Kapitel 37

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Müde legte ich mich ins Graß und starrte das Geäst der Bäume an. Das Training war anstrengend und ich hatte gerade erst zwei Jutsus gemeistert, den Rest hatte ich erlernt aber ich konnte sie nicht wirklich anwenden ohne Übung. Die Bijuus waren wieder zu Kikaku geworden und beobachteten mich ununterbrochen. Man konnte meinen er sei eine Statue, würde sein Schweif nicht mal gelegentlich hin und her schwenken. Mein Chakra pulsierte Schwach in meinem Körper und ich war mir klar, dass ich nicht mehr viel auf Vorrat hatte.

"Kann ich Chakra eigentlich speichern?"

"Bald wirst du dein Chakra nichtmal speichern müssen."

Damit war meine Frage erstmal beiseite geschoben und ich konnte spüren, dass Kikaku wollte, dass ich weiter Trainiere. Ich streckte ihm die Zunge raus und wuchtete mich wieder hoch auf meine Beine. Dann grinste ich, ich wüsste wie ich diese Trainingseinheit auf einmal beenden konnte! Ich verwob meine Finger ineinander und hielt sie vor meiner Brust in die Luft. Mein Chakra schien zu flackern als wäre es eine schwache Kerze aber sammelte sich, wie ich es wünschte, in meiner Brustgegend.

"Luna, was machst du da?"

Ich ignorierte Kikaku und die Warnung die er mir mit leichten Chakra Wellen entgegenschlug. Dann rief ich mir die einzigartigen Chakra Signaturen von jedem einzelnen der Bijuus ins Gedächtnis.
Shukaku
Matatabi
Isobu
Son Gōku
Kokuō
Saiken
Chōmei
Gyūki
Kurama
Das Chakra floss in meinen Mund und pulsierte, brannte, bildete wabernd eine Form.

"Luna nein!"

Kikaku sprang auf und in dem Moment spuckte ich die Chakra Masse in meinem Mund aus.

"BIJŪDAMA"

Die Chakra Masse blieb kurz vor meinem Mund stehen und wuchs auf das dreifache seiner Größe an. Es war zwar erst so groß wie ein Volleyball, aber ich war stolz. Das Bijūdama schoss nach vorne und in dem Moment als mein Chakra mich komplett Verlies, spürte ich wie meine Beine wegklappten. Ich schlug auf dem Boden auf und fühlte mich witzig wattig. Als wäre ich aus Watte oder Wackelpudding. Kikakus Schnauze tauchte über meinem Gesicht auf und ich bekam mit wie seine Augen anfingen zu leuchten. Dann verschwamm alles langsam und verlor an Farbe. Doch innerlich grinste ich, Trainingsabbruch durch Chakra Verlust. Das war doch mal was.

Müde stand ich auf und schlürfte ins Badezimmer, putzte mir die Zähne, zog mich an und schlurfte wieder ins Zimmer um mich auf mein Bett fallen zu lassen. Doch nach guten fünf Sekunden auf meinem Bett schreckte ich wieder auf. Ich war bei Tazuna im Haus, Sakura schlief seelenruhig neben mir und Kikaku schlummerte auch noch tief vor sich hin. Grummelnd verzog ich mich einfach wieder unter meine Decke und schlief auch fast direkt wieder ein.

Das Geräusch von einer murmelnden Sakura und raschelndem Bettzeug ließ mich langsam wieder Wachwerden und ich konnte Sakura dabei beobachten, wie sie müde und mit ihren Klamotten unter ihrem Arm das Zimmer verließ. Meine Augen schlossen sich fast automatisch und ich driftete in einen Halbschlaf bis Sakura wieder zurück kam.

"Komm Luna, Meister Kakashi will heute mit uns Trainieren. Und es gibt Frühstück, die anderen machen sich auch langsam fertig."

Ich kroch mehr tot als Lebendig aus meinem gemütlichen und warmen Bett und folgte der komisch blickenden Sakura in die Küche des Hauses. Tsunami gab mir wortlos eine heiße Tasse Tee und ich ließ mich am Tisch nieder. Nach und nach versammelten sich alle im Haus anwesenden zum Frühstücken und redeten über die Tagesplanung. Doch für mich war das alles nur ein eintöniges Summen. Ich fühlte mich Kraftlos, was ich dem Gestrigen kompletten Chakra Verlust zu schob, und als wäre ich gar nicht richtig anwesend. Auch körperlich. So als wäre ich wieder an dem Ort bei dem Akarui Shi und Dākuraifu immer auf mich warten und mein Leben beobachten. Es war komisch.

"Imaru...?"

Erschrocken zuckte ich Zusammen und sah mich am Tisch um, doch niemand schien mich gerufen oder etwas gehört haben. Sie redeten alle noch Kreuz und quer über den Tisch, Sasuke und Naruto stritten sich und Sakura versuchte Sasuke zu decken. Kakashi unterhielt sich mit Tsunami und Tazuna laß Zeitung. Der kleine Junge, Inari, beobachtete still alle anwesenden. Langsam driftete ich wieder in meine Gedanken ab und die Streitereien wurden wieder zu einem eintönigen Summen.

"Imaru?"

Diesmal sah ich nichts außer schwarz. Ich saß in der Luft eines unendlich Schwarzen Raumes und starrte geradeaus.

"Imaru, du bist es wirklich..."

Vor mir im Schwarz bewegte sich etwas. Ich konnte es sehen und gleichzeitig, irgendwie auch nicht. Die Stimme kam mir bekannt vor doch irgendwie auch nicht. Aber ich fühlte mich sicher und geborgen, solange ich diese komische Präsens um mich rum verspürte.

"Imaru, wo warst du solange? Ich habe dich gesucht! Ich wollte mit dir reden, es war so einsam hier. So einsam gefangen in den Menschen..."

Ich stand auf. Ich stand auf und starrte einfach weiter in das unendliche Schwarz, dann rannte ich los. Es fühlte sich an als würde ich Jahre rennen bevor meine ausgestreckten Hände auf etwas raues trafen. Es war, als würde ich über Sandpapier oder Haihaut streichen.

"Imaru...."

Es klang so traurig, so verzweifelt. Ich wollte ihm helfen! Doch bevor ich auch nur den Mund aufmachen konnte war die Welt wieder Bunt. Die Gespräche der anderen prasselten auf mich nieder als würden sie mich damit umbringen wollen. Ich sprang auf, mein Herz klopfte schnell und meine Atmung war abgehakt als wäre ich einen Marathon gerannt. Meine Augen brannten und tränten ungeheuerlich. Sofort verstummten alle und sahen zu mir.

"Luna, was ist denn los?"

Narutos sorgenlose Stimme machte mich wütend und zeitgleich traurig. Ich war verwirrt und wusste nicht was los war. Bis Kakashi mich am Arm packte und mit mir hoch ging. Ich wollte Kakashi anschreien, meinen Arm wegreißen und Kakashi verletzen! Kein Mensch sollte es auch nur wagen mich zu berühren! Doch genau dieser Gedanke ließ mich Innehalten und mich von ihm ziehen lassen. Ich war doch auch ein Mensch! Wieso sollten andere Menschen mich nicht berühren dürfen? In dem Zimmer in dem Sakura und ich schliefen, und Tsunami, lies Kakashi mich los und schloss die Tür. Kikaku knurrte Kakashi böse an legte sich aber vor die Tür nachdem er mich sah. Er hatte seine Lefzen immer noch drohend hochgezogen und ließ Kakashi nicht aus den Augen, alle seine Muskeln angespannt, als müsste er gleich los springen. Dann griff Kakashi an meine Wangen und zwang mich ihn anzusehen. Sein Stirnband war hoch geschoben und bedeckte sein Sharingan nicht mehr, es war, als würde er mich anzünden. Mein Körper fing an zu brennen und ich fiepte auf, starrte aber weiter in seine Augen.
Und erst da bemerkte ich, das etwas mit mir nicht stimmte. Ich sah die Spiegelung meiner Augen in seinen eigenen. Meine Augen schienen rot wie flüssige Lava und leuchteten regelrecht. Meine Pupille langezogen wie die einer Katze. Doch je länger Kakashi mich anstarrte desto kleiner wurde meine Pupille, verzog sich wieder zu einer kleinen runden Pupille. Das rot verzog sich wieder an den Rand meiner Iris und machte Platz für mein sonst vorhandenes Blau und Grün die sich langsam zu einem Türkise vermischten. Dann lies Kakashi mich los und verließ ohne ein weiteres Wort den Raum. Kikaku kam sofort zu mir und leckte mir über die Wange, dann rollte er sich um mich zusammen und blieb erstmal so liegen. Ich starrte Kakashi nur fassungslos hinterher.

"Was zur Hölle war das..."

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Mir is beim schreiben des 38. Kapitels aufgefallen das das hier nicht veröffentlicht ist...
Hier habt ihr das Kapitel das eigentlich am Sonntag (06.01.19) Abend online sein sollte.

Bijuus no haha - Die Mutter der Bijuus   //Pausiert//Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt