19 |Vorsicht Explosiv

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Kenneth

Wütend, ja fast schon am explodieren, knallte ich die Tür der Villa zu und stieg in meinen Wagen. Seit Anfang an hatte sie auf mich gehört. Mit winzigen Ausnahmen. Sie hatte sich mir hingegeben, hatte sogar einen Moment eingesehen, was meine Berührungen mit ihr anstellten und doch wehrte sie sich gegen mich. Gegen uns. Brummend setzte ich mich in meinen Wagen und raste los. Die Geschwindigkeit war mir dabei völlig egal.

Emma musste weiterhin auf mich hören, ansonsten würde sie merken, dass es nicht nur genüssliche Strafen gab. Ich würde ihr noch zeigen wie sie mit mir zu reden und umzugehen hatte. Um mich einwenig zu beruhigen, atmete ich tief durch und fuhr herab, durch die Luke in unser Versteck.

Ich stieg aus dem Wagen und begegnete James im Wohnzimmer. Er grinste. „Was ist los?", er wusste doch genau was los war! „Sie hört nicht auf mich. Sie ist so verdammt stur.", knurrte ich und ließ mich auf die Couch nieder. „Gut, dann passt ihr nämlich echt gut zusammen.", James stand auf und lachte freudig. Ihn amüsierte das ganze bloß. So wütend und aufgebracht wie jetzt hatte er mich vermutlich noch nicht gesehen. Wenige Minuten später kam er mit zwei Coladosen ins Wohnzimmer.

„Weißt du was?", er setzte sich auf das Sofa. „Du musst sie einfach mal zum Essen einladen. Nächste Woche ist doch das Geschäftsessen mit Mr. Jacke. Vielleicht nimmst du sie mit.", gab er bei und setzte die Dose an seinen Mund an. Ich nickte langsam. Vielleicht sollte ich das, ja. „Du musst nur aufpassen, dass sie dir nicht abhaut.", scherzte James.

Mein Körper erstarrte. „Fuck", flüsterte ich und sprang auf. Ich stellte die Dose ab und rannte ohne noch was zu James zu sagen zu meinem Wagen. Sie konnte durch alle Fenster abhauen. Ich stieg in den Wagen und raste los.

Raste über die Straßen und ignorierte die roten Ampeln, die sich mir in den Weg stellen wollten. An meiner Villa, sprang ich aus meinem Auto und joggte in das große Gebäude. „Emma?", schrie ich, doch als ich in die Küche ging und das offene Fenster sah, schrie ich wütend auf. Dieses kleine Biest.

Gott, wie konnte ich nur so dumm sein? Ich hätte doch wissen müssen, dass sie versucht nach unserem Streit von hier zu flüchten. Ich umrundete die Villa mit stampfenden Schritten und presste sauer meine Lippen aufeinander. Ich hätte ausrasten können. Hätte alles zerstören und jeden Menschen der mir auch nur ansatzweise zu nahe kam, ermorden können. Denn so war ich. Explosiv.

„wohin würdest du nur gehen, mein süßes Babygirl?", flüsterte ich, während ich das offene Fenster von außen betrachtete. Ein verzweifeltes Lachen verließ meine Lippen. Ich ging wieder nach vorne und sah die zwei Straßenrichtungen, in die sie hätte gehen können.

Ich würde mein kleines Babygirl schon wieder bekommen. Denn so schnell würde Emma mich nicht los bekommen. Sie gehörte mir und ganz egal wohin sie ging, wer in ihrer Nähe war und wie sie versuchte sich vor mir zu verstecken: ich würde sie finden, verjagen wer bei ihr war und sie wieder ganz zu meinem machen. Und Emma würde das auch noch einsehen. Sie entkam mir nicht. Niemals.

Psycho 〉Ich bin seinsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt