32. Kapitel

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Nachdem ich die Hunde zurück ins Tierheim brachte, beobachtete ich, wie die Bewohner von Paris bereits nacheinander akumatisiert wurden. Denn aus irgendeinem Grund hatte Hawk Moth es geschafft mehr als nur einen Akuma auszusenden! Er hat die Verzweiflung der Pariser genutzt, um sie alle zu akumatisieren und löste somit ein riesiges Chaos aus! Überall, wo man hinsah, flogen dunkle Schmetterlinge durch die Stadt und suchten ihre nächsten Opfer. Ich verschwand in eine der Gassen und sah meinen kleinen Freund panisch an. „Wie sollen wir das nur schaffen? Es sind zu viele!", meinte ich verzweifelt. „Entspann dich, Julie. Du darfst keine Angst haben.", wollte er mir klar machen. „Aber Lan, wie soll ich bitte keine Angst haben!", fragte ich ihn hysterisch. „Du bist eine Superheldin, vergiss das nicht! Wenn jemand Paris retten kann, dann bist du es! Habe Vertrauen in dich, Marinette wird dich mehr denn je brauchen!", erinnerte er mich und ich nickte schließlich. Er hatte Recht, ich durfte meinen Mut nicht verlieren und so verwandelte ich mich. Hastig lief ich mitten ins Getümmel und versuchte mit meinem Bumerang die Akumas zu teilen, um nicht noch weitere Pariser an Hawk Moth zu verlieren. Ich rief ihnen Mut zu und sagte ihnen, dass sie keine Angst haben brauchten, da ich da wäre, um sie zu beschützen. Ich schickte die Bewohner in ihre Häuser und wehrte die Gegner von Hawk Moth ab. Doch dann wurde ich übel von Gorizilla weggeschleudert und als ich mich wieder aufrappelte, wand er sich bereits ab und ging Richtung Eiffelturm. Ich wollte ihm langsam folgen, doch ein scharfes Stechen durchzog meine Bauchgegend. Eben die Stelle, wo Gorizilla mich traf. Leise fluchend schlich ich ihm hinterher und ich versuchte so gut wie möglich den Schmerz zu ignorieren. Ich kletterte auf einen der Dächer und sah, wie alle akumatisierten Bewohner zum Eiffelturm gingen. Hawk Moth sammelte seine Armee und ich schluckte nervös. Noch war ich alleine, wie sollte ich es schaffen gegen so viele zu kämpfen? Dann traf es mich wie ein Blitz. Meister Fu! Er hatte alle Miraculous und er würde mit Sicherheit nicht zögern mir Unterstützung zukommen zu lassen. Als ich mich umdrehte, landete gerade Ladybug vor mir und ihr folgten Reena Rouge, Queen Bee, Carapace und schließlich auch Chat Noir! Als ich ihn in seinem schwarzen Lederanzug betrachtete und in seine frechen grünen Augen blickte, fiel mir ein Stein vom Herzen und der Bumerang aus meiner Hand. Mir stachen sofort Tränen in die Augen und ohne zu zögern, schmiss ich mich in seine Arme. „Du bist hier! Du lebst und hast dich nicht in Luft aufgelöst!", realisierte ich und drückte ihn noch fester an mich. „In Luft aufgelöst? Wovon sprichst du, Wölfchen?", fragte er mich irritiert, während er meine Umarmung erwiderte. Ich löste mich und sah zu Ladybug, die mich verwirrt musterte. „Ihr Beide habt gegeneinander gekämpft und als du deinen Cataclysmus anwenden wolltest, hat sie dich gepackt und deine Kraft gegen dich selbst angewendet.", erklärte ich und ich spürte, wie mir eine Träne die Wange runterkullerte. „Ich bin so froh, dass es euch gut geht.", gestand ich. „Du dachtest also, ich sei tot?", fragte Chat Noir einfühlsam nach und strich mir meine Tränen weg. „Natürlich dachte ich das! Es sah so echt aus!", verteidigte ich mich. „Das war Volpina. Sie hat dieselben Fähigkeiten, wie Reena Rouge.", erklärte Ladybug und ich nickte. „Seht nur, da ist Hawk Moth!", machte Reena uns auf die Szene beim Eiffelturm aufmerksam. „Ladybug, Chat Noir, nehmt euch vor meiner mächtigen Armee in Acht! Dieser Tag wird ein mächtiger Tag für Scarlett Moth!"
„Da wär ich mir nicht so sicher, Hawk Moth. Denn ich werde dich dort stechen, wo es weh tut!", behauptete Queen Bee, während ich meinen Bumerang wieder aufhob. „Jeder von uns darf sich mit zehn von ihnen anlegen. Wer möchte Hawk Moth? Losen wir aus mit Schere, Stein, Papier?", witzelte Chat Noir während Reena Rouge und Carapace darüber stritten, wer wen beschützen würde. Dann wand sich Chat Noir wieder Ladybug zu und fragte: „Und wie sieht unser heldenhafter Plan aus?", doch Ladybug sah angestrengt zu Scarlett Moth rüber. „Ladybug, Chat Noir, ich spüre, dass ihr in der Nähe seid. Wenn ihr wirklich Paris und seine Einwohner retten wollt, werde ich euch eine letzte Chance geben! Ergebt euch und gebt mir eure Miraculous!", rief uns Scarlett Moth zu und ich schüttelte mit dem Kopf. „Was hältst du davon My Lady?", fragte Chat Noir. „Es klingt so, als hätte er sich schon lange darauf vorbereitet. Aber wir sind nicht vorbereitet.", gab Ladybug zu bedenken, doch Chat Noir verlor nicht die Hoffnung. „Doch das sind wir. Wir haben schon mal gegen sie gekämpft und gewonnen! Und dieses Mal sind wir zu sechst!" Schließlich nickte Ladybug und sah sich nochmal zum Eiffelturm um. „Wenn wir gewinnen wollen, müssen wir Hawk Moth besiegen, auch wenn wir noch nie gegen ihn gekämpft haben.", erläuterte sie. Dann stand sie auf und stellte sich auf die Dachkante und rief: „Hawk Moth, ich hoffe, du mochtest Volpinas Illusion, denn die echte Ladybug wird dir niemals ihr Miraculous geben!" Nun stellte sich auch Chat Noir neben sie. „Und wir haben eine bessere Idee: du wirst uns deinen Miraculous geben!"
„Du hast eine Armee von akumatisierten Kriegern!", fing Carapace an. „Aber wir sind ein ganzes Team von Superhelden!", endete Reena Rouge. „Du wirst dir noch wünschen niemals dieses lächerliche Kostüm angezogen zu haben!", meinte Queen Bee. Zum Schluss reihte auch ich mich ins Team ein und rief: „Heute ist der Tag an dem die Schatten deiner Flügel nicht mehr Paris verdunkeln werden!"

Der verlorene Wolfs-MiraculousWo Geschichten leben. Entdecke jetzt