{Kapitel 50} Der Abschluss

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»Wir sind fast fertig.« Ich beobachtete Chloe im Spiegel dabei, wie sie meine Haare hochsteckte. Es fehlten nur noch wenige Stunden, bis zum Abschluss. Ich fürchtete mir vor dem, was mir bevorstand. Dem unwissenden.

Ich hatte Damon und Stefan befohlen, mir nichts zu erzählen, denn so sehr ich mich auch fürchtete, wollte ich meine eigenen Erfahrungen sammeln .
»Fertig.« Ich wendete meinen Blick von Chloe ab, und starrte stattdessen mich selbst im Spiegelbild an.

Tatsächlich hatte mich Chloe überzeugt, etwas Make-up auf mein Gesicht zu tun. Nun saß ich hier, komplett schwarz gekleidet. Ich biss mir auf meine Unterlippe.
»Danke, Chloe.« Sie lächelte. Nach einer kurzen Stille, ertönte ihre Stimme wieder.
»Hast du deinen Ring an?«

Sie warf einen Blick auf meine rechte Hand und sah, dass ich ihn nicht dran hatte.
»Nein, ich möchte nicht die Aufmerksamkeit der anderen auf mich lenken.« Chloe ließ sich neben mir auf den Stuhl fallen und nahm meine Hand.
»Liebst du Damon, Brie?«
»Natürlich liebe ich ihn. Mehr als alles andere auf dieser Welt.« Sie strich mir beruhigend über meinen Handrücken.

»Dann kann dir egal sein, was die anderen denken. Wenn du ihn wirklich liebst, wirst du diesen Ring sofort dran machen.« Ich nickte. Ich wusste, dass sie recht hatte.
Schnell stand ich auf und holte den Ring aus der Schublade.
»Du hast recht.« In einer flüssigen Bewegung, fuhr ich den Ring wieder an meinen Finger.

»Du bist wunderschön.« Ich drehte mich um und sah direkt in die Augen von Damon, der ebenfalls komplett in schwarz gekleidet war. Langsam kam ich auf ihn zu und blieb genau vor ihm stehen.

»Du siehst auch nicht so schlecht aus.« Ich lächelte. Ohne zu zögern, beugte Damon sich nach vorne und presste seine Lippen auf die meine. Der Kuss war leicht, doch voller Leidenschaft.

»Ich hoffe, dass du unsere Lehrer nicht zu viel manipuliert hast.« Er klemmte mir eine Haarsträhne hinters Ohr.
»Es wird Zeit.«

***

Wir saßen alle in der von Menschen gefüllten Aula und warteten darauf, dass unser Name vorgelesen werden, damit wir endlich unser Abschlusszeugnis bekamen. Chloe biss sich neben mir auf die Unterlippe und rückte auf ihrem Stuhl hin- und her.

Beruhigend legte ich meine Hand auf ihren Arm.
»Es wird alles gut, Chloe.« Sie lächelte mir zu und sah dann wieder nach vorne.
Mein Blick wanderte zu Damon, der meine Hand zu seinen Lippen führte und einen sanftes Kuss drauf drückte.

»Bist du aufgeregt?« Ich presste die Lippen zusammen und nickte.
»Ja.« Aus dem nichts, wurde mein Name aufgerufen. Langsam stand ich auf und ging nach vorne, wo ich meinen Lehrern die Hand schüttelte und zum Schluss von unseren Schuldirektor das Abschlusszeugnis annahm.

Als ich in die Masse blickte, hoffte ich Steven zu sehen, der Caleb ermahnte, doch endlich still zu sitzen. Doch ich sah sie nicht. Ich musste mir selbst ein weiteres Mal sagen, dass sie weg waren. Im Jenseits.

Als ich wieder aufsah, sah ich Damon, der mir zulächelte. Neben ihm Chloe. Ich war froh, Damon in mein Leben zu wissen, sowie Chloe und all die anderen.

Ich warf einen Blick auf mein Abschlusszeugnis. Es traf mich wie ein Schlag, dass ich mit Bravour bestanden. Und zwar überall.

***

»Abschlussparty!« Chloe machte ein Zopfgummi in meinen Geflochtenen Zopf. Als Chloe mir vorgeschlagen hatte, so wie sie ein Kleid zu tragen, hatte ich direkt abgelehnt. Ich war nicht wirklich für Kleider geschaffen.  Nicht so wie Chloe, welche einfach bezaubernd in ihrem weißen Spitzenkleid aussah.

Ich stattdessen, trug eine schwarze Jeans und eine blaue Bluse.
»Ich werde draußen im Wagen auf dich warten.« Chloe wollte gerade gehen,doch wurde vorher von Damon aufgehalten.
»Brie fährt mit mir mit.« Er schlang seinen Arm um meine Hüfte.
»Du und Stefan könnt ruhig alleine fahren.« Damon wackelte mit seinen Augenbrauen, wofür Chloe gegen seinen Arm schlug.
»Pass auf, was du sagst. Ihr könnt ruhig zusammen fahren, aber bitte...«, Chloe griff nach ihrer Tasche, »kommt auch rechtzeitig. Ich kenne euch beide und ich möchte bei euch nicht ins Detail gehen.«

Zügig ging sie raus zu ihrem Auto.
»Damon!« Belustig presste er seinen Finger auf meine Lippen.
»Sie sind noch da«, flüsterte er. Für eine Zeit war es still. Wenige Minuten vergingen, bis Damon seinen Finger von meinen Lippen nahm.

»Du bist unmöglich, Damon!« Ich gab ihm einen Knuff in die Seite.
»Wir sollten los. Ich will keinen Ärger von Chloe bekommen, auch wenn du mir besser ohne Klamotten gefällst.« Ich spürte, wie mir die Röte in die Wangen schoss und wich Damons intensiven Blicken aus.

»Weißt du, wärst du kein Vampir, hättest du mich schon längst geschwängert.«
Ich spürte, wie Damons Hände zu meinem Po wanderten.
»Versuch es gar nicht erst, Damon. Sonst wird dir Chloe später den Kopf abhacken.«

***

Als Damon und ich ins Haus eintraten, kam uns bereits Chloe entgegen.
»Ihr dachte, ihr würdet länger brauchen.«
»Vielen Dank, Chloe. Damon hat sich extra beeilt, damit du ihm nicht den Kopf abhackst.« Chloe lächelte, doch bevor sie etwas erwidern konnte, kam ihr jemand anderes zuvor.

»Damon, es Ist schön, dich wieder zu sehen.« Nicole stellte sich neben Chloe und zwinkerte Damon zu, während sie mich keines Blickes würdigte. Ein Stich von Eifersucht überkam mich.

»Ich habe dich lange nicht mehr gesehen.« Sie wickelte einer ihrer Haarsträhnen um ihren Finger. Ich hasste die Erkenntnis, dass Nicole nach allem noch Interesse an Damon hatte.

»Ich habe dich vermisst.« Sie leckte sich über die Unterlippe.
»Wir könnten ja nach oben gehen. Uns ein wenig umsehen.« Bevor Damon antworten konnte, stellte ich mich vor Nicole, die Hände in die Hüfte gestemmt.

»Nicole, ich verstehe ja, dass du etwas von Damon willst, doch ich bitte dich...«, ich hob meine rechte Hand, »mich und meinen Verlobten in Ruhe zu lassen. Also wenn du von jemanden flachgelegt werden willst, such dir einen freien auf dieser Abschlussparty.« Ich warf ihr ein zuckersüßes Lächeln zu.
»Ich wünsche dir noch viel Spaß.«

Ich griff nach Damons und Chloe's Hand und ging weg von Nicole- weiter rein in den Raum.

»Ich werde nach Stefan suchen gehen«, sagte Chloe und verschwand in der Masse.
»Natürlich sucht sie nach Stefan«, sagte Damon belustig und zog mich an sich.
»Mir hat vorhin gefallen, was du zu Nicole gesagt hast.« Damon und ich begannen uns im Takt der Musik zu bewegen.

»Natürlich hat es dir gefallen.« Ich verdrehte die Augen und schlang meine Arme um seinen Nacken. Er seufzte.
»Das könnte so viel spannender sein, wenn wir alleine wären.«
Ich lachte auf und gab ihm einen flüchtigen Kuss auf den Mund.

»Du bist einfach ein Sexbiest.«
»Sexbiest?«, wiederholte er belustigt.
»Es Ist, als wärst du besessen davon.«
»Sex mit dir zu haben?«, fragte er und lächelte mich an. Ich überlegte kurz. Erst jetzt fiel mir auf, wie bescheuert das klang, doch es stimmte. Ich nickte.

»Brianna, ich bin nicht besessen von Sex mit dir. Ich bin besessen von dir. Auch wenn du das nervigste bist, was ich jemals kennenlernen durfte.« Ich lächelte.
»Ich bin das nervigste, was du jemals kennengelernt hast?«, wiederholte ich ungläubig.
Er fuhr mit seinem Daumen über meine Unterlippe.

»Du hast ja keine Ahnung, was ich am liebsten jetzt mit dir machen würde, wenn niemand anderes hier wäre.«

Decisions-Gefährliche Liebe(Damon Salvatore ff.)✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt