{Kapitel 5} Ein Freund

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Mit verschmierten Make-up, verquollenen Augen und einer roten Nase, saß ich mit Damon auf einer Bank und schwieg

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Mit verschmierten Make-up, verquollenen Augen und einer roten Nase, saß ich mit Damon auf einer Bank und schwieg. Ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Alles erschien mir so sinnlos oder verkorkst, doch ein peinliches Schweigen war mir auch unangenehm, weshalb ich das erste sagte, was mir in den Sinn kam.

»Du solltest lieber in den Unterricht zurückgehen, sonst bekommst du noch Ärger von Mrs. Stuart.«
»Das ist mir egal« Widersprach er. Es überraschte mich, sowas von ihm zu hören. »Wieso bist du für mich da, du kennst mich doch gar nicht? Ich bin doch nur so ein Idiotisches Mädchen mit einer traurigen Geschichte, die sich wohl nie bessern wird.«
»Nun ja«, er sah mir tief in die Augen, »ich würde dich gerne besser kennenlernen.« Ich lachte ein verkorkstes Lachen.

»Glaub mir, ich bin nicht gutgenug für dich. Ich bin ein kaputter Gegenstand, den keiner mehr haben will.«
»Glaub mir, das bist du nicht.« Er strich mir eine Haarsträhne hinters Ohr.
»Danke...« Es war nur ein flüstern, doch trotzdem hatte er es verstanden.

***

Als Damon und ich wieder den Klassenraum betraten, sahen alle auf, abgesehen von Chloe, und auf einmal war ich unglaublich glücklich darüber, dass ich zuvor noch ins Badezimmer gegangen und mein Gesicht gewaschen hatte. Während ich zu meinem Platz stolperte, trat Damon auf Mrs. Stuart zu und holte unser Thema ab.
»Und, was haben wir für ein Thema?« Damon schien betrübt und übergab mir den Zettel. »Ist alles ok? Hat Mrs. Stuart dir Ärger gegeben?« Panik stieg in mir auf. Er schüttelte lächelnd den Kopf, doch das Lächeln erschien mir falsch. Unecht.
»Nein, alles ist ok. Mir gehts gut«, versicherte er mir.

Als er nichts mehr sagte, warf ich einen Blick auf den Zettel. Mit großen Buchstaben wurde auf einem Zettel Fell Kirche geschrieben. Dadrunter stand noch in Kleinbuchstaben: Mystic Falls.

»Komisch, ich habe noch nie von einer Fell Kirche gehört.« Murmelte ich leise und schaute zu Damon auf. »Wir müssen eine Präsentation vorbereiten und Freitag unser Thema präsentieren. Du könntest heute zu mir kommen. Mein Vater ist arbeiten.«
Er nickte. »Ja, das würde ich gerne.« Plötzlich klingelte es und alle sprangen auf. Schnell suchte ich ein weißes Blatt Papier heraus und schrieb darauf meine Adresse. Schließlich drückte ich es Damon in die Hand.
»Wollen wir jetzt endlich zur Cafeteria gehen?«

***

Alleine saßen Damon und ich an einem Tisch. Die Cafeteria war gefüllt mit Schülern und es war schrecklich laut. »Möchtest du mir jetzt endlich verraten, warum du vorhin so komisch warst? Du wirktest traurig.« Ich sah, wie Damons Kiefermuskeln sich anspannten.

»Ich hatte nichts, Brianna. Ich war einfach nur enttäuscht, dass wir so ein Thema bekommen haben.«
»Brie. Nenn mich Brie«, sagte ich. Ich wollte ihn nicht weiter darüber ausfragen, denn ich wusste, dass das sowieso zu nichts hinführen würde. Er setzte ein schiefes Lächeln auf, welches mich ansteckte. »Ok Brie.«

Lächelnd spießte ich ein Stück meines Salates auf und führte es zu meinem Mund. »Danke nochmal für vorhin. Ich weiß nicht, was ich ohne dich gemacht hätte.« Ich schaute ihm tief in die Augen.
»Hab ich gerne gemacht.« Lächelnd schüttelte ich den Kopf.
»Was?« Er warf mir einen fragenden Blick zu.
»Nichts.«

***

Die Zeit verging und Damon und ich verabschiedeten uns voneinander. Zu traurig war der Gedanke, dass ich ihn erst heute Nachmittag Wiedersehen würde - dass ich nun alleine war.

Seufzend betrat ich den Biologieraum und setzte mich dort alleine in die hinterste Reihe, während Chloe sich nach ganz vorne setzte, so weit wie möglich von mir weg. Der Unterricht begann und ich kritzelte sinnlose Zeichen auf meinen Block. Meine Gedanken kreisten immer wieder um Damon's Reaktion, als wir das Thema bekommen hatten. Er schien nicht glücklich gewesen zu sein. Hatte das irgendwas zu bedeuten?

Ich schob den Gedanken beiseite. Das machte keinen Sinn. Wieso sollte eine Kirche Damon bedrücken? Ich versuchte mich wieder auf den Unterricht zu konzentrieren. Vergebens.

***

Die Zeit verstrich wie eine halbe Ewigkeit. Auch Sport war mal wieder eine Bestrafung für mich gewesen. Als es schließlich klingelte und ich mich umgezogen hatte, machte ich mich so schnell wie nur möglich auf den Weg nach Hause. Dort angekommen, schmiss ich meinen Rucksack beiseite, rannte die Treppenstufen hinauf und suchte Stift und Papier heraus.

Schließlich machte ich meinen Laptop an und tippte Fell Kirche ein. Mehrere Suchartikel sprangen mir entgegen. Darunter auch Sankt Martin Fell Kirche, also war ich gezwungen Fell Kirche in Mystic Falls einzugeben. Ich klickte auf die erste Seite und druckte sie aus. Schließlich rannte ich nach unten und breitete das Material auf dem Esstisch aus. Keine zehn Minuten später, klingelte es und ich öffnete die Tür.

Lächelnd stand Damon vor mir und hielt ein Buch in der Hand.
»Hey.« Ein Lächeln zeichnete sich auf meinen Lippen.
»Hey. Kann ich rein kommen?«
»Klar, komm doch rein.« Langsam betrat er das Haus und sah sich um.
»Schick hier.«Ich zuckte mit den Schultern.
»Wenn du meinst.«

Ich führte Damon ins Wohnzimmer und zeigte ihm, dass er sich auf einen der Stühle am Esstisch hinsetzen sollte.
»Also«, ich ließ mich auf den Sitz neben ihn fallen, »ich habe einen Text von einer Internetseite ausgedruckt und dachte, dass wir erstmal hiervon Information entnehmen könnten.« Er nickte.

»Ich habe ein Buch darüber gefunden.« Er hielt das Ledereingebundene Buch in die Höhe und zauberte ein Lächeln auf meinem Gesicht.
»Dann schaust du im Buch und ich markiere den Text.« Schlug ich vor und griff nach einem Marker. Damon lachte.
»Dann mache ich ja mehr als du!« Ich spielte bewusst unschuldig.
»Oh Gott, das war mir nicht bewusst.« Kopfschüttelnd wand er sich dem Buch zu und begann zu lesen, während ich mir den Text vornahm.

Ich war so tief auf den Text konzentriert, dass ich nicht bemerkte, wie der Junge mich zu beobachten begann.

Decisions-Gefährliche Liebe(Damon Salvatore ff.)✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt