(32) Epilog

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3 Jahre später

„Ich will keinen Schwangerschaftstest machen." Ich drehte mich von Jayden weg und schaute aus dem Fenster.

„Du musst aber. Wir müssen wissen ob du schwanger bist oder nicht."

„Bin ich nicht."

„Woher willst du dass wissen? Deine Periode ist ausgeblieben."

„Genau wie die letzten Male auch." Meine Stimme brach und ich konnte die Tränen nicht mehr zurück halten. Etwa ein Jahr nach unserer Hochzeit hatten Jayden und ich beschlossen dass die Zeit gekommen war ein Kind zu bekommen. Am Anfang war alles wunderschön. Wir hatten natürlich auch unseren Spaß im Bett, doch auch das Stöbern in Kinderläden und das Sammeln von Einrichtungsideen für das Kinderzimmer hatte uns viel Spaß gemacht. Doch es wollte einfach nicht klappen. Nach einem weiteren Jahr beschlossen wir zu einem Spezialisten zu gehen. Und was er mir damals mitteilte, brach mir das Herz.

Anscheinend hatten meine bisherigen Frauenärzte versäumt zu erkennen, dass meine Eileiter teilweise verklebt waren und die Wahrscheinlichkeit auf natürliche Weise schwanger zu werden sehr gering war. Wenn das Problem früh genug erkannt worden wäre, hätte man etwas tun können, aber jetzt nicht mehr. Ich musste mich damals sehr zusammen reisen um in der Praxis nicht in Tränen aus zu brechen. Doch kaum das wir draußen waren und Jayden meine Hand nahm, konnte ich mich nicht länger zusammen reisen. Wenn er mich damals nicht in seine Arme genommen hätte, wäre ich zu Boden gegangen. Damals hatte ich zum ersten Mal miterlebt wie Jayden weinte. Er hatte sein Gesicht an meinem Hals vergraben und seine Tränen hatten meine Bluse durchnässt, während ich mich an ihn geklammert hatte.

Es hatte über eine Woche gedauert bis ich mich halbwegs wieder gefasst hatte. Nach einiger Zeit hatten Jayden und ich beschlossen es mit einer künstlichen Befruchtung zu versuchen. Die ganze Prozedur war furchteinflößend. Es wurde Blut abgenommen, Eizellen entnommen, eine Menge Vitamine und Präparate mussten eingenommen werden. Und ständig die Angst im Nacken dass es nicht funktionieren würde. Die Hoffnung war der größte Feind. Am Anfang verlief alles gut, doch etwa 6 Wochen nach dem Einsetzen der Eizelle verlor ich das Kind. Und damit auch meine letzte Hoffnung. Ich wusste einfach nicht woher Jayden noch die Hoffnung nahm ich könnte schwanger sein. Und wie er den Schmerz ertrug wenn die Tests wieder negativ waren.

„Tu es für mich Rebecca." Er kam zu mir und drehte mich zu sich herum.

„Warum quälst du dich so?" Traurig blick ich zu ihm hinauf und schüttelte verständnislos den Kopf.

„Weil ich immer noch hoffe. Die Ärztin hat nicht gesagt du wärst unfruchtbar, sondern das die Chancen gering sind." Er küsste mich liebevoll auf die Stirn und wischte meine Tränen weg.

„Und so viel Glück wie ich in den letzten Jahren mit dir hatte kann ich mir einfach nicht vorstellen, dass wir ohne Kinder bleiben." Er legte mir den Test in die Hand und lächelte mir aufmunternd zu.

„Na schön. Ich mache es. Aber das ist das letzte Mal."

„Das denke ich nicht, immerhin haben dir ungeschützten Sex. Irgendwann wird es passieren."

„Sei aber nicht enttäuscht wenn er wieder negativ ist, ok?"

„Es wird schon alles gut." Damit schob er mich sachte in Richtung WC. Wie ein Profi pieselte ich auf den Schwangerschaftstest. Anschließend machte ich mich zurecht und ging zu Jayden. Ohne etwas zu sagen reichte ich ihm den Test und setzte mich auf das Sofa. „Auf der Packung steht es dauert drei Minuten." Die längsten drei Minuten meines Lebens.

„Er ist negativ.", sagte Jayden nach einem Blick auf den Test. Ich schüttelte einfach den Kopf.

„Vielleicht sollten wir über eine Adoption nachdenken.", sagte ich irgendwann in die Stille hinein. Ich hatte mir schon einige Male darüber Gedanken gemacht, es Jayden bisher aber noch nicht vorgeschlagen.

his secretaryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt