24. Kapitel

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Ich drehte mich langsam zu Luka und den anderen um. "Ähm... ist das hier nicht ein Doppeldate?", fragte ich provokant in die Runde und alle schienen es zu verneinen, bis auf Kagami. "Das hier ist nur ein Treffen unter Freunden, sonst nichts.", erklärte Marinette.
"Okay also... nein. Wie gesagt, ich kann nicht Eislaufen. Vielleicht, wenn ich schon ein paar Stunden gehabt habe.", meinte ich und hob die Hand hoch, um mich erneut zu verabschieden. "Wir wollten sowieso aufhören, ich bin vorhin hingefallen auf der Eisbahn und habe mir dabei wehgetan.", erzählte Marinette und deutete daraufhin auf Luka und sich selbst. "Wir sollten wohl auch besser aufhören.", meinte Kagami herrisch. "Vielleicht könnten wir noch ein Eis essen gehen oder spazieren gehen?", schlug Luka vor. "Ehrlich gesagt, möchte ich nach Hause.", gestand Marinette und schaute bedrückt zu Boden. "Ich werde ebenfalls gehen.", teilte Kagami mit. "Ich werde mich auch abholen lassen.", sagte Adrien. Dann blieben also nur noch Luka und ich... Ich spürte wie ich nervös wurde. Das wäre die beste Gelegenheit mit Luka Zeit zu verbringen, ganz unverbindlich! Doch die Nervosität schlug auf meinen Magen. Ich müsste nur ablehnen, dann würde es schon gehen. Allerdings wollte ich auch was mit Luka unternehmen... Augen zu und durch, Julie! "Also wenn du möchtest, dann können wir gerne spazieren gehen.", bot ich Luka an. Jetzt müsste er entscheiden, ob es wirklich eine gute Idee war. Er lächelte mich zufrieden an und nickte mir zu. "Klar, gerne.", bestätigte er und wir fünf gingen hinaus. Wir standen gemeinsam davor und warteten darauf, dass Adrien und Kagami abgeholt wurden. Währenddessen erzählte mir Luka, wie es zu dem akumatisierten Philip, dem Eiskunstläufer, dem die Eishalle gehörte, kam. Adrien hatte mit dem besagten Philip noch ein Bild gemacht und auf seine Instagramseite gepostet, um Philip zu Supporten, damit die Eishalle nicht geschlossen werden musste. Denn der Bürgermeister drohte aus der Eishalle ein Fitnessstudio zu machen. Als hätte Paris nicht schon genug Fitnessstudios. Adrien verabschiedete sich von Kagami an ihrem Auto, bevor er in seines einstieg. Marinette verabschiedete sich von mir und dann von Luka. Wir beide sahen noch den traurigen Blick den Marinette Adrien zuwarf, weshalb Luka ihr den Rat gab, ihm ihre Gefühle zu gestehen. Entschlossen lief sie Adriens Wagen hinterher, doch ich wusste, dass es am Ende sowieso nichts werden würde. So gut kannte ich Mari mittlerweile. Ich kicherte und sah ihr belustigt nach, bevor Luka und ich in die andere Richtung gingen.
"Ich bin überrascht, dass du doch noch mit mir Zeit verbringst.", meinte Luka, woraufhin ich ihn fragend ansah. "Wie meinst du das?"
"Naja, du schienst nicht wirklich beeindruckt von mir gewesen zu sein. Du wirktest eher so, als könntest du mich nicht ausstehen.", erklärte er direkt. "Wie kommst du denn darauf?", fragte ich ihn irritiert. "Du warst mir gegenüber sehr distanziert beim Fest der Musik. Ganz anders zum Beispiel als bei Adrien. Vorhin auch wieder. Ihr scheint euch sehr nahe zu sein.", vermutete er. "Adrien ist nur ein Freund, wenn auch ein ziemlich guter. Aber zwischen uns herrscht absolut keine romantische Stimmung.", stellte ich klar. "Aber ich wusste gar nicht, dass ich so auf dich gewirkt habe. Das tut mir Leid, ich wollte nicht so wirken, als würde ich dich nicht mögen, denn in Wahrheit finde ich dich ziemlich cool.", gestand ich. "Ach echt?", fragte er überrascht nach. "Ja, deine ganze Ausstrahlung ist so cool. Du wirkst so gelassen und entspannt, dass ist ziemlich erfrischend, wie ich finde.", erklärte ich. "In wie fern erfrischend?", hakte er nach. "Naja, bei mir zu Hause ist es nicht besonders ruhig. Ich habe einen kleinen Bruder und der strotzt nur so vor Energie und weiß zu Hauf nie wohin damit. Dann noch der ganze Schulstress, die Musik und natürlich die Rettung von Paris...", hatte ich das gerade laut gesagt...? Ich sah zu Luka hoch und er sah mich irritiert an.  Ja, ich hatte das wirklich laut gesagt... "Was ist?", fragte ich, um auf Nummer sicher zu gehen. "Die Rettung von Paris? Wie meinst du das? Bist du etwas Ladybug oder Luna Grey... oder Reena Rouge?", fragte er mich überrascht. "Oh nein, so meinte ich das gar nicht. Ich meinte diese Tyrannei. Das Paris fast täglich gerettet werden muss.", versuchte ich glaubhaft zu erklären, was zu funktionieren schien. "Eine Superheldin zu sein, das wäre gar nichts für mich. Ich habe kaum Zeit dafür.", unterstütze ich nochmal meine Aussage und Luka nickte verständnisvoll. "Also bei deinem ganzen Alltagsstress bin ich sozusagen dein Ruhepol?", fragte er zum Verständnis. "So kann man das sagen..." Erst jetzt begriff ich, dass es irgendwie komisch klang. "Das ist wirklich sehr interessant.", meinte er. "Was ist mit dir und Mari?", fragte ich provokant. "Was soll da sein?", wollte er wissen. "War das für dich wirklich kein Date?", Luka schüttelte den Kopf. "Ich wusste, dass sie in jemand anderes verliebt war. Heute weiß ich, dass es sich dabei um Adrien handelt.", erklärte er. "Aber hättest du gewollt, dass es ein Date ist?", hakte ich nach. "Willst du, dass unser Spaziergang ein Date ist?", fragte er mich zurück, womit ich absolut nicht gerechnet hatte. Was sollte denn jetzt diese Frage. Wir kennen uns doch kaum, zwar will ich irgendwo, dass das hier ein Date ist, aber das konnte ich doch schlecht sagen! Ich hörte ein leises kichern unter meinem Pullover und ich wurde schlagartig rot. Verflucht seist du Lan! "W-wir kennen uns doch kaum.", sagte ich als einziges Argument. "Ich kenne Mari auch kaum.", meinte Luka. Ich starrte beschämt auf den Boden, während wir weiter an der Seine entlang spazierten. "Ich wollte dich nicht in Verlegenheit bringen.", erklärte Luka nach einigen Minuten der Stille. "Schon gut. Wie wäre es, wenn du mir ein bisschen mehr von dir erzählst, Luka Couffaine."

Der verlorene Wolfs-MiraculousWo Geschichten leben. Entdecke jetzt