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Mein Gesicht war angeschwollen und rot, nachdem ich meiner Mutter alles erzählt hatte, jedes Detail, auch dass Henry und ich miteinander geschlafen hatten. Mittlerweile lag ich in meinem Bett, hatte geduscht und meinen Pyjama an, hörte immer wieder das Lied zu meiner Performance am Samstag, auch wenn ich am liebsten nicht hingehen würde. Auch wenn es heute bei Zoe vielleicht nicht danach aussah, mir ging es wirklich beschissen, Henry hatte, wie er es vorausgesagt hatte, mein Herz gebrochen und ich hasste mich selbst dafür, dass ich auf ihn reingefallen war, dass ich nicht auf die Warnungen, die ich immer wieder bekommen habe gehört hatte.

Sogar meine Mutter meinte, dass sie bei Henry von Anfang an ein schlechtes Gefühl gehabt hatte, sie aber gemerkt hatte, wie verliebt ich war und mir das nicht zerstören wollte. Ich wünschte sie hätte es mir gesagt, auf sie hätte ich wahrscheinlich am ehesten gehört.

Ich zuckte zusammen, als mein Handy plötzlich klingelte, da ich niemanden erwartete, aber, auch wenn mein Unterbewusstsein wusste, dass er es nicht war, hoffte ich, dass es Henry war und er mir sagte, dass es für ihn doch nicht nur einmalig war und er doch Gefühle für mich hatte.

Es war klar, dass er es nicht war, doch ich war trotzdem enttäuscht, als David's Name auf meinem Display stand. Ich räusperte mich kurz, damit meine Stimme sich etwas normaler anhören würde, wenn ich jetzt dran ging, auch wenn ich wahrscheinlich immer noch heiser vom heulen war.

"Hey David." ging ich ran und meine Vermutung, dass ich heiser war bestätigte sich augenblicklich.

"Oh Amber, es tut mir so leid. Henry hat es mir- uns allen erzählt. Er hat richtig geprahlt, ich... ich wünschte ich hätte ihn davon abhalten können." Er hörte sich wirklich besorgt an und irgendwie schoss mir ein Lächeln auf die Lippen. Der Gedanke, dass er sich um mich sorgte freute mich ein wenig.

"Ich bin es selbst schuld. Ihr alle habt mich gewarnt, sogar Leute mit denen ich keinen Kontakt habe und ich war einfach nur blind." Blind vor Liebe. Ich kämpfte gegen die Tränen an, die wieder in meine Augen stiegen.

"Du brauchst Ablenkung Ami. Ich bin schon auf dem Weg zu dir, zieh dir Schuhe an und komm raus, ich brauche bestimmt nur noch eine oder zwei Minuten zu dir." Erst jetzt bemerkte ich die Hintergrundgeräusche bei David. Er war tatsächlich im Auto.

"David, nein. Ich hab schon meinen Pyjama an und bin schon am schlafen- sozusagen." erwiderte ich, aber stand auf um mich noch schnell umzuziehen, er würde sowieso nicht locker lassen.

"Ich habe doch gehört, dass du aufgestanden bist Ami, los zieh dich schnell um- aber nicht zu hübsch, ich hab auch nur eine Jogginghose an- und komm raus. Ich steh schon da." Noch während ich mir ein lockeres Shirt über den Kopf warf und eine Leggings anzog, warf ich einen Blick aus meinem Fenster und David stand tatsächlich schon da-mit einem neuen Auto. Meine Haare, die immer noch halb nass waren, band ich mir in einen Dutt, während ich die Treppe heruntersprintete.

"Mum ich bin kurz weg. Ich komme aber wieder, versprochen." rief ich Richtung Wohnzimmer und zog dabei meine Schuhe an, ich griff nach meinem Hausschlüssel, bevor Widerworte aus dem Wohnzimmer kommen konnten und ging den kurzen Weg zu David's Auto.

"Nicht schlecht die Karre." sagte ich, wobei ich mich auf den Beifahrersitz setzte, im Nachhinein fiel mir auf, dass ich vielleicht etwas besseres hätte sagen können, als 'Nicht schlecht die Karre'. Doch er lachte, "Danke. Ist die alte von meinem Dad, der hat sich 'nen neuen geholt. Irgendwelche Wünsche, wo es hingeht? Sonst suche ich aus."

"Es ist zehn Uhr nachts. Such du was aus, ich kenn mich um diese Uhrzeit nicht mehr aus." sagte ich, mit immer noch heiserer Stimme und insgeheim hoffte ich, dass ich wenigstens nicht mehr so schlimm aussah. David lachte und fuhr los. Ich wünschte ich hätte mich doch etwas hübscher gemacht, denn David sah, im Gegensatz zu mir, in seinen kurzen Sweatpants und dem schwarzen Hoodie, den er dazu trug, wirklich gut aus. Meine graue Leggings hatte, wie mir gerade auffiel Flecken auf sich und das Shirt was ich trug ging mir bis zu den Oberschenkeln und ließ mich aussehen wie ein Sack. Auf meine Haare wollen wir jetzt gar nicht eingehen.

"Und wohin fährst du jetzt?" fragte ich um ein Gespräch aufzubauen, da ich Stille im Auto hasste.

"Ach, wirst du schon sehen. Wie war der Tag heute mit Zoe?"

"War schön. Also auch wenn es mir nicht besonders gut ging, sie hat mich abgelenkt und das war die Hauptsache. Moment mal," ich schaute ihn fragend an, "Woher weißt du überhaupt, dass ich mich heute mit Zoe getroffen habe?"

"In der letzten Zeit habe ich mich relativ gut mit Emma und Zoe angefreundet und sie hat es mir erzählt. Weißt du, du hattest nur Augen für Henry und- Okay, sorry ich hör auf. Das sollte kein Vorwurf sein." er legte seine Hand entschuldigend auf mein Bein, was mich an gestern erinnerte, als Henry seine Hand noch auf mein Bein gelegt hatte. Aber es war David, der gute, nette Beste Freund von ihm, der ein viel besserer Mensch war und viel mehr Aufmerksamkeit verdiente. Wieso hatte ich mich nicht einfach in ihn verliebt, anstatt in Henry. Er sah, wenn man ihn genauer betrachtete sogar besser aus als Henry, älter und erwachsener. Immer wieder spannte er seinen Kiefermuskel an, während er auf die Straße schaute. Wieso war er mir nicht in der achten Klasse aufgefallen?

David nahm mich bei der Hand und zog mich auf einen Felsen rauf, auf dem gerade mal Platz für ihn und mich war und dass auch nur, weil wir standen. Wir waren am Strand und ich musste sagen, von dem Ort hier hatte man einen wunderschönen Blick über den Ozean, aber auch über die Stadt. Vielleicht wäre es schlauer gewesen einen Pullover anzuziehen, es war verdammt windig hier oben und das Wetter war heute nicht das Beste gewesen.

"Ist Henry nicht sauer auf dich, wenn er erfährt, dass du was mit mir unternimmst?" fragte ich und schaute David dabei in die Augen.

"Keine Ahnung. Aber jetzt mal ehrlich, Henry's und meine Freundschaft ist eh nicht mehr das, was sie mal war. Selbst wenn er mich dafür boxen wollen würde, eine Chance hätte er nicht." Ich lachte leicht auf als er das sagte, denn er hatte recht. Henry war muskulös und trainiert, aber nicht so wie David.

Auch wenn ich nicht wusste, ob das eine gute Idee war, lehnte ich meinen Kopf an David's Brust, da wir uns gegenüber standen und guckte auf das Meer. Er legte seine Hände um mich, vorsichtig, da er wusste, dass ich verletzt war und empfindlich reagieren könnte. Als ich nichts gegen ihn erwiderte, verfestigte er seinen Griff und mir wurde etwas wärmer.

"Danke David. Für alles, du warst die ganze Zeit für mich da und anstatt jetzt mit deinem Besten Freund seine neue Eroberung zu feiern bist du hier mit ihr und tröstest sie. Du bist so ein guter Mensch und ich war durchgehen gemein zu dir. Es tut mir leid." Ich konnte ihn nicht angucken während all diese Worte aus mir heraussprudelten, ich wusste nicht mal, wo sie herkamen.

"Amber. Bezeichne dich nicht als seine Eroberung, denn das bist du nicht, dir ist noch bevor er dir vor allen eine Abfuhr erteilt hat aufgefallen, dass es falsch war. Ich hab auch schon Fehler gemacht, ich bin kein guter Mensch, ich war mal genauso wie Henry. Du bist ein guter Mensch, entschuldigst dich für jede Kleinigkeit, bist für jeden da." Ich hob meine Kopf und guckte ihn von unten an und als ich sah, dass er mich auch anguckte, lächelte ich.

"Dankeschön." flüsterte ich und lehnte mich wieder an ihn.

Hey:)
Was geht? Hatte doch Zeit und Lust was über Karneval zu schreiben also hier ist's
Ich mag das Kapitel sehr gerne muss ich sagen und hatte Bock auf einen geilen Jeep also oben Davids neues Auto haha
Hab euch lieb
-M

wrong one Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt