(31) Träume werden wahr

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Die ersten Tage nach dem negativen Schwangerschaftstest waren irgendwie angespannt. Wir redeten mit einander, tauschten Zärtlichkeiten aus und was noch zu einer gut laufenden Beziehung gehört, aber dennoch hatte ich das Gefühl wie auf Eierschalen zu laufen. Immer darauf bedacht nichts Falsches zu sagen, besonders mit Elli im Haus. Wenn ich ihn gemeinsam mit meiner Nichte in den Armen sah, konnte ich die Sehnsucht die sich in seinem Gesicht spiegelte beinahe schon spüren. Einmal war es so schlimm, dass ich beinahe nachgegeben hätte und meine Pille abgesetzt hätte. Natürlich hatte er mich nicht gedrängt. Aber mein Gewissen schon. Im Sinne von: was wäre schon dabei ein Kind zu bekommen? Ihr liebt euch doch.

Es hatte mich mehr Überwindung gekostet die Pille wie jeden Abend vor dem zu Bett gehen zu nehmen als gedacht, besonders als er mich dabei beobachtete. Dennoch hatte er mich in seine Arme gezogen, mir einen Kuss auf die Lippen gedrückt und mir ins Ohr geflüstert, dass alles in Ordnung sei.

Die Tage vergingen wie im Flug und als Stella und James aus ihren Flitterwochen zurück kehrten und Elli mit sich nach Hause nahmen, blutete mir das Herz. Ich wusste natürlich dass ich sie in wenigen Tagen wieder sehen würde wenn Stella und ich uns traffen, doch es tat schon richtig weh. Und erst die Stille im Haus. Man hätte eine Nadel auf den Boden fallen hören können.

„Wir müssen uns unterhalten." Als Jayden diese Worte aussprach, kaum dass wir wieder zu Hause waren, ließ mir mein Herz in der Brust erstarren.

„Äh, ja. Natürlich. Sollen wir uns ins Wohnzimmer setzten?"

„Das wäre am besten." Schweigend gingen wir ins Wohnzimmer und ich setzte mich auf das Sofa, in der Erwartung er würde sich neben mich setzten, doch er nahm auf einem der Sessel Platz die dem Sofa gegenüber standen.

„Du hast sicherlich die Anspannung die zwischen uns herrscht bemerkt. Ich weiß ich bin nicht ganz unschuldig an dieser Sache, aber ich brauchte Zeit um mit der ganzen Situation umgehen zu können. Genauso wie du." Er fuhr sich mit der Hand durch die Haare und schaute mir dann in die Augen.

„Du hast Recht. Es ist nicht der richtige Zeitpunkt für ein Kind. Die Sache mit Nancy ist zwar vorbei, doch es werden noch viele Befragungen und Gerichtstermine auf uns zu kommen, bis wir es endgültig überstanden haben. Außerdem sollten wir sicherstellen dass wir auch genug Zeit für unser Baby hätten und nicht von morgens bis abends bei der Arbeit wären."

„Das heißt du machst jetzt nicht mit mir Schluss nur weil ich im Moment keine Kinder haben möchte?"

„Was? Wie kommst du denn auf so einen Gedanken?" Seine Augen waren vor Überraschung geweitet und Ungläubigkeit spiegelte sich in seinen Zügen wieder.

Ich zuckte mit den Schultern. „Du warst nur so ernst und hast dich nicht neben mich gesetzt."

„Rebecca. Ich liebe dich. Das wird sich auch nicht so schnell ändern. Das kannst du mir glauben. Ich kann dir zwar nicht garantieren dass es zwischen uns immer perfekt laufen wird, doch eins kann ich dir sagen. Ich werde dir immer treu sein und dich genauso unterstützen wie du mich unterstützt und dich von ganzem Herzen lieben. Du musst dir nie Sorgen machen dass ich wegen eines Streites mit dir Schluss mache."

Ich stand auf, ging zu ihm rüber und setzte mich auf seinen Schoß. Ich schlang meine Arme um seinen Nacken und spürte wie sich seine Arme um meine Taille legten.

„Weißt du, dass was du mir gerade gesagt hast wäre ein perfektes Treuegelübte.", flüsterte ich ihm ins Ohr.

Ein Jahr später

„Ich kann es immer noch nicht glauben dass du dieses Wochenende heiratest.", sagte Anna schwärmend. Sie stellte ihre Kaffeetasse auf dem Tisch ab, nachdem sie einen Schluck genommen hatte.

his secretaryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt