Mutter nehmen.", ich fing an zu kichern. „Oh, das war nur ein Witz. Meine Mutter ist Tierärztin, deshalb...", versuchte ich ihm zu erklären. „Ich finde die Idee gar nicht mal so übel. Sie rettet doch Tierleben, oder nicht?" „Manchmal... aber glaubst du nicht, dass die anderen es vielleicht öde finden könnten?" „Ach Quatsch, ich finde es cool!", er lächelte mir aufmunternd zu. „Wir müssen unsere Arbeit übermorgen vorstellen, richtig?" Ich nickte zur Bestätigung. „Dann können wir uns heute bei dir treffen, um alle Informationen von deiner Mutter zu bekommen und morgen arbeiten wir bei mir an der Präsentation, was hälst du davon?" „Ja, hört sich gut an." „Super, treffen wir uns nach dem Unterricht vorm Schultor? Dann können wir direkt zu dir gehen." „Ja, so machen wir es."

„Ich hoffe meine Maman hat nichts gegen ein Interview.", sagte ich zu Adrien, als wir fast zu Hause ankamen. „Glaubst du, sie könnte was dagegen haben?" „Im Normalfall nicht, aber wenn sie Stress hat in der Praxis, dann vielleicht ja schon..." „Dann hoffen wir mal, dass alle Tiere gesund sind." Wir betraten mein Zuhause und ich ging mit Adrien in die Küche. Ich bereitete für uns eine Snackpause vor, indem ich auf einem Tablett eine Karaffe Orangensaft und Melone servierte und es mit nach oben in mein Zimmer nahm. „Ich hoffe du magst Orangensaft und Melone?" „Ja klar, wer mag das denn nicht?" Adrien lächelte mich freundlich an. „Meine Mutter müsste in 1 Stunde nach Hause kommen, wenn alles gut verläuft. Wir können ja schon ein paar Fragen für das Interview zusammenstellen, damit wir gut vorbereitet sind.", schlug ich ihm vor. „Ja, gute Idee." Wir trugen Fragen zusammen bis meine Maman kam. „Wie wärs, wir machen jetzt Pause und danach belagern wir meine Maman?" „Das hört sich nach einem sehr guten Plan an!" Während wir aßen und tranken, wollte Adrien mich besser kennenlernen. „Du hattest mal erzählt, dass du es gewohnt bist, dass du von anderen schräge Bemerkungen bekommst... hattest du denn keine Freunde, die dir geholfen haben?", fragte er vorsichtig. „Nein... ich hatte keine Freunde. Sie haben sich gerne über mich lustig gemacht, aber irgendwann wusste ich mich zu verteidigen und immer weniger legten sich mit mir an. Aber es wollte trotzdem niemand mit mir befreundet sein." „Das verstehe ich gar nicht." „Naja, ich bin halt nicht so wie andere." „Du hast Recht, du bist lustig, cool, intelligent und ziemlich schlagfertig. Also ich bin froh, dass du in unsere Klasse gekommen bist!" „Denkst du das wirklich?" „Ja! Weißt du, ich hatte es anfangs auch nicht leicht. Ich wurde immer Zuhause unterrichtet und hatte deshalb keine Freunde und als ich dann zur Schule gehen durfte, hatte sich das erstmal nicht geändert. Denn Chloé ist meine einzige Kindheitsfreundin und jeder dachte ich bin so gemein, wie sie es manchmal sein kann. Chloé hat an meinen ersten Schultag ein Kaugummi auf Marinettes Platz geklebt und als ich versucht habe es abzumachen, kam Marinette rein. Sie dachte, dass ich es getan hatte und sie war mächtig sauer auf mich. Aber dann habe ich ihr erklärt, dass es nicht so war und jetzt sind wir richtig gute Freunde geworden." „Das hatte ich gar nicht erwartet, wenn man euch mal so beobachtet." „Was meinst du damit?" Wenn man Marinette beobachtet, dann sieht man sofort, dass sie verknallt in Adrien ist... „Ach nichts, vergiss es!", sagte ich mit einem unschuldigen Lächeln. Adrien schmunzelte. „Komm, lass uns jetzt zu meiner Maman gehen.", schlug ich vor.

Nachdem wir alle Informationen von meiner Maman sammelten verabschiedete ich mich von Adrien an der Tür. „Für eine Projektarbeit fand ich es echt cool bei dir. Ich freu mich schon auf morgen!" „Ja, das finde ich auch. Also dann, bis morgen!", sagte ich zu Adrien. Ich schloss hinter mir die Tür und Lan kam unter meinen Pulli hervor. „Das lief ja herrlich, ihr seid jetzt befreundet oder?" „Weiß nicht, aber er hat gesagt, dass ich cool bin.", ich fing an zu Lächeln. „Jetzt sag nicht, dass du verliebt bist..." „Quatsch, ich drücke Marinette die Daumen!" Lan seufzte erleichtert auf. „Ach Julie, kannst du dir bitte angewöhnen mich heimlich zu füttern? Ich bin am verhungern!"

Der verlorene Wolfs-MiraculousWo Geschichten leben. Entdecke jetzt