28. Kapitel

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Eine Woche ist es nun her seitdem ich die Absage bekommen habe und es tut noch immer weh. Das Leben konnte echt gemein zu einem sein. Ich hätte wirklich alles dafür gegeben, um dieses Stipendium zu bekommen. Es war wirklich mein größter Traum... Ich war so frustriert, dass ich mich aus allem ein wenig zurück zog. Besonders mein Doppelleben als Superheldin litt darunter. In der letzten Woche hatte ich mich kaum als Luna Grey sehen lassen und Alya stellte auf ihrem Ladybug Blog schon Theorien auf. Nur war mir das egal, schließlich brauchte jeder mal eine Auszeit, wenn etwas mieses in seinem Leben passiert war, oder nicht? Aber nicht nur als fehlende Superheldin fiel ich auf, sondern auch in der Schule. Ich ging in den Mittagspausen nicht mehr zu Marinette und Alya, denn ich verbrachte sie zur Zeit lieber alleine. Jeder hatte gemerkt, dass etwas mit mir nicht stimmte. Die meisten aus der Klasse waren besorgt, versuchten mir Gesellschaft zu leisten oder mich aufzumuntern, doch ich blockte meistens ab. Nur Chloé versuchte zwischendurch mal auf mich einzuhacken, doch ihr teuflisches Grinsen verging, wenn ich mich im Gegenzug über sie als Queen Bee lustig machte. Aber die wirklich guten Sprüche, welche ich im Petto hatte, konnte ich nie loswerden, da sich meine Mitschüler schützend vor mich warfen. Sie sagten zu ihr, dass sie mich in Ruhe lassen solle und so was. Eigentlich ja ziemlich süß von ihnen, dabei war es nicht mal notwendig, schließlich konnte ich ziemlich gut auf mich selbst aufpassen. Zuhause waren meine Eltern auch ein wenig überfordert mit mir. Sie hatten keine Ahnung, wie sie mich aufmuntern sollten, aber versuchten trotzdem ihr bestes. Jedoch brachte dies nicht viel, ich blockte bloß ab und bat sie darum mir meine Zeit für mich allein zu geben. Der einzige, der mich nach allem noch normal behandelte, war Lan. Er wusste, dass mich dieses Mitleid der anderen verrückt machte. Ich hasste es, wenn ich bemitleidet wurde, es machte mich förmlich krank. Schließlich erinnerte es mich immer wieder an mein Versagen und das konnte ja einfach nicht gesund sein. Ich vertrieb mir die Zeit mit zeichnen, da ich meine Violine seit letzter Woche auch nicht mehr angefasst hatte. Ich war einfach viel zu enttäuscht...

„Hör mal Julie, kommst du heute Nacht ohne mich aus?", fragte mich mein kleiner Freund und ich schaute ihn fragend an. „Was hast du denn vor? Ist schon wieder Vollmond?", fragte ich zurück und grinste belustigt, da Lan bei Vollmond meist auf komische Ideen kam und den Mond anheulte bei Nacht. Allerdings tat er dies nur, wenn ich vergaß die Vorhänge zuzuziehen.„Ha ha... nein, es geht um Noroo."
„Dem Schmetterlingskwami?", fragte ich nach und Lan nickte. „Genau, er hat heute Geburtstag und ich habe mit Wayzz besprochen, dass wir mit den anderen Kwamis versuchen Kontakt aufzunehmen.", erläuterte er mir. „Wie meinst du das? Wie wollt ihr zu ihm Kontakt aufnehmen?", fragte ich fürs Verständnis. „Wenn genügend Kwamis sich zum richtigen Zeitpunkt in der Miraculous Schatulle versammeln, können wir eine Kontaktaufnahme beschwören. Die genauen Details sind unwichtig, aber so könnten wir herausfinden, wo er sich befindet und demnach auch, ob Gabriel Agreste wirklich unser Mann ist.", erklärte Lan und ich nickte verständnisvoll. „Um jeden Preis muss es euch gelingen." , sagte ich und sah ihn entschlossen an. „Kann ich irgendwas mitnehmen? Du würdest es nie wieder sehen, aber die anderen würden sich freuen, es ist auch egal, was es ist.", fragte er und ich dachte nach. „Kann auch was zu essen sein...", überlegte er vielsagend. „Was soll ich backen?", fragte ich belustigt. „Deine Cookies wären großartig!", bestimmte er und wir gingen gemeinsam in die Küche. Dort backte ich Lans Bestellung und packte sie ihm in eine Tüte, welche er tragen konnte. Dann schwebte er im Schutz der Dunkelheit hinaus, um zu Meister Fus Wohnung zu gelangen. Ich hingegen räumte die Küche auf und setzte mich dann wieder in mein Zimmer, um meine angefangene Zeichnung zu beenden. Als dies geschafft war schlief ich ein.Es war noch mitten in der Nacht, als ich von verschiedenen Geräuschen geweckt wurde. Es war ziemlich laut draußen und als ich ans Fenster ging, um nachzusehen, was dort los war, ging plötzlich meine Zimmertür auf. Mein kleiner Bruder stürzte hinein und wurde von einem Gespenst verfolgt. „Hilf mir, Julie!", flehte er und klammerte an meinem Bein. Ich schaute mich in meinem Zimmer um und überlegte, was ich machen konnte, denn verwandeln ging ja schlecht, Lan war nicht hier. Ich schnappte meine Decke und versuchte das Gespenst einzufangen, was mir nicht gelingen sollte. Mein Bruder kreischte und ich kniete mich zu ihm runter. „Na schön, sieh dir das Gespenst an. Hast du wirklich Angst vor ihm? Denn wenn du mich fragst, sieht es doch ziemlich lächerlich aus." Mein Bruder schaute ängstlich zum Gespenst und fing wieder an zu kreischen. „Hör mir zu, stell dir vor, das Gespenst hätte eine Clownsnase und sein Kopf wäre so groß, dass es beim Fliegen das Gleichgewicht verliert. Stell dir vor, auf ihm würden kleine Einhörner rumspringen und Feen um ihn herum schwirren. Stell dir das alles vor und sieh dir das Gespenst noch einmal an. Ist es noch immer gruselig?" Léon schien angestrengt darüber nachzudenken und starrte das Gespenst an, doch langsam breitete sich ein Lächeln auf seinem Gesicht aus und er fing an zu lachen. „Schau mal, auf seinem riesigen Kopf tanzt ein Kobold!", meinte er und ich lachte erleichtert auf, als mein Trick zu funktionieren schien. Dann schleuderte ich ihn hoch und stürmte mit ihm aus dem Haus, zusätzlich befahl ich ihm die Augen zu schließen. Er sollte nicht vor den anderen Sachen die durch die Stadt rannten Angst bekommen. Ich lief so schnell ich konnte durch Paris und eine Menge angsteinflößende Geschöpfe oder auch Situationen liefen mir über den Weg. Doch ich ließ mich dadurch nicht beirren. Entschlossen lief ich weiter und hielt schützend meine Hand über Léons Kopf. Ich huschte um die nächste Ecke und sah, wie Chat Noir und Ladybug bereits gegen den akumatisierten Bewohner kämpften. Es war ein Kind. Ein akumatisiertes Kind, was die Alpträume aller Pariser wahr werden ließ.„Julie, hier her!", hörte ich Lans Stimme aus einer dunklen Ecke kommen. Ich schlich dort hin und mein kleiner Freund schaute mich enttäuscht an.„Was ist passiert, Lan?", fragte ich ihn besorgt. „Es hat nicht funktioniert. Im Gegenteil, Hawk Moth weiß jetzt, dass es noch weitere Kwamis gibt und ungefähr die Richtung von Meister Fus Wohnung.", erzählte er vorwurfsvoll und ich zog meinen Freund an mich ran. „Mach dir keine Vorwürfe, er wird keinen von euch mehr in seinen Händen bekommen.", tröstete ich ihn und er nickte. „Hoffentlich." Ich streichelte ihn mit meinem Daumen über sein kleines Köpfchen und verwandelte mich dann. Noch immer hatte ich Léon auf dem Arm, als ich mich in den Kampf stürtzte. „Behalt bloß die Augen zu.", forderte ich von meinem Bruder und er stimmte zu. Ich konnte ihn unmöglich alleine lassen, aber einfach nur zusehen konnte ich auch nicht. Ich packte an meine Seite und warf den Bumerang in die Richtung des akumatisierten Kindes, doch seine Reflexe waren schnell, sodass er mir auswich. Geschickt fing ich meinen Bumerang und rannte schnellen Schrittes näher an ihn heran.„Luna Gray! Du kommst gerade richtig!", freute sich Ladybug über mein erscheinen. „Wir haben dich die letzte Woche vermisst, Wölfchen... aber, meinst du nicht, dass du alleine herkommen solltest?", stellte Chat Noir in Frage. „Hast du dich mal umgesehen? Ich konnte ihn doch nicht alleine lassen!", meckerte ich. „Kennst du ihn?", fragte er weiter und ich war kurz darauf ihm zu sagen, dass dies mein Bruder war doch hielt mich zurück. „Als ich nachsehen wollte, wer für den Lärm verantwortlich war, bat er mich um Hilfe.", erklärte ich ohne dabei seine Frage zu beantworten oder zu lügen! Meine Partner nickten verständnisvoll und wir versuchten den kleinen Jungen zum Fall zu bringen. Dabei traf er Ladybug, wodurch sie ihre Kräfte verlierte. Schützend stellten wir uns um sie herum, wodurch wir ebenfalls getroffen wurden. „Ihr habt nicht eure Fähigkeiten verloren!", stellte Ladybug fest, als Chat und ich erneut angriffen. „Wir haben keine Angst unsere Kräfte zu verlieren.", erklärte Chat und im selben Moment erschien eine böse Ladybug, welche unserem Kater das Fell abziehen wollte. Entschuldigend sah er Ladybug an und ich kicherte belustigt. Die falsche Ladybug schmiss ihren Glücksbringer hoch und zum Vorschien kam ein gigantisches Schwert. Während Chat die falsche Ladybug abwehrte sprang ich zum nächsten Angriff und holte zu einem erneuten Wurf aus. Erst wich mir der Junge aus, doch als mein Bumerang zurück kam, traf er das Kissen, wodurch er hinunter fiel. Schnell fing ich sowohl den Jungen als auch meinen Bumerang auf. „Ich hab ihn!", teilte ich mit, doch sah, dass Chat noch in seinem Kampf steckte. Ich sprang zu Ladybug und drückte ihr den Jungen in den Arm, welcher sich mittlerweile wehrte. Dann griff ich nach meinem Bumerang und zielte auf die Finger der falschen Ladybug, daraufhin ließ sie ihre riesige Waffe los und Chat schnappte sich diese, um sie zu der echten Ladybug zu bringen. Chat und Ladybug tauschten und dann verwandelte sie alles wieder zurück. Als der kleine Junge sich zurück verwandelt hatte, erklärte er uns, wieso er akumatisiert wurde.„Kann ihn einer von euch nach Hause bringen? Ich verwandle mich gleich wieder zurück.", fragte uns Chat und zeigte uns seinen blinkenden Ring. „Klar, das mache ich. Und Chat Noir? Hältst du mich wirklich für so böse, wie in deinem Alptraum?", fragte sie ihn und schaut ihn besorgt an. „Natürlich nicht, du bist die Lady meiner Träume.", gestand er ihr und warf ihr eine Kusshand zu, bevor er über die Häuser verschwand. Ladybug sah ihm nach und ich räusperte mich. „Also dann, wir sehen uns.", meinte ich und hob meine Hand um mich zu verabschieden. „Warte, wieso ist bei dir nichts passiert?", fragte sie mich nachdenklich. „Vermutlich, weil mein Alptraum wahr geworden ist.", äußerte ich und sie blickte mich schockiert an. „Oh, mach dir keine Sorgen. Ich bin bestimmt bald drüber hinweg...", meinte ich und sprang davon. Ich hoffte wirklich, dass es wahr würde.


Ankündigung!

Eigentlich wollte ich dieses Kapitel schon viel früher geschrieben haben, da ich es auch in den Kommentaren angekündigt hatte. Aber meine Prioritäten haben sich ein wenig verschoben, weshalb ich diese Fanfiktion bis aufs weitere pausiere. Der Grund: Ich habe meinen Roman beendet und schleife nun an meiner Geschichte, um sie verlagsreif zu machen. Dies beansprucht viel Zeit, deshalb bitte ich um Verständnis, da mir mein „richtiger" Roman wichtiger ist, als eine Fanfiktion. Ich hoffe, dass ihr nicht enttäuscht seid und geduldig auf weitere Parts wartet. Zwar werde ich größtenteils erstmal an meinem Buch arbeiten, jedoch kann es auch gut sein, dass ich zwischendurch Kapitel der Fanfiktion hochlade. Schaut daher zwischendurch einfach mal vorbei, aber versprechen kann ich euch nichts. Spätestens im März geht es dann weiter!Danke, für eure Unterstützung!

Der verlorene Wolfs-MiraculousWo Geschichten leben. Entdecke jetzt