Liebe und Leid

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Na? Zu wem soll Maya gehen? Jesus oder Daryl? Wer passt besser? Natürlich habe ich meine eigene Entscheidung für den weiteren Verlauf, aber wen bevorzugt ihr denn so?  :)
Viel Spaß


Als ich mich aufgerappelt,mich geduscht und angezogen habe, gehe ich nach unten in die Küche. Carol hat bereits Frühstück gemacht und Kaffee gekocht, denn ich kann den herrlichen Geruch von frischem Brot im Haus riechen. Mein Magen beginnt zu knurren und ich bemerke, dass ich seit gestern Morgen nichts mehr zu mir genommen habe. Ich setze mich an den Tisch und warte auf die anderen aber nur Carol betritt den Raum.
"Guten Morgen.", sagt sie freundlich und streicht kurz über meinen Rücken.
"Geht es dir besser?"
Ich könnte ihr eine Antwort darauf geben aber diese wäre vermutlich gelogen also zucke ich mit meinen Schultern und entgegne einfach gar nichts.
"Maya, du musst mit ihm sprechen.", fordert sie nun und ich hätte mir denken müssen, auf welcher Seite sie steht, wenn es brenzlich wird zwischen mir und Daryl.
"Ich denke nicht, dass wir noch Redebedarf haben.", erkläre ich schroff als ich meinen Kaffee trinke.
Carol hat mir in der Zeit eine Scheibe Brot mit ihrer selbstgemachten Marmelade bestrichen und reicht den Teller zu mir.
"Maya du kannst ihn doch nicht einfach gehen lassen. Ihr habt so viel erlebt, zusammen.", erklärt sie.
"Ja und weil es so viel ist, dass wir ertragen mussten, denke ich nicht, dass es noch irgendetwas zu klären gibt.", entgegne ich.
"Ihr seid wirklich von einem Schlag. Stur bis unter die Haare.", tadelt sie mich.
"Carol, warum erzählst du mir das alles? Sag's ihm doch Mal!", zicke ich aber ihre Antwort sollte mich eigentlich auch nicht weiter überraschen.
"Oh, das habe ich bereits."
"Maya, ich möchte nur……", redet sie weiter aber mir wird das zuviel. Meine Kehle schnürt sich zu und mein Appetit ist dahin. Ich möchte das alles einfach endlich vergessen und nicht wieder darüber nachdenken müssen, denn es frisst mich innerlich auf. Von der starken Maya, von einst ist schon nicht mehr viel übrig.
"Ich habe keinen Hunger.", sage ich schroff und schiebe den Teller von mir weg, um an die Luft gehen zu können. Um endlich wieder atmen zu können.
Mit schnellem Schritt laufe ich zum kleinen Park unserer Gemeinde und lasse mich kraftlos auf die Bank sinken.
Die Sonne scheint und die Temperaturen sind angenehm.
Ich starre reglos auf den kleinen Teich vor mir und bewundere das kristallklare Wasser, auf dem kleine Wasserläufer flink über die Oberfläche flitzen.
Sie hinterlassen Schwingungen, die die Spiegelung des klaren Himmels brechen und ich wünschte, ich wäre einer von ihnen.
All der Schmerz und diese Schwere wären verschwunden und ich müsste nicht ständig in dieser kaputten Welt gegen Hunger und Tod kämpfen.
Der Wind pustet plötzlich eine warme Böe durch meine offenen Haare und ich atme tief ein. Kann es mich nicht einfach davon tragen? Ganz weit weg von diesem Leben und noch weiter weg von diesem Redneck. Mit meiner Hand, streiche ich die Haare aus meinem Gesicht und bemerke Daryl ein paar Meter weiter stehen. Er beobachtet mich und unsere traurigen Blicke treffen sich. Worte können nicht beschreiben wie sehr dieser Moment weh tut und ich spüre wieder diese Last auf meinem Herzen.
Meine Sicht verschwimmt und klart erst wieder auf, als die Tränen einen Weg über meine Wangen finden. Der warme Wind fühlt sich nun kühl auf meiner Haut an und ich schmecke das Salz auf meinen Lippen. Daryls Blick ist starr und fixiert mich konzentriert an. Mit einer Bewegung schaut er nach links, hinter mich und seine Haare bewegen sich im Wind.
Seine Mine verzieht sich zu einer bösartigen Grimasse und seine Hände Bällen sich zu Fäusten. Dieser Ausdruck in seinen Augen ist der Selbe, den ich an demTag an der Tankstelle erkennen konnte. Purer Hass und fürchterliche Hilflosigkeit. Als ich mich langsam umdrehe sehe ich Jesus, der dem Blick von Daryl standhält. Plötzlich befinden wir uns in einer Dreierkonstellation, die unangenehmer nicht sein könnte. Unsere Augen wandern von einer Person zur anderen
und wieder zurück.
Ich stehe langsam auf und schaue die Beiden an. Jeder ist so wunderschön auf seine eigene Art und gleichzeitig so überaus tödlich. Würden sie jetzt aufeinander los gehen, müsste definitiv einer von den Beiden sterben und ich kann nicht einmal sagen, wer der stärkere wäre.
Ihre Erscheinung ist nahezu perfekt.
Jesus trägt seine langen Haare offen und sie wehen wild im Sommerwind. Seine strahlend blauen Augen funkeln wie Saphire und sein Bart liegt gepflegt in seinem Gesicht. Er trägt eine schwarze Jeans, braune Boots und ein enges, weißes Shirt. Er ist nicht so groß aber sein sportlicher Körperbau passt perfekt zu ihm. Jesus ist sehr wendig und tötet blitzschnell, jeden seiner Feinde.
Sein anmutige und sanfte Art, lassen ihn immer angenehm wirken.
Dann schaue ich Daryl an.
Er ist groß und stark. Sein Körper ist trainiert und seine strubbeligen halslangen Haare so, wie sein kurzer Bart lassen ihn verwegen und gefährlich aussehen.
Er ist der typische Redneck der in braunen Jeans, schwarzen Boots und einem schwarzen Shirt daher kommt. Ständig trägt er seine abgefranste Lederweste und er wirkt genauso dunkel wie seine Seele.
Wenn man ihm in seine blauen Augen schaut erkennt man den ganzen Schmerz, den er in seinem Leben erleiden musste. Daryl ist misstrauisch, verschlossen und für gewöhnlich ein absoluter Einzelgänger. Er grübelt für sich allein und scheut Auseinandersetzungen, auf Gefühlsebene, jeglicher Art. Er kämpft skrupellos und genau. Daryl schützt alles ,was ihm wichtig.
Stelle ich wirklich gerade einen Vergleich an? Wer gibt mir das Recht dazu?

Die letzte Rose Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt