4. Kapitel

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„Hallo, ich bin Julie Legrand und ich arbeite mit Adrien an einem Schulprojekt zusammen.", sagte ich, als ich vor der Sprachanlage stand. Mir wurde das Tor geöffnet und ich gelang auf das Agreste Anwesen. Ein ziemlich großes Grundstück mit einem echt hübschen Haus. „Ganz schön schicki micki das Ganze." „Was erwartest du, Adriens Vater ist ein erfolgreicher Modedesigner.", erklärte ich Lan. Die Tür wurde mir geöffnet und ich wurde in Adriens Zimmer begleitet. Dann ließ man uns alleine. „Wow, dein Zuhause ist echt beeindruckend.", gestand ich Adrien. „Danke, aber es fehlt ein bisschen an Leben.", sagte er so leise, dass ich ihn fast nicht verstand. Dabei schaute er traurig zu Boden. Er fing sich jedoch schnell wieder und nahm mir ein paar Materialien ab, die ich für unser Plakat mitgebracht hatte. „Das ist ganz schön viel Zeug.", bemerkte er, als er die Sachen auf dem Boden ausbreitete. „Ja, ich weiß. Aber das wird am Ende so cool aussehen! Hier, das sind meine Entwürfe." Ich zeigte ihm ein paar Skizzen von den Plakat Ideen und er suchte sich das Beste aus. „Das war auch mein Favorit.", gestand ich ihm lächelnd. „Wir scheinen einen ähnlichen Geschmack zu haben.", stellte er fest. Beim bearbeiten des Plakats hielten wir uns an die Vorlage. Es dauerte zwei Stunden bis wir mit dem Plakat fertig waren und anschließend übten wir unsere Präsentation, um morgen möglichst viel frei vorzutragen. Nach einer weiteren Stunde machten wir Pause. Die Snacks die uns Nathalie ins Zimmer brachte, versuchte ich so unauffällig wie möglich unter meinen Pulli zu stecken, damit Lan etwas essen konnte. „Kann ich dich was fragen?" „Klar, was gibtˋs?" „Gestern habe ich mitbekommen, dass dein Vater vor ein paar Tagen akumatisiert wurde... war das beängstigend?" „Ja ein bisschen schon. Er war sauer auf mich, aber Chat Noir und Ladybug waren schnell zur Stelle, um mich zu beschützen." „Ich frage mich, wie die beiden immer sofort mitbekommen, wo es ein neues Opfer gibt. Schließlich passierte es ja hier bei dir Zuhause." „Sie sind Superhelden, das Böse zieht sie an, vermute ich mal." „Weshalb war dein Vater denn so sauer?", fragte ich vorsichtig nach. „Ich habe ein Buch von ihm verloren, dass ihm sehr wichtig war." „Und was könnte man so darin lesen?" „Ich habe es selber nur kurz gesehen, aber da waren Helden aus vergangenen Zeiten drin abgebildet, Helden wie Ladybug. Daneben stand irgendwas geschrieben, dass ich nicht entziffern konnte, es stand in einer anderen Sprache." Erschrocken seufzte Lan unter mein Pulli auf und Adrien sah mich verwirrt an. Ich tat so, als ob ich dieses Geräusch gemacht hätte und sagte: „Dein Vater steht auch auf Superhelden! Ich habe gehört, dass er in der Öffentlichkeit eher einen kühleren und emotionslosen Eindruck macht." Adrien fing an zu lachen. „Ja, wie es scheint, mag mein Vater echt Superhelden wie Ladybug und Chat Noir." „Was ist mit dir? Wen magst du lieber, Chat Noir oder Ladybug?" „Sie sind beide cool, aber Ladybug... sie ist wundervoll! ... Also sie ist toll, aber..." Ich fing an zu kichern. „Schwärmst du etwa für Ladybug?" „Nein, ich bewundere sie nur.", versuchte er sich rauszureden. „Und du?" „Ich schwärme nicht für Ladybug, nein.", sagte ich, um ihn zu ärgern, dabei grinste ich ihn frech an und er musste schmunzeln. „Keine Ahnung, sie sind bestimmt beide toll. Bisher habe ich nur Ladybug mal kurz gesehen, sie hat mir sogar zugewunken." „Achja?" „Du hättest meinen Bruder erleben müssen, der ist ausgeflippt vor Freude!"

Wir unterhielten uns noch bis zum Abend, bevor ich dann nach Hause ging. „Sag mal Lan, was war das eben bei Adrien? Was hat dich so schockiert?" „Das Buch was Adrien beschrieben hat, ich kann mich natürlich irren, aber vielleicht ist es das Buch, welches wir schon seit Jahren versuchen zu finden. Dieses Buch ist zusammen mit dem Schmetterlings- , dem Pfaun- und den Wolfsmiraculous verschwunden. Ich hatte dir ja erzählt, dass ich unterwegs abhanden gekommen bin und in einem Schmuckladen landete, wo mich dein Vater dann für lächerliche 1200 yen kaufte und du weißt, dass das nicht mal 10€ sind!" „Lan, zurück zum Thema!" „Ich habe die Theorie, dass Nooroo, also der Schmetterlings-Kwami, beim Buch geblieben ist. Das würde also bedeuten..." „Das Adriens Vater Hawk Moth ist.", beendete ich den Gedanken meines Kwamis. „Aber das kann ja nicht sein, da sein Vater doch akumatisiert wurde." „Naja, was würdest du tun, damit jeder Verdacht auf dich zu nichte wird?" „Du meinst, er hat sich selbst akumatisiert, um Ladybug und Chat Noir hinters Licht zu führen?!" „Ziemlich schlau von ihm, oder?" „Das ist bisher nur ein Verdacht, wir können es nicht mit Sicherheit sagen. Aber selbst wenn er Hawk Moth ist, was bringt ihm ein Buch, welches er nicht entziffern kann." „Keine Ahnung, aber in diesem Buch stehen Rezepte drin, wie wir Kwamis besondere Fähigkeiten erhalten können. Nur ein Hüter wird mit diesem Buch richtig umgehen können." „Meinst du, dass wir einen Hüter hier finden werden?" „So weit ich weiß sind alle Hüter gestorben, andererseits müssen Ladybug und Chat Noir ja irgendwie an ihre Miraculous gekommen sein." „Wir müssen so schnell wie möglich herausfinden, ob Marinette nun Ladybug ist oder nicht." „Dann freunde dich mit ihr an, sei oft in ihrer Nähe und schau, ob sie mit Ladybug am selben Ort ist... oder..." „Vergiss es, ich werde nicht an ihr schnüffeln." „Das würde aber viel schneller gehen!" „Lan, du weißt, dass ich Angst habe." „Nur wovor?" „Vor den Kräften, sie machen mir einfach Angst." „Wenn du dir als Superheldin nur eine Chance geben würdest..."

Der verlorene Wolfs-MiraculousWo Geschichten leben. Entdecke jetzt