23. Kapitel

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Es war Samstag, der Tag an dem Marinette ihr Doppeldate mit Luka, Adrien und Kagami hatte. Ich versuchte nicht daran zu denken und übte an der Violine. Doch ich verspielte mich ständig, weshalb sich mein Stück grauenvoll anhörte. "Bitte Julie, das hält ja keiner aus! Versuch dich anders abzulenken, oder geh hin und sieh nach, wie es läuft.", meinte Lan. "Das meinst du nicht ernst. Ich stelle ihnen doch nicht nach! Sie könnten mich entdecken und dann müsste ich sie anlügen, weil ich ihnen nicht sagen kann, dass ich wegen Luka da war, um zu sehen, ob Marinette und er sich näher kamen!", fing ich panisch an zu erklären. "Hör auf zu brabbeln und zu spielen! Wie wäre es, wenn du spazieren gehst und frische Luft einatmest, um einen kühlen Kopf zu bekommen?", schlug mein Kwami vor. Ich stimmte zu und zog mir eine leichte Jacke über. Als ich einen Fuß nach draußen setzte, sah ich, wie sich ein Eismantel um die Stadt legte, weshalb ich ins Haus flüchtete. "Es gibt Ärger, also wird es Zeit sich zu verwandeln, Lan!" Ich holte aus meiner Tasche einen bläulichen Keks hervor, da ich aus den magischen Tränken, die Meister Fu mir vorbei gebracht hatte vor einiger Zeit Kekse gemacht hatte. Lans Fell färbte sich weiß und es schien, als wäre mein grauer Freund nun ein Schneewolf. Ich ließ mich von ihm verwandeln und so wie sein Fell weiß wurde, war mein Kostüm ebenfalls weiß. Ich hatte um den Schultern ein kuscheligen Pelz bekommen, ein leichtes Röckchen und Schlittschuhe an den Füßen. Na toll, dabei konnte ich gar nicht Schlittschuh laufen, doch ich würde es trotzdem versuchen! Ich ging aus dem Haus und folgte meiner Nase. Ich war ziemlich wackelig auf den Beinen und nicht besonders schnell, doch nach kurzer Zeit fand ich meine Partner. Ich wollte ihnen eigentlich zuwinken, doch ich geriet dafür zu schnell aus dem Gleichgewicht und als ich mich ihnen näherte, überlegte ich, wie ich abbremsen konnte. Ich probierte mutig meine erste Bremsung aus, flog jedoch auf die Nase und rutschte an den Beiden vorbei. Dies blieb von unserem Gegner nicht unbemerkt und er eilte bereits auf mich zu. Ladybug blockte ihn ab und Chat Noir half mir belustigt auf. "Halt bloß die Klappe, Kitty.", knurrte ich ihn an. Beschwichtigend hob er seine Arme hoch, wodurch ich meinen Halt erneut verlor und wieder drohte umzufallen. Deshalb krallte ich mich an Chats Brust fest, weshalb wir einen erschrockenen Blick austauschten. Schnell drückte ich mich von ihm ab und drohte schon wieder umzufallen, doch diesmal fing Chat mich auf. "Mach mal halb lang, Schneeflöckchen.", riet er mir und grinste mich dabei frech an. "Schneeflöckchen?", fragte ich ihn belustigt. "Seid ihr mal so weit?", fragte Ladybug gereitzt. "Kümmer dich nicht weiter um mich!", meinte ich zu Chat, doch er sah mich kritisch an. "Du kannst nicht einmal dein Gleichgewicht halten.", sagte er besorgt. "Du hast Recht, ich werde mich zurück ziehen. Ihr werdet das schon schaffen.", gestand ich mir ein. "Gut, Chat Noir, du bringst sie in Sicherheit, ich überlege mir bis dahin einen Plan.", sagte Ladybug genervt. Sie war nicht in guter Stimmung. War das Date so mies mit Luka und Adrien? Chat nahm mich hoch und brachte mich zur Eishalle... das war jetzt nicht sein Ernst oder? Wieso ausgerechnet die Eishalle? Vielleicht war es Schicksal, ich sollte einfach nachschauen, ob alles okay bei Maris Date war. Schließlich war sie ziemlich genervt... Chat setzte mich auf dem Dach ab und sagte: "Mach dir keine Sorgen, wir kriegen das schon hin.", er zwinkerte mir noch zu, bevor er auf dem Eis davon glitt. Es dauerte einige Minuten bis Ladybug alles zurück verwandelt hatte, weshalb ich mir schon Sorgen machte. Doch wie Chat sagte, sie bekamen es hin. Ich ließ mich zurück verwandeln und kletterte vom Dach, dann ging ich in die Eishalle hinein. Vorsichtig schaute ich mich um, doch dort war niemand zu sehen. Ich ging vorsichtig ein paar weitere Schritte hinein und erschreckte mich, als eine Hand meine Schulter berührte. Schnell fuhr ich herum und sah Luka mitten in seine schönen türkis-blauen Augen. "Tut mir Leid, ich wollte dich nicht erschrecken, bloß "Hallo" sagen.", sagte er lächelnd. "Oh ähm... hi?", sagte ich und grinste ihn kurz an. "Julie, was machst du denn hier?", hörte ich Marinettes Stimme hinter mir. Ich drehte mich zu ihr um und kratzte mich verlegen am Hinterkopf. "Naja, ich war spazieren und dann wurde die ganze Stadt vereist und dann habe ich festgestellt, dass ich gar kein Gefühl für Balance auf dem Eis habe, wehalb ich mir dann dachte: hey, wieso meldest du dich nicht für ein Eiskunstlauf-Kurs an? Wäre doch ein ziemlich cooles Hobby neben der Musik.", erklärte ich schnell ohne dabei zu atmen. Jetzt holte ich einmal tief Luft und grinste verlegen in die Runde, da auch Adrien und ein anderes Mädchen, welche vermutlich Kagami war, dazu kamen. "Tja, ihr wisst nicht zufällig zu wem ich gehen muss?", fragte ich noch schnell hinterher, um dieser unangenehmen Situation zu entkommen. "Komm mit, ich stelle dich ihm vor.", bot mir Adrien an und ging auch schon vor. Verwirrt schaute ich einmal zu Marinette und Kagami rüber, bevor ich ihm folgte. Als ich neben ihm Schritt hielt, nutze ich die Gelegenheit aus, um Mari zu unterstützen. "Sag mal, habt ihr gerade ein Doppeldate?", fragte ich ihn direkt. Erschrocken sah er mich an und wurde sogar ein wenig rot, wie niedlich. "N-nein, wir sind nur Freunde!", versicherte er mir. "Wen meinst du jetzt, Marinette oder...", fragend sah ich ihn an, um ihm nicht zu offenbaren, dass ich genau wusste, wer dieses andere Mädchen war. "Kagami, sie ist aus meiner Fechtklasse und echt cool. Doch ich ähm...", fing er an, doch er wusste nicht seinen Satz zu beenden, deshalb half ich ihm. "Doch du hast Gefühle für Marinette.", ich grinste ihn frech an und er war irritiert. "Oder immer noch Ladybug?", fragte ich provokant. Adrien schaute traurig zu Boden. "Tut mir Leid, ich wollte nicht so forsch sein. Aber ist dir klar, dass du nur eine Hälfte von ihr kennst?", erneut sah er mich irritiert an. "Wie meinst du das?", fragte er mich. "Naja, du liebst die Maske, nicht aber das Mädchen, oder? Vielleicht ist sie im wahren Leben ganz anders? Vielleicht ist sie tollpatschig und verunsichert, vielleicht..." "Mit oder ohne Maske, sie ist immer noch ein erstaunliches Mädchen.", unterbrach mich Adrien. "Woher willst du das wissen?", fragte ich erneut provokant. Schließlich kennen gewöhnliche Menschen sie nicht so gut wie Chat Noir oder sogar ich selbst. Adrien schaute mich panisch an und versuchte sich ein wenig rauszureden und brabbelte vor sich hin, bis ich meinen Zeigefinger auf seine Lippen legte. "Adrien, hör auf mit dem gebrabbel und tu etwas! Versuch sie zu finden! Such ein Mädchen mit der selben Größe, der Haut- und Haarfarbe, der Augenfarbe! Versuch sie im echten Leben zu finden.", riet ich ihm. Am liebsten hätte ich ihm gesagt, dass er sich einfach mal umdrehen sollte und zu seiner Angebeteten gehen sollte, doch das konnte ich ja schlecht tun. Ich nahm meinen Zeigefinger wieder von seinen Lippen und schaute mich nach einer Person um, die zur Eishall gehörte. Ich sah einen Mann im Eislaufkostüm und ging auf ihn zu. Ich stellte mich ihm vor und fragte nach Unterrichtsstunden. Daraufhin bekam ich ein Formular in die Hand gedrückt und so drehte ich mich wieder um, um zu gehen. Adrien stand immer noch da, wo ich ihn stehen gelassen hatte, weshalb ich nach seinem Handgelenk griff und ihn zurück zur Gruppe zog. "Mission erfüllt, viel Spaß euch noch.", sagte ich in die Runde. Dann ließ ich Adrien los und maschierte Richtung Ausgang.

"Warte, Julie! Wieso bleibst du nicht noch hier?", fragte mich die schönste Stimme der Welt...

Der verlorene Wolfs-MiraculousWo Geschichten leben. Entdecke jetzt