Mikey's PoV:
"Los komm, wir müssen ihn finden! Wir wissen, dass er, wenn er alleine sein will immer in die Natur geht. Also vermute ich, dass er hinter einem Busch, in einem Park oder an einem Baum sein wird. Du gehst rechts und ich links okay?" versuche ich Rye zu erklären, mit entsetzen in den Augen nickt er und rennt nach rechts. Ich renne nach links, gucke hinter jeden Busch, hinter jeden Baum, ob Andy da ist.
Nach einer gefühlten Ewigkeit, die ich in der Gegend herumgerannt bin, bleibe ich verzweifelt stehen. Was ist wenn er mittlerweile nicht mehr unter uns weilt? Ich würde mir das niemals verzeihen! Ich hätte mich mehr um ihn kümmern sollen, ich habe doch gemerkt, dass irgendwas nicht stimmt. Hätte ich mich nur mehr mit ihm beschäftigt, wäre es vielleicht niemals so weit gekommen! Ich höre für ein paar Sekunden auf zu atmen, zur Beruhigung und höre ein schweres Atmen hinter einem Busch neben mir.
"Andy?" frage ich vorsichtig, keine Antwort. Langsam bewege ich mich auf den Busch zu, ich habe Angst, Andy in einer noch schlechteren Verfassung zu sehen, als sonst immer. Ich gehe um den Busch und sehe ihn, wie er Blutverschmiert auf dem Boden liegt und nur schwer atmet. Ich halte mir die Hand vor den Mund und versuche verzweifelt einen Schluchzer zu unterdrücken, was mir allerdings nicht so wirklich gelingt.
Ich ziehe mein Handy aus meiner Hosentasche, gucke nach der Notrufnummer, denn in England ist es schließlich eine andere Nummer und wähle diese dann. Ich erkläre grob was passiert ist, der Notruf sagt, dass in spätestens zehn Minuten ein Krankenwagen da sein wird. Ich setze mich neben ihn und nehme ihn dann auf meinen Schoß. Jetzt kann ich meine Tränen nicht mehr zurückhalten und heule los wie ein Schlosshund.
Nach ein paar Minuten kommt endlich der Krankenwagen an, die Sanitäter heben Andy von mir und legen ihn so vorsichtig wie möglich auf die Trage. Ein dritter Sanitäter begleitet mich in den Wagen. Hoffentlich kommt er ohne bleibende Schäden davon, es sieht im Moment nämlich überhaupt nicht gut um ihn aus!
Nach ungefähr der Hälfte des Weges fing der Monitor plötzlich an zu piepen, einer der Sanitäter schrie so etwas wie „Herzstillstand", aber ich verstehe nicht was das bedeutet, weil er Deutsch spricht und ich nur Englisch verstehe. Dann realisiere ich, dass Andys Herz gerade aufgehört hat zu schlagen! Mein Herz schlägt immer schneller, ich kann ihn nicht verlieren! Wir können ihn nicht verlieren! Er ist doch unser bester Freund!
Immer mehr Tränen strömten aus meinen Augen, die Sanitäter versuchen sein Herz wieder zum schlagen zu bringen.
Sie wollen gerade aufgeben, als sein Herz glücklicherweise wieder schlägt. Wenn ich ihn vorhin nicht gefunden hätte, wäre er jetzt Tot! Das wäre die Hölle! Ich würde es nicht ohne ihn aushalten! Ich nehme seine Hand und versuche ihm dadurch irgendwie ein bisschen Lebensenergie zu geben. Wahrscheinlich bringt das nichts, aber ich will nicht, dass er alleine ist. Bitte Lass ihn überleben!
Wir sind endlich am Krankenhaus angekommen, Andy wird direkt in die Intesivstation geschoben. Ich darf sogar mit in sein Zimmer. Ich sitze neben seinem Bett und drücke seine Hand, während viele Ärzte ihn versorgen. Nach einer Weile kommt einer der Ärzte auf mich zu. „Hallo mr. ähh" sagt er Ahnungslos, aber zum Glück auf Englisch. „Mikey Cobban" antworte ich erschöpft. „Gut, also Mr. Cobban, die Chancen dass ihr Freund es überlebt stehen ungefähr 40:60. Weil er viel Blut verloren hat. Wissen sie vielleicht was passiert ist?" fragt er. Die Chancen stehen eher nicht so gut, hoffen wir das Gott es gut mit ihm und uns meint! Wie viel sollte ich diesem Arzt erzählen, ich will nicht, dass Andy weggeschickt wird.
Ich erkläre dem Arzt dann trotzdem so gut wie alles was ich weiß. Er sieht mich an und fragt, ob wir von dem allem wussten ich schüttele verunsichert den Kopf. „Ich darf das hier jetzt eigentlich nicht machen, aber vielleicht fühlen sie sich dann ein wenig besser." sagt er und nimmt mich in den Arm, ich fange wieder an zu weinen, ich kann nicht mehr aufhören. Wieso habe ich ihm nicht geholfen als es noch ging?! Ich kann ihn doch nicht einfach sterben lassen! Behutsam streicht der Arzt über meinen Kopf, ich sacke einfach zusammen, aber er setzt sich neben mich und nimmt mich wieder in den Arm.
Oh verdammt! Ich hab total vergessen Rye anzurufen! Er läuft immernoch draußen rum und sucht nach Andy. Ich löse mich von dem Typen und wähle Rye's Nummer."Mikey! Hast du ihn gefunden?" fragt Rye aufgebracht. "Ja, wir sind jetzt in einem Krankenhaus, ich schicke dir die Zimmernummer und den Namen des Krankenhauses sofort. Wollt ihr, oder du vorbeikommen, also ich bin trotzdem hier, falls ihr ihn nicht so sehen könnt." sage ich schwach, Rye erwidert, dass er und die anderen sich gleich auf den Weg machen. Wir beenden das Telefonat und ich schreibe ihm die Nummer und den Namen.
"Wen haben sie angerufen, wenn ich fragen darf?" fragt der Arzt, welcher noch immer neben mir sitzt. "Andy's und meine Bandkollegen, sie wollen gleich vorbeikommen." antworte ich monoton, ich weiß nicht, wie ich jetzt damit umgehen soll, dass Andy vielleicht stirbt. Wie soll es denn ohne ihn weiter gehen, er ist doch unser bester Freund! Der Arzt nickt leicht.
"Es tut mir wirklich leid mit ihrem Freund, vor ein paar Monaten hat sich meine Tochter das Leben genommen, ich weiß wie sie sich fühlen." sagt er. "Das tut mir wirklich leid! Geht es ihnen denn zumindest ein bisschen besser?" frage ich vorsichtig, wieder nickt er leicht. Er erhebt sich und reicht mir die Hand, um mir aufzuhelfen. "Wenn sie wollen bleibe ich noch bis ihre Bandkollegen ankommen." sagt er freundlich, ich nicke und sehe ihn dankend an. Alleine würde ich wahrscheinlich zusammenbrechen.
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~It's just a bad day, not a bad life~
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Why am I still here?
Fanfiction"Wieso bin ich noch hier, Rye? Ich kann nicht mehr!" sage ich ihm ins Gesicht, nicht am weinen, denn meine Tränen sind verbraucht. "Du bist noch hier, weil ich dich brauche, weil wir dich brauchen. Du darfst dich nicht aufgeben. Ich weiß, dass es im...