Daryls Dixon
Es ist ein halbes Jahr vergangen, seit Maya in dieser einen Nacht hier aufgetaucht ist. Es fühlt sich an, als hätte sie nie existiert, als hätte ich sie mir nur eingebildet.
Ich bin extra damals in ihr Zimmer gezogen, um sie bei mir zu behalten aber langsam hat sich mein Geruch über ihren gelegt und mein eigenes Leben ist endgültig in dieses Haus gezogen. Ich habe gelernt meinen Alltag wieder zu schaffen denn ich muss unsere Gemeinschaft weiterhin schützen. Es geht nicht, dass ich meine eigenen Bedürfnisse über die unserer Gruppe stelle. Wir ziehen weiterhin durch die Gegend und versorgen uns mit Nahrung aber trotzdem halte ich immer meine Augen offen, ob ich sie irgendwo finde oder wiedersehe aber es scheint, als ist sie vom Erdboden verschluckt worden.
Ich muss endlich damit abschließen, denn wir haben weitaus größere Problem bekommen. Die Saviors sitzen uns im Nacken, greifen weiterhin und immer brutaler die einzelnen Kolonien in der Gegend an und schließen Handelsabkommen mit ihnen, die nur den Saviors dienen.
Ihr Anführer, dieser Negan ist unser größtes Problem. Er weiß wie er reden muss und er weiß, wie er handeln muss um die Leute zu unterwerfen. Dieser Typ ist völlig krank und fern ab jeglicher Realität. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis er sich hier in Alexandria blicken lässt."Daryl!", ruft Morgan über die Straße, "Lust mal wieder ein bisschen trainieren zu gehen?"
Ich nicke ihm kurz zu und mache mich mit Morgan auf den Weg in die umliegenden Wälder.
Als wir auf einer großen Wiese ankommen, können wir aus der Entfernung eine Horde Beißer erkennen. Sie scheinen etwas zu umkreisen aber ich kann nicht sehen, was es ist.
"Die sind ziemlich fixiert.", stellt Morgan fest als wir beide hinter einem kleinen Hügel hocken und alles genau im Auge behalten.
"Ja", antworte ich knapp.
Der Wind streift durch meine Haare und das hohe Gras der Wiese, biegt sich im Wind und lässt ein leisen Rauschen und Rascheln hören.
Alles wirkt ruhig und friedlich bis auf das Schmatzen und Rocheln dieser Horde weit vor uns.
Plötzlich durchfährt es mich wie ein Blitz. Ein spitzer Frauenschrei dringt durch diese Ruhe und trifft nicht wie ein Schlag.
"Daryl! Nicht! Bleib hier!", höre ich Morgan noch mahnend sagen aber ich bin schon aufgesprungen und renne über die Wiese.
Meine Füße treten immer wieder in Matschlöcher und es spritzt Wasser und Schlamm unter meinen Schritten. Ein paar Meter hinter der Horde beginne ich zu schleichen und meinen selbstgemachten Bogen zu spannen. Immer wenn ich ihn in meinen Händen halte, erinnert es mich an dieses einen Tag, an dem mein Mädchen an dieser Tankstelle zerstört wurde. An dem Tag, an dem diese Dreckschweine ihr ihr Seele nahmen. Das sie mir meine Armbrust abgenommen haben ist nichts im Vergleich dazu, was sie ihr angetan haben.
Ein Pfeil, zwei Pfeile und noch ein Dritter rauschen auf die Beißer zu und ich habe endlich ihre Aufmerksamkeit. Zwischen ihnen erkenne ich ein paar helle Sachen und eine Person aber ich bin zuerst damit beschäftigt einen nach dem anderen mit meiner Machete zu köpfen. Den Bogen trage ich wieder auf dem Rücken und mit schwingenden Bewegungen, streift die große Klinge durch Knochen und Haut wie ein scharfes Messer durch Butter. An meiner Seite erkenne ich nun auch Morgan, der mir hilft, die Untoten zu erledigen.
Als schließlich alle verwesten Körper zu Boden gefallen sind und regungslos vor unseren Füßen liegen erkenne ich eine junge Frau im Gras liegen. Ihr dunkles Haar verdeckt ihr Gesicht und ihre Erscheinung ist zierlich. Sofort schießen Erinnerungen an den Tag durch meinen Kopf, als ich Maya in diesem Baumstamm fand.
Ich bin wie gefesselt und starre diese Frau vor meinen Füßen regungslos an als Morgan meine Starre bemerkt und langsam auf sie zugeht.
"Hallo?", fragt er vorsichtig. "Bist du OK?"
Die Frau nickt und blickt langsam zu uns auf.
"Ich danke euch.", erklärt sie mit einer sanften Stimme.
"Kannst du aufstehen?", fragt Morgan sie und mein Magen krampft sich zusammen als sie mich bewundernd fixiert.
"Wer seit ihr?", fragt sie nun mit dem Blick auf mich gerichtet.
"Ich heiße Morgan und das ist Daryl. Wir haben eine kleine Stadt mit Essen und Trinken wenn du Hilfe brauchst.", bietet Morgan nun an.
Du Frau richtet sich auf und diese Ähnlichkeit lässt mich erschauern. Die Größe stimmt, und diese Porzellanfarbene Haut ebenfalls. Sie wirkt geschunden und kraftlos. Ihre langen schwarzen Haare wehen im Wind und ihr Körper ist zart aber ausgehungert.
"Wie ist dein Name?", fragt Morgan sie nun vorsichtig.
"Cathrine aber jeder nennt mich Cathi.", erklärt sie, als sie sich den Matsch von den Klamotten klopfen will.
"Komm mit uns!", bietet Morgan an als er seinen Blick zu mir richtet.
Ich reagiere nicht und drehe mich von ihnen weg, um den Heimweg anzutreten.
Viele Schritte liegen vor uns und ich höre die Stimmen dieser Frau und von Morgan, den ganzen Heimweg, hinter meinem Rücken aber ich schließe mich diesem Gespräch nicht an.
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Die letzte Rose
RomantizmIn einer Welt, welche überhäuft mit Gewalt und Tod ist,wo Blut an allen noch mit Leben gefüllten Händen klebt, gedeiht ganz langsam etwas Neues. Eine ganz kleine Rose, die einem fast verloren geglaubtem Herz aus Stein wieder Liebe einhaucht. Wenn e...