„Na los Julie, geh einfach hin und frag sie, ob du mit ihnen zu Mittag essen kannst. Du schaffst das!", meinte Lan. Ich hatte bereits meine Brotdose in der Hand und ich atmete nocheinmal tief durch. Okay Julie, du schaffst das! Ich stand also auf und ging auf den Tisch von Marinette und Alya zu. „Darf ich vielleicht mit euch zu Mittag essen?", fragte ich sie gerade heraus. „Klar Julie, setz dich zu uns!", sagte Alya zu mir. Ich lächelte sie erfreut an und setzte mich neben Marinette, die mir, wie letztes mal, Platz machte. „Wenn du willst kannst du immer mit uns essen, Julie.", bot mir Marinette an. „Ja, das wäre total cool!", bestätigte Alya. Ich nickte erfreut. „Super!", freute sich auch Alya. „Euer Vortrag eben war echt genial, Julie.", behauptete Nino, der sich zu uns umgedreht hatte. „Er hat dir also gefallen?" „Ja, die Geschichten über die geretteten Tiere waren wirklich interessant." „Ich hatte dir ja gesagt, dass es nicht öde ist.", sagte mir Adrien. „Euer Vortrag über Ladybug war aber auch ziemlich gut.", gab ich das Kompliment an Nino, Marinette und Alya zurück. „Ich hätte wissen müssen, dass Chloé auch Ladybug wählt, ich hätte auf dich hören sollen Marinette.", gestand Alya. „Ihr ward aber besser als Chloé und ihr habt viel mehr erzählt über Ladybug.", beteuerte ich. „Danke, ich hoffe, dass Madame Bustier das auch so sieht..." „Ganz bestimmt.", pflichtete Adrien mir bei.
Nach der Mittagspause hatten wir Unterricht bei Marinettes Vater. Er zeigte uns wie man Makarons machte und wie ich Chloé mittlerweile kannte, wollte sie sich ihre Hände nicht schmutzig machen. Sie meckerte mal wieder rum und ich wollte sie eigentlich nicht weiter beachten, aber ich sah, wie sie zum Fenster ging und anfing zu telefonieren. Ist das denn zu glauben?! „Seht ihr, wie schön cremig sie nun ist?" Marinettes Vater hatte uns gezeigt, wie man eine schöne Creme für Makarons herstellte. Diese sollte nun von Marinette in den Kühlschrank der Cafeteria gebracht werden. Kurz nachdem sie den Klassenraum verließ ging der Feueralarm los. Wir liefen alle auf dem Hof und es stellte sich heraus, dass es sich um einen falschen Alarm hielt. Der Direktor wollte nun den Verantwortlichen für dieses Chaos finden, damit dieser sich bei dem Feuerwehrmann entschuldigen konnte. Chloé hob die Hand, um Marinette zu beschuldigen, sofort wurde sie von Adrien und Alya in Schutz genommen. Das durfte ja wohl nicht wahr sein, dieses Miststück! „Monsieur Damucles, wenn ich anmerken dürfte, dass Chloé mitten im Unterricht telefoniert hat..." „Wie kannst du es wagen?! Ich würde sowas niemals tun!", unterbrach mich Chloé. „Wenn das so ist, dann hast du bestimmt nichts dagegen, wenn wir nachschauen, wen du zuletzt angerufen hast, oder?", ich grinste sie frech an und in ihren Augen spiegelte sich kurz die Panik wieder, doch dann runzelte sie wieder wütend die Stirn. „Wenn das mein Vater erfährt!" Sie hatte ihr Handy schon wieder ans Ohr gelegt und der Direktor gelang in Panik und sagte, dass alle Schüler bestraft werden, außer Chloé. „Das war ein guter Versuch, Julie.", meinte Alya zu mir. „Ich habe echt gedacht, dass du sie damit hattest.", sagte auch Marinette. „Danke jedenfalls, dass du mir helfen wolltest.", fügte sie noch hinzu. „Na klar, wir sind doch Freunde, oder?", behauptete ich, wenn auch ein wenig unsicher. Marinette lächelte mich an. „Aber klar sind wir Freunde!" Alya fing an zu grinsen und flüsterte Marinette etwas ins Ohr. „Gute Idee Alya, Julie hast du Lust auch heute zu mir zu kommen. Ich zeige den Mädels ein paar meiner Entwürfe." „Deine Entwürfe?", fragte ich nach. „Marinette näht viele ihrer Sachen selbst und sie hat für uns ein paar Sachen designt! Was sagst du, bist du auch dabei?" „Ja gerne, aber ich muss vorher noch zu meinem Geigenunterricht." „Kein Problem, wir warten auf dich!", meinte Marinette.
Nachdem ich mit allen anderen die Strafarbeit von Chloé abgearbeitet hatte, ging ich zu meinem Geigenunterricht und danach zu Marinette. Sie wohnte in einem schicken kleinen Häusschen über der Bäckerei ihrer Familie. Oben in ihrem Zimmer fielen mir direkt Fotos von Adrien auf, die Marinette aufgehangen hatte. Neben Marinette, Alya und mir waren noch Rose, Juleka und Mélene da. Sie probierten Hüte und Ketten von Marinette aus und auch mir gab sie einen Hut zum ausprobieren. Ich kicherte und sagte, „Ich glaube, das Mélene diesen Hut besser steht." Alle kicherten, gaben mir aber Recht und ich war begeistert von Marinettes Talent. Ich saß an ihrem Schreibtisch und schaute mir die Modenshow der Mädels an. Dann entdeckte ich ein leeres Blatt Papier und ich schnappte mir den Kulli der daneben lag. Ich zeichnete ein Portrait von Adrien und als Marinette mich bemerkte, beugte sie sich zu mir. „Wow, du kannst echt gut zeichnen!" „Danke, ich dachte, dass ein Portrait von Adrien dich vielleicht freuen würde." Marinette wurde rot und nahm das Bild lächelnd an sich. „Hey, es passt perfekt zu deinen anderen Bildern von Adrien!", stellte Alya fest. Daraufhin wurde sie noch roter als vorher. „Wir sollten weiter machen!", lenkte Marinette vom Thema ab. Kurz danach bekamen wir alle nacheinander eine Nachricht von Chloé, sie hatte uns zu einer Party eingeladen. Alle waren überrascht und wollten da hin gehen, aber ich war mir sehr unsicher. „Meint ihr wirklich, dass sie nett sein will?" „Wir sollten ihr eine Chance geben, vielleicht will sie sich ja entschuldigen wegen heute Mittag.", glaubte Alya. Ich grübelte, das klang nämlich gar nicht nach Chloé. „Ich werde nicht hingehen.", entschied ich. „Was? Nein, das kannst du nicht machen, Julie! Du musst auch kommen!", versuchte Alya mich zu überreden. „Nein, ich habe kein Interesse daran." „Ich auch nicht!", sagte Marinette. „Adrien kommt auch!" „Um wie viel Uhr startet nochmal die Party?" So leicht konnte man Marinette also umstimmen? Ich schmunzelte. „Ach komm schon Julie, jetzt sei nicht so ein Spielverderber!" „Ja, wir würden dich echt vermissen auf der Party!" Ich musste Lächeln. „Na gut, wenn ich es bereuen sollte, dann seid ihr mir etwas schuldig!"
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Der verlorene Wolfs-Miraculous
FanfictionJulie Legrand ist eine neue Schülerin des Collège Françoise Dupont, wo sie die 10. Klasse besucht. Doch Julie ist nicht irgendein normales Schulmädchen, sondern sie ist die Besitzerin eines Miraculous. Schon als kleines Mädchen trug sie den Miraculo...