Mit einem emotionslosen Gesichtsausdruck lag ich in meinem Zimmer und starrte an die Decke. Verzweifelt versuchte ich, dass was David mir beim Eis essen erzählt hatte aus meinem Kopf zu bekommen, aber keine Chance. Es war nicht einmal die Tatsache, dass Henry mit einer anderen rumgemacht hatte, schon klar auch das war ein Stich ins Herz, aber das Zoe es mir nicht gesagt hatte tat noch viel mehr weh.
"Ami, ist alles okay?" Ellie's Stimme ertönte aus meinem Türrahmen und ich zuckte zusammen. Ich hatte gar nicht bemerkt, dass die Tür aufgegangen ist.
"Ja, passt." murmelte ich nur und drehte mich mit dem Rücken zu ihr. Sehr überzeugende Geste Amber. Anstatt, wie ein normaler Mensch es tun würde, aus der Tür zu gehen kam sie und setzte sich neben mich auf mein Bett.
"Danke, dass du das Treffen für mich organisiert hast Ami." sagte sie und mit einem Schnaufen drehte ich mich zu ihr um.
"Kein Problem Ellie. Hab ich gern gemacht. Aber eigentlich solltest du David danken. Er war derjenige, der mich auf euch beide angesprochen hat." sagte ich und setzte ein Lächeln auf, auch wenn mir das gerade nicht so leicht fiel.
"Du hast doch seine Nummer oder? Kann ich ihn anrufen?" fragte sie. Och Ellie, siehst du nicht das ich alleine sein will? Naja, ich dachte es nur. Ich seufzte und gab ihr mein Handy. Ich starrte wieder an die Decke und wartete darauf, dass Ellie den Anruf beendete. Sie hatte schon angefangen mit David zu reden, aber was sie gesagt hatte überhörte ich.
"Er will mit dir reden." sagte Ellie und hielt mir mein Handy hin, was mich aus meinen Gedanken riss. Auch wenn man gerade nicht damit rechnete, nahm ich das Handy und ging ran. Mit irgendwem musste ich gerade reden. Als ich Ellie das Handy aus der Hand nahm war das für sie das Zeichen zu gehen.
"Hey." sagte ich leise ins Telefon und die Tränen die ich die ganze Zeit zurückgehalten hatte stiegen langsam in meine Augen.
"Wie geht's dir?" fragte er und ich hörte tatsächlich Besorgnis in seiner Stimme.
"Echt beschissen." murmelte ich nur.
"Hat Zoe dir wirklich nicht von dem Foto erzählt?"
"Nein hat sie nicht." sagte ich und drückte eine Träne weg.
"Weinst du?" fragte David als hätte er eine Kamera in meinem Zimmer installiert.
"Nein." log ich.
"Ami, ich höre das doch." sagte er, worauf ich nichts erwiderte. Nicht einmal, dass er mich nicht Ami nennen sollte.
"Ach so und du willst mir sagen, dass du nichts hast? Dich interessiert es ja nicht einmal, dass ich dich Ami nenne." Ein Lächeln schlich mir auf die Lippen und ich war für einen kurzen Moment glücklich, dass sich wenigstens einer um mein Wohlsein scherte.
"Ich schaffe das schon David... ich rede morgen mit Zoe und dann noch mit Henry und dann-"
"Du willst mit mir reden? Was ist denn los?" Ich zuckte vor Schreck zusammen als plötzlich Henry's Stimme aus meinem Türrahmen ertönte und legte den Anruf auf.
"Was machst du hier?" fragte ich erschrocken, währenddessen schloss Henry die Tür und setzte sich zu mir aufs Bett, wo er mir einen kurzen Kuss auf die Lippen drückte. Aber ich erwiderte ihn nicht.
"Ami, worüber willst du mit mir reden?" fragte er und guckte mir mit seinem drängendem Blick in die Augen, worauf ich wegschauen musste. Sofort stiegen mir wieder Tränen in die Augen, als hätte er gerade den Wasserfall, der in mir gedämmt war frei gelassen.
Als ich keine Antwort gab strich er mir mit seiner Hand die Haare hinters Ohr und nahm meinen Kopf, so dass ich ihm in die Augen schauen musste, "Ami?"
"Wieso hast du mit einer anderen rumgemacht? Habt ihr miteinander geschlafen?" schoss es einfach aus mir heraus. Henry schluckte tief.
"Okay, ich will mich da jetzt nicht rausreden Amber... es stimmt. Nur ich hatte halt lange keine intensive Bindung mehr zu jemandem, so wie zu dir und... bevor das mit dir war da habe ich halt mit jedem Weib rumgemacht, bei dem ich die Chance hatte. Für mich ist es einfach eine Umgewöhnung und zu dem Zeitpunkt war ich betrunken... ich hoffe du verstehst das, es wird nicht wieder vorkommen."
Konnte ich ihm trauen? Wahrscheinlich nicht, aber so wie er da saß und mich anguckte seine Hand lag auf meinem Bein und strich es beruhigend... ich konnte nicht standhaft bleiben. Ohne irgendwas zu erwidern fiel ich Henry um den Hals und küsste ihn, er verstand sofort und seine Hände wanderten zu meinem Hintern. Er fiel mit dem Rücken auf mein Bett und schlangs eine Arme um meinen Körper, nur noch unsere Kleidung trennte uns voneinander. Ich spürte Henrys Leidenschaft in unseren Küssen, wie er mich näher zu sich zog, es passte alles perfekt. Die Situation, meine Trauer und meine Wut war wie vergessen und ich war gerade einfach nur überglücklich, dass er hier war.
Meine Hände wanderten unter sein Shirt und ich spürte seine Bauchmuskeln unter meinen zitternden Fingerspitzen. Henry's Hände lösten sich von meinem Körper und er zog sein Shirt aus, wobei ich mich aufsetzte. Die ersten paar Sekunden saß ich einfach nur erstarrt da. Das Henry trainiert war wusste ich, aber das sein Körper so unglaublich definiert war... wow.
"Anfassen macht mehr Spaß, als nur angucken." sagte Henry mit einem Grinsen und zog mich wieder zu sich. Für einen Moment küssten wir uns nicht er starrte mir einfach nur mit seinen wunderschönen Augen in meine und ich musste mich anstrengen unter seinem Blick nicht wegzuschauen, so intensiv wie er war.
"Du bist wunderschön Amber." flüsterte Henry und mein Herz machte einen Sprung, aber bevor ich was erwidern konnte ertönte ein Räuspern aus der Tür.
"Oh mein Gott, Mum!" sagte ich und sprang entsetzt von Henry runter, wobei er schnell nach seinem Shirt griff und es sich anzog.
"Es ist spät Amber, Henry sollte gehen." sagte meine Mum.
"Oh mein Gott ist das dein Ernst?" stöhnte ich genervt auf. Ich glaube mein Kopf war rot angelaufen, weil mir die Situation hier so verdammt unangenehm war.
"Sie hat recht Ami, ich sollte gehen." sagte Henry mit einem Lächeln auf den Lippen und ging zu meiner Mum, "War schön sie kennengelernt zu haben Mrs Ravens." Wow okay, so hatte ich ihn noch nie erlebt.
"Ich bringe dich noch runter." sagte ich und ging mit Henry an meiner Mum vorbei Treppe runter. Im Türrahmen drehte sich Henry nochmal zu mir um.
"Bye Babe." flüsterte er und drückte mir einen wunderschönen Kuss auf die Lippen.
"Bis morgen." sagte ich und lächelte ihm hinterher als er ging.
Mit einem Grinsen im Gesicht drehte ich mich um, als plötzlich meine Mum hinter mir stand und schon wieder sprang ich vor Schreck auf.
"Henry also. Nach all den Jahren." sagte sie und verschränkte misstrauisch ihre Arme vor der Brust.
"Och Mum er ist nett." sagte ich.
"Ich hoffe bloß ihr verhütet." sagte sie und ich schaute sie entsetzt an.
"Mum?!" Sie lachte nur und ich drängte mich an ihr vorbei, aber auch nachdem ich mich ins Bett gelegt hatte wollte das Grinsen von meinen Lippen einfach nicht verschwinden.
Frohe Weihnachten euch allen :)
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wrong one
Teen FictionSeit der achten Klasse ist Amber nun unfassbar in diesen einen Typen verknallt. Henry Booker. Doch sein Name ist leider die beste Definition für den Begriff "Herzensbrecher". Gefühle anderer interessieren ihn so gar nicht. Henry's Bester Freund Davi...