27. Kapitel

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Ich hatte mich zurück verwandelt und betrat wieder die Halle. Aus meinem kleinen Rucksack holte ich vorher noch den Snack und schmuggelte ihn unter meinen Pulli damit Lan sich stärken konnte. Ich setzte mich zurück auf meinen Platz und schaute mir interessiert die Show an. "Marinette, der Hut sieht so gut aus!", flüsterte ich ihr zu und sie bedankte sich verlegen. Adrien lief gerade erneut den Catwalk entlang, doch dann tauchte unerwartet Gabriel Agreste auf! Alya kommentierte so schön, dass es sein erster Auftritt nach ziemlich langer Zeit war. Jedem Zuschauer im Raum stockte der Atem und überraschender Weise nahm Gabriel seinen Sohn in den Arm. Eine herzzerreißende Kulisse und ich freute mich für Adrien. Ich wusste, dass ihre Beziehung seit dem Verschwinden seiner Mutter gelitten hatte. Deswegen ging mir diese Szene sehr nah ans Herz. Nach der Show stand ich mit Alya ein wenig Abseits während sie Adrien, Gabriel, Marinette und ihre Familie sowie Chloé und ihre Familie unterhielten. Sie schienen über irgendwas wichtiges zu diskutieren, doch unerwartet holte Chloé ein Kästchen aus ihrer Tasche und öffnete es. Dabei handelte es sich um das Bienen-Miraculous, welches Chloé sich schon ins Haar steckte und sich vor allen verwandelte. Wie zur Hölle konnte sie an ein Miraculous gelangen? Meister Fu wird es ihr mit Sicherheit nicht gegeben haben, so viel stand fest. Also wie? Sie taufte sich Queen Bee und ernannte sich zur neuen Superheldin. Das war übel und es musste definitiv ausgebügelt werden. Falls sie es nicht freiwillig übergeben wollte, dann würde ich erneut meine Hypnose einsetzen müssen... Wow, dabei hatte ich es vorher ganz gut ohne meine Superkraft geschafft. Jedenfalls sagte ich Alya, dass ich lieber nach Hause ging und mich in Sicherheit brachte, wenn eine "Queen Bee" herum lief. Alya kicherte daraufhin und wir verabschieden uns von einander. Ich wagte es auch zu den Familien zu gehen, welche noch immer sich über etwas unterhielten. Leicht klopfte ich auf Marinettes Schulter und sie erschrak vor mir. Ich kicherte bevor ich mich von ihr verabschiedete. Freundlich gab ich wieder den Eltern von Mari die Hand und drehte mich zu Adrien um. "Den Catwalk hast du echt drauf.", meinte ich und stieß ihn freundschaftlich gegen die Brust. Doch Adrien kam leicht ins schwitzen und bedankte sich. Den anderen Erwachsenen nickte ich einmal höflich zu und wand mich zum gehen. Ich versteckte mich in einer engen Gasse und verwandelte mich. Dann lief ich zurück zur Modehalle, wo die Familien noch standen und sich unterhielten. "Luna Grey? Was machst du denn hier?", hörte ich Alya rufen, die sich sofort mit ihrer Handykamera auf mich zu bewegte. "Diese Chloé Bourgeois war eben im Fernsehen und sie hat etwas im Haar, was nicht ihr gehört.", kommentierte ich und ging geradewegs zu den Bourgeois. "Entschuldigen Sie, dass ich störe, aber ich muss eine Fährte aufnehmen.", demonstrativ schnüffelte ich in der Luft herum und kristallisierte aus den Gerüchen um mich herum den von Chloé. Dann folgte ich schnell ihrer Fährte. Es konnte gut sein, dass sie irgendeinen Unfug bereitete. Als ich sie fand stand sie auf einer Laterne und checkte, ob es hilfsbedürftige gab. "Queen Bee, es ist vorbei mit den Spielchen.", sagte ich und sprang zu ihr hoch auf die Laterne. Sie verlor das Gleichgewicht und kippte von der Laterne. Unsanft kam sie auf dem Boden auf. Ich sprang elegant zu ihr runter und hielt ihr die Hand hin, um ihr aufzuhelfen. Beleidigt schlug sie meine Hand weg und sah mich wütend an. "Das Miraculous gehört dir nicht, bitte gib es zurück.", bat ich sie freundlich, doch sie schüttelte den Kopf. "Ich habe es gefunden und der Finder darf es behalten!", meckerte sie kindisch und wollte vor mir flüchten, doch ich ergriff ihr Handgelenk. "Du bist eine Gefahr für die Pariser jetzt wo Hawk Moth weiß wer du bist. Er könnte dich akumatisieren und zu einem sehr starken Gegner machen! Sei vernünftig und gib es ab.", erklärte ich und sie überlegte. Dann machte sie ein trauriges Gesicht und nickte schließlich. "Lass mich noch als Superheldin nach Hause gehen.", bat sie mich und ich stimmte zu. Ich wusste, wie schwer es war ein Miraculous abzugeben, doch Chloé hätte vorher nachdenken müssen. Sich einfach so vor einem Kamerateam zu verwandeln, war dumm und dämlich. Sie war selber Schuld, dass sie ihr Miraculous verlor. Auf ihrem Balkon angekommen, passierte etwas mir völlig unerwartetes, obwohl ich damit hätte rechnen müssen. Sie verwendete ihren Kreisel gegen mich und ich wurde von ihr betäubt. Als ich wieder auf die Beine kam, schwirrte kurz darauf ein riesen Wespenschwarm aus, weshalb ich ins Wasser flüchtete. In meiner normalen Gestalt konnte ich im Wasser nicht viel ausrichten. Ich konnten nur meinen Bumerang aufklappen und es als Maske verwenden, um wenigstens atmen zu können. Ich schwamm die Seine ab, doch ich konnte meine Partner nicht finden und als ich auftauchte, war schon alles vorbei. Erschöpft verließ ich das Wasser und ging nach Hause.

Der verlorene Wolfs-MiraculousWo Geschichten leben. Entdecke jetzt