Oben ist unten

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Oben ist unten

Die Sonne brannte förmlich am Himmel und nicht eine Brise frischer Wind zog über die Lande. Träge saßen alle an Bord herum und die erstickende Hitze hatte ihnen allen sämtliche Motivation genommen.

,,Kein Wasser! Warum ist bis auf den Rum alles alle?", ächzte Pintel durstig, als er versuchte, dem Wasserbeutel noch einen Tropfen Flüssigkeit zu entlocken.

,,Der Rum ist auch alle!", teilte Gibbs ihm mit, denn in seiner Flasche war ebenfalls kein Tropfen Rum mehr.

Will, der an der Reling stand, sah zu Mila herüber, deren Blick immer noch von Trauer um ihren Vater erfüllt war. David saß bei Elizabeth und hatte einen Arm um sie gelegt, während sie vor sich hin starrte und auch weiter um ihren Vater trauerte. Der Streit zwischen ihr und David schien nebensächlich geworden zu sein und Kate warf einen mitfühlenden Blick auf die Schwestern, die gestern ihren Vater verloren hatten.

Zwar war die Piratin immer noch sauer auf Elizabeth, weil sie Jack dem Kraken vorgeworfen hatte, aber sie war schon gestraft genug. Stattdessen sah sie zu Tia Dalma, die neben Will stand und wie gebannt auf die Sonne starrte, die langsam begann zu sinken.

,,Wenn wir dieser endlosen Flaute nicht entkommen könnenbevor die Sonne versinktso fürchte ich, müssen wir uferlose Gewässer befahren. Dazu verdammt zwischen den Welten umherzustreifenimmer und ewig."

,,Wie ermutigend!", gab Kate von sich.

,,Ohne einen Tropfen Wasser, kommt mir die Ewigkeit eine Spur zu früh!", bemerkte Gibbs, der zu ihnen an die Reling trat.

Will entfernte sich von der Reling und sah zu Barbossa, der oben beim Steuerrad stand und auf den Horizont sah. Kate folgte seinem Blick und seufzte.

,,Wieso unternimmt er nichts?", meinte Will.

,,Es ist sinnlos.", entgegnete Gibbs müde und gesellte sich zu Will, der nun über das Deck ging.

,,Der grüne Lichtblitz erscheint nur bei Sonnenuntergang. Nicht Sonnenaufgang.", überlegte Will und Gibbs grübelte ebenfalls.

,,Über den Rand Nun, das treibt mich an den Rand des Wahnsinns.", grummelte er schließlich und sah Will mürrisch an. ,,Ein Sonnenaufgang sinkt nicht!"

Kate beschloss, dem Gespräch der beiden Männer nicht länger zu folgen, sondern ging stattdessen zu Jack, der sich über den Tisch gebeugt und seinen Blick auf die Seekarten Sao Fengs gerichtet hatte.

,,Wie kannst du das nur so lange anstarren? Ich würde irre werden.", meinte sie, als sie sich neben ihn stellte.

Aber Jack antwortete nicht, sondern drehte eine der Scheiben, wodurch drei Worte entstanden, die für Kate jedoch nicht viel Sinn ergaben.

,,Oben ist unten!", las Jack ab und starrte vor sich hin. ,,Das ist beeindruckend unhilfreich. Wieso sind solche Dinge so verwirrend?"

,,Keine Ahnung!", meinte Kate, als Jack plötzlich merkwürdige Dinge von sich gab.

,,Was, aye?"

,,Wie?"

Kate sah ihn verwirrt an, doch Jack sah gar nicht auf sie, sondern schien mit sich selbst zu reden. Die blonde Piratin wusste nicht, ob dies ein gutes oder schlechtes Zeichen war, aber allem Anschein nach, war Jack noch verrückter geworden, als er es vorher bereits gewesen war.

,,Wie bitte?", rief Jack aus und Kate ging um den Tisch herum, bis sie vor ihm stand und ihn ansehen konnte. ,,Das ist noch weniger hilfreich, als unhilfreich."

,,Jack,was zur Hölle redest du da?", entfuhr es Kate, aber er ignorierte sie noch immer.

,,Ich liebe die See!", sprach Jack nun verträumt aus und Kate fiel alles aus dem Gesicht.

Adventures of the Caribbean 3-At Worlds EndWo Geschichten leben. Entdecke jetzt