Kapitel 29

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Mikey's PoV:

Ich knie immer noch vor Andys Bett, ich erzähle ihm von Rye. Erzähle wie es ihm geht, was er macht. Erzähle von den vielen positiven Nachrichten der Roadies. Dr. Parker kommt ins Zimmer. "Hallo Mr. Cobban, es gibt gute Nachrichten!" sagt er freudig. "Hallo. Was sind das denn für Nachrichten?" frage ich müde. "Es scheint, als hätte Mr. Fowler seinen Lebenssinn wiedergefunden. Seine Werte haben sich drastisch verbessert, wir glauben, dass es nicht lange dauert bis er aufwacht. Scheint als hätten sie recht gehabt mit Mr. Beaumont." sagt er freudig, ich kann es nicht glauben.
Dr. Parker nickt mir noch einmal zu und verlässt dann wieder den Raum. Er wacht wieder auf, es geht ihm besser! "Du hast nicht aufgegeben!" hauche ich in Andy's Richtung, ich bin so froh! Ich angle mir mein Handy aus meiner Hosentasche und rufe Rye an. Komm schon, geh ran! "Hey Mikey. Was gibt's?" fragt er ausgelaugt. "Er wird wahrscheinlich wieder aufwachen, du hast es geschafft Rye!" sage ich, schon fast schreiend. "Wir sind auf dem weg." sagt er schnell und legt auf.
Ich nehme Andy's Hand und drücke sie leicht. "Danke Fovvs." sage ich lächelnd. Er gibt uns und dem Leben noch eine Chance. Zumindest hoffe ich, dass das der Grund ist, wieso er wieder kämpft. Rye stürmt ins Zimmer und gibt Andy einen kleinen Kuss auf die Wange. "Danke Andy! Ich bin so glücklich, dass du wieder aufwachst, ich liebe dich! Ich liebe dich so unfassbar sehr, das ich nicht mehr ohne dich Leben kann. Das klingt jetzt zwar ziemlich klischeehaft, aber es ist die Wahrheit! Mir ging es die letzten Tage wirklich schlecht und auf Dauer kann ich das nicht." flüstert er.

Rye's PoV:
Er wird wieder wach, ich sollte glücklicher sein, sollte mich mehr freuen, aber ich kann nicht, ich fühle mich als hätte man mir nach seinem Suizidversuch die Luft genommen. Ich hoffe es wird wieder besser wenn er wach ist. Ich sitze schon mehrere Stunden neben ihm, Mikey holt gerade einen Kaffee für mich und die anderen beiden sind schon wieder zum Hotel gefahren. Ich wünschte er würde reden, oder wenigstens einen Finger bewegen. Das ist alles meine Schuld, ich hätte das alles verhindern können!
Mikey kommt wieder ins Zimmer. "Wir müssen nach dem Kaffee fahren Rye, du musst schlafen und die Besuchszeit ist auch schon vorbei." sagt er vorsichtig, hat er Angst vor mir? Ich nicke schwach und nehme den Kaffee an. "Es tut mir so leid Mikey! Das ist meine Schuld, ich hätte es anders machen sollen, besser machen sollen!" sage ich langsam. "Hey, Rye es ist nicht deine Schuld, Andy hat eine Krankheit, verstehst du? Wir hätten es verzögern können, aber wir hätten es niemals aufhalten können. Er, wir werden es schaffen, hörst du? Wir bezwingen diese dämlich Krankheit, wir stehen das durch!" sagt er ziemlich sicher.
Ich nicke Dankbar, vielleicht hat er Recht. Ich umarme ihn, lege meinen Kopf auf seine Schulter, ich bin so froh, dass er bei mir ist. Wir setzen uns wieder an Andy's Bett und trinken langsam unseren Kaffee. "Wie geht es dir eigentlich Mikey?" frage ich, er kümmert sich schließlich immer um uns, niemand fragt ihn wie es ihm geht. "Wieder etwas besser, Danke. Ich versuche mich ein bisschen abzulenken, indem ich euch helfe." antwortet er lächelnd.
Wir gehen einige Minuten später aus dem Krankenhaus, einige der Roadies stehen noch immer hier. "Mikey, sollen wir ihnen die gute Nachricht erzählen, damit sie sich nicht solche Sorgen machen?" frage ich, das erste mal wieder leicht lächelnd, er nickt und wir gehen zu ihnen. "Hey, ihr seid ja immer noch da!" sage ich. "Ja, wir wollen euch so gut es geht hier unterstützen und schlafen können wir sowieso nicht wirklich." erwidert ein junges Mädchen, ich schätze sie auf 19, ich nicke.
„Wir haben gute Nachrichten. Er liegt zwar noch im Koma, aber er wird wieder aufwachen. Es wird ihm bald besser gehen. Mehr können wir euch aber leider nicht mehr sagen. Aber jetzt mal was anderes, woher wusstet ihr eigentlich, in welchem Krankenhaus wir sind?" frage ich. "Wir haben das nächste Krankenhaus am Hotel gesucht. Wir wissen übrigens, dass Andy im Krankenhaus liegt, denn jeder von euch ist schon da rein gegangen, außer Andy." sagt das Mädchen, ich gucke schnell weg und sehe noch aus dem Augenwinkel, dass Mikey leicht nickt. Mikey verabschiedet sich noch von den Roadies und zieht mich dann zu einem haltendem Taxi.
Am Hotel angekommen öffnen wir so leise wie möglich die Tür, falls die anderen beiden schon schlafen. Ich gehe zu ihrem Zimmer, denn falls sie doch noch nicht schlafen, möchte ich ihnen von den Roadies erzählen. Ich öffne die Tür und stocke. Die beiden liegen zwar im Bett, aber sie Küssen sich! Wie soll ich jetzt darauf reagieren? Soll ich einfach wieder gehen und so tun als wäre nichts gewesen? Ich bin gerade ein wenig überfordert!
Okay, ich glaube ich werde mich einfach räuspern und sie darauf ansprechen. Ich muss die ganze Zeit daran denken, dass das auch Andy und ich hätten sein können. Ich räuspere mich und Brook und Jack bemerken mich. "Ähh, hey Rye." sagt Brook verlegen, ich sehe, wie Jack's Augen sich mit Tränen füllen. Brook bemerkt es auch und nimmt ihn in den Arm, ich gehe auf sie zu und nehme Jack auch in den Arm. "Alles ist gut Jack, ich bin froh, dass ihr euch gefunden habt. Ich freue mich für euch." sage ich sanft, er nickt
„Also ihr seid zusammen, wenn ich das richtig verstanden habe, oder?" frage ich vorsichtig. "Ja, sind wir." sagt Brook relativ selbstbewusst und Jack nickt zustimmend. "Wir hätten es euch sagen sollen, aber ich, oder wir hatten Angst davor. Wir wussten nicht wie ihr reagieren würdet." sagt Jack leise. "Ist doch nicht schlimm, ich verstehe, wie ihr euch gefühlt habt. Jetzt wissen wir es ja, ihr braucht euch also nicht mehr verstellen." erwidere ich lächelnd.

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~It's just a bad day, not a bad life~

Why am I still here?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt