Erschrocken sahen mich Lan und Meister Fu an. „Das würdest du nicht wirklich tun.", hoffte Meister Fu. „Sie lassen mir keine andere Wahl. Bitte verstehen Sie, dass es mir nicht um den Miraculous geht. Ich tue das einzig und allein damit sie mir Lan nicht wegnehmen. Er ist mein bester Freund, deshalb brauche ich ihn. Als Superheldin habe ich mich nur verwandelt, weil er mich dazu gedrängt hat! Ich wollte das ganze Helden sein anfangs gar nicht! Alles was ich wollte war auf ewig mit Lan zusammen zu sein. Er bedeutet mir wirklich alles und ich werde nicht zulassen, dass Sie ihn mir kaltherzig wegnehmen!", meinte ich unter Tränen. Meister Fu sah zwischen uns hin und her und seufzte schließlich. „Ich denke, dass ich keine andere Wahl habe, als ihn dir zu überlassen." Erleichtert sah ich Meister Fu an, bekam jedoch direkt ein schlechtes Gewissen. Denn Meister Fu sah mich beunruhigt an. Er entschied sich einzig und alleine dafür Chat Noir und Ladybug zu beschützen. Und das obwohl ich ihm erläutert habe, worum es mir hier wirklich ging? Selbst Lans Worte waren ihm egal, aber machte das einen Hüter aus? Kwamis waren doch so viel älter und weiser als wir Menschen, wieso also hörte er nicht auf ihn? Verunsichert schaute ich zu Lan, welcher ebenfalls nicht glücklich aussah. Die Umstände machten es uns schwer sich darüber zu freuen, dass wir zusammen bleiben durften. Vielleicht hatte Meister Fu Recht und es war zu gefährlich... Enttäuscht über meine Erkenntnis seufzte ich. „Ich habe geblufft. Ich weiß zwar, dass Marinette Ladybug ist, aber wer Chat Noir ist, hatte ich noch nicht raus. Außerdem hätte ich Mari nie verraten. Sie ist meine beste Freundin und ist eine von den Guten. Ohne sie könnten wir Hawk Moth doch gar nicht besiegen. Sie wollen den Anhänger also zurück? Bitte sehr.", schweren Herzens nahm ich die Kette ab. „Tu das nicht, Julie." „Ich weiß, dass ich dir versprochen habe, dich nie wieder abzulegen, aber ich habe diesmal keine Kontrolle darüber.", sagte ich zu Lan. „Ich werde dich vermissen, Kumpel. Und dich niemals vergessen, das schwör ich!", Lan hatte sich an meine Brust geklammert und hatte... geweint! Noch nie zuvor hat mein Kwami eine Träne vergossen! Ich legte sanft meine Hände um ihn und blickte entschlossen Meister Fu an. „Ich weiß nicht, wovor Sie nur solche Angst haben. Aber ich bin mir sicher, dass Sie einen Fehler begehen, wenn Sie uns trennen.", vorsichtig umschloss ich meinen Kwami mit meinen Händen und reichte ihn Meister Fu. Mein Herz schmerzte als Lan anfing zu heulen. Es tat so weh in meiner Brust und es fiel mir schwer zu atmen. Doch ich stand auf, dankte für den Tee und schloss hinter mir die Appartment Tür. Gerade als ich das Haus verlassen wollte trat ich in eine Pfütze, die allerdings ziemlich schnell mehr wurde. Irritiert lief ich die Treppen wieder hoch und klopfte an Meister Fu's Wohnungstür. Verwirrt öffnete er sie mir und ich deutete auf das Wasser, welches in den ersten Stock schon reichte. Er ließ mich eintreten und sofort schmiss sich mir Lan um den Hals. „Also gut, ich habe mitbekommen, wie Sie mit Marinette über Zutaten gesprochen haben, welche die Kräfte der Kwamis verändern. Wie kann ich Ihnen behilflich sein?", fragte ich direkt nach. Zusammen gingen wir in Meister Fu's Küche und kramten einige Dinge auf seinen Balkon, dann zeigte er mir Fotos von einem Buch und deutete auf die letzte Zutat. „Eine Träne der Freude, ich habe schon alles ausprobiert: Wasser vom lachenden Brunnen, geschmolzener Schnee vom Berg des Jubels, ..." „Und eine Träne der Freude?" „Wie meinst du das?" „Na, eine echte Träne der Freude! Denken Sie einfach an eines der schönsten Erlebnisse, welche die sie zu Tränen rührten!" „Das ist nun wirklich nicht der richtige Zeitpunkt." „Na schön, Lan? Ich habe eben den DJ angerufen, er hat aufgelegt.", Lan fing an zu lachen, also setzte ich noch ein paar weitere Flachwitze drauf und schon hatte ich eine Träne der Freude. Ich strich sie ihm von der Wange und ließ sie in den Topf fallen, wo sie bereits andere Zutaten sammelten. Eine kleine, aber wundersame Explosion entstand und Meister Fu sah mich überrascht an. „Ich glaube, du hast die letzte Zutat gefunden, Julie." Er nahm seinen Kochlöffel und gab Lan von dem Trank zu trinken, der sich daraufhin in Aqua-Lan verwandelte. „Hier, du hast Recht, es wäre ein Fehler euch zu trennen und euch davon abzuhalten Paris zu retten.", meinte Meister Fu und überreichte mir meine Kette zurück. Überglücklich fiel ich Meister Fu um den Hals. „Vielen Dank! Sie werden es nicht bereuen!", dann nahm ich Lan in den Arm, bevor ich mich verwandelte. Ich verabschiedete mich, bevor ich elegant ins Wasser tauchte.
![](https://img.wattpad.com/cover/164621636-288-k609872.jpg)
DU LIEST GERADE
Der verlorene Wolfs-Miraculous
Hayran KurguJulie Legrand ist eine neue Schülerin des Collège Françoise Dupont, wo sie die 10. Klasse besucht. Doch Julie ist nicht irgendein normales Schulmädchen, sondern sie ist die Besitzerin eines Miraculous. Schon als kleines Mädchen trug sie den Miraculo...