07 |Die mysteriöse Decke

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Verschlafen öffnete ich gähnend meine Augen und sah auf die dunkle Decke, die über meinem Körper lag. Hatte ich mir gestern überhaupt eine Decke genommen? Ich schüttelte verwirrt meinen Kopf und biss mir auf meine Unterlippe. Anscheinend hatte ich mir eine genommen. Sonst läge ja jetzt keine auf mir.

Genervt über mich selbst und meine Paranoia stand ich auf und setzte mich an die Küchentheke. Heute hatte ich glücklicherweise frei und konnte meinen Tag in aller Ruhe verbringen. Was hieß, dass ich erst einmal Frühstücken würde.

Deshalb stand ich auf, zog mir eine Jogginghose und ein Bauchfreies T-Shirt an. An der Tür schlüpfte ich in meine Puma und band meine Haare zu einem Dutt. Ich schnappte mir noch meinen Schlüssel, bevor ich aus der Tür verschwand und die Straße herab zum Bäcker ging. Schon vom weiten hatte man die frisch gebackenen Brötchen gerochen. „Drei normale Brötchen.", lächelte ich die Kassiererin an als ich vor der Theke ankam und bezahlte sie Sekunden später.

Mit den warmen Brötchen bewaffnet ging ich aus der Bäckerei raus und wurde freudig von der Herbstkälte begrüßt. „Hey.", hörte ich eine wärmende Stimme neben mir. Ich zuckte erschrocken zusammen und schaute neben mich, zu einem Jungen. „Äh hey", lächelte ich.

„Ich habe dich schonmal im Café gesehen. Ich bin übrigens Ethan. Du musst Emma sein oder?", er grinste und musterte mich mit einem schnellen Blick. „Ja, richtig.", lachte ich leise und nickte leicht mit meinem Kopf. Vor meiner Wohnung blieb ich stehen. „Naja, ich bin morgen im Café und vielleicht sieht man sich dann.", verabschiedete ich mich und ging in die Wohnung. Ich hatte wenig Lust mit Kunden zu reden, wenn ich einen freien Tag hatte, obwohl er bestimmt nicht über das Geschäft reden wollte.

„bis morgen dann.", hörte ich ihn noch rufen, bevor ich die Tür hinter mir schloss. „Du wirst ihn ignorieren, Babygirl.", ertönte eine tiefe, raue Stimme, die mir nur allzu bekannt war. Mein Körper versteifte sich wie aufs Stichwort.

Was zum Teufel tat er in meiner Wohnung?
Er saß auf einen der Stühle an meiner Küchentheke und betrachtete mich Seelenruhig. Als wäre er nicht gerade in meine Wohnung eingebrochen. Ich drückte ängstlich meinen Körper an die Tür und versuchte so, vergeblich Abstand zu gewinnen. „Geh.", hauchte ich und spürte wie mein Atem sich verschnellerte.

„Ich werde gehen, aber versprich mir erst, dass du ihn ignorierst.", er grinste schief und stand auf. „Nein! Du kannst mir nichts vorschreiben.", fauchte ich sauer und spürte dabei deutlich die Wut die sich in meinem Bauch zusammen sammelte. Ich versuchte selbstbewusst zu klingen, hörte aber wie meine Stimme leicht abbrach. Er war noch immer ein Serienmörder.

Lachend schüttelte er seinen Kopf und trat mir so nahe, das sein Körper meinen berührte. Seine langen Finger nahmen eine meiner Strähnen zwischen sich und zwirbelte sie leicht. „Babygirl-", er stoppte und beugte sich zu mir runter. „du wirst genau das tun was ich dir sage oder möchtest du, dass er so endet wie der Mann in der Gasse?", seine Stimme war leise, aber bedrohlich, während seine Augen mein Gesicht abfuhren.

Diesmal erkannte ich deutlich mehr als die Male davor. Er war hübsch. Harte Züge, männliches Gesicht und volle Lippen. Er war hübsch, keine Frage, aber er war ein Psychopath. Ein Mörder. „Du bist der Typ aus dem Café.", stellte ich leise fest und spürte wie mein Atem immer schneller wurde.

„Wieso verfolgst du mich?", fragte ich flüsternd und starrte in seine blaugrünen Augen. „Du wirst ihn ignorieren und wehe ich sehe wie du mit ihm redest oder wie du ihn einfach nur anlächelst.", fauchte er leise und schob mich zur Seite. „Wir sehen uns, Babygirl.", leicht lächelnd öffnete er die Tür, nur um raus zu gehen und sich in einen schwarzen Van zu setzen. Er knallte die Tür zu und raste los.

Psycho 〉Ich bin seinsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt