Es vergeht eine Ewigkeit in der Daryl und ich einfach schweigend nebeneinander sitzen. Ich habe keine Ahnung was er nun denkt und ehrlich gesagt geht mir diese grauenvolle Stille absolut auf die Nerven also überlege ich mir, was ich sagen könnte aber ich glaube, es gibt gerade nichts, dass man hinzufügen muss.
Ich bemerke wie er mit seiner Hand auf seiner Jeans trommelt und irgendwie erinnert mich dieser Rhythmus an ein Lied, was ich immer sehr gern mit meiner Gitarre gespielt habe, als die Welt noch in Ordnung war.
Ich stimme, ziemlich leise, auf sein Trommeln ein,Jolene, Jolene, Jolene, Jolene
I'm begging of you, please don't take my man
Jolene, Jolene, Jolene, Jolene
Please don't take him just because you canEr schaut mich an und beginnt erstaunt zu lächeln, hört aber nicht auf den Takt vorzugeben, sondern flüstert nur,
„Weiter Cowgirl!“Your beauty is beyond compare
With flaming locks of auburn hair
With ivory skin and eyes of emerald green
Your smile is like a breath of spring
Your voice is soft like summer rain
And I cannot compete with you, JoleneDaryl scheint richtig Spaß an unsere kleinen und eher ruhigen Performance zu haben und löst mich plötzlich ab,
He talks about you in his sleep
And there's nothing I can do to keep
From crying when he calls your name, Jolene
But I can easily understand
How you could easily take my man
But you don't know what he means to me, JoleneIch muss sofort anfangen zu lachen, weil es einer diesen unbezahlbaren Momente auf dieser schlimmen Welt ist. Einfach unbeschwert vor sich hin singen, auch wenn es etwas eigenartig wirkt, wenn ein Daryl Dixon plötzlich beginnt zu singen. Seine raue Stimme passt allerdings hervorragend zu dieser Art von Musik.
„Fehlt nur noch ne Klampfe und ein Lagerfeuer.“, stelle ich fest.
„Holen wir nach Kleines!“, verspricht er als er auf cool macht und mir verführerisch zu zwinkert.
„Du kannst das echt gut.“, sagt er mir.
„Naja ein wenig schon. Ich hab früher immer auf Geburtstagen und in den Nachbarschaftskneipen spielen dürfen.*, erkläre ich.Daryl kneift die Augen zusammen und fragt mich,
„In Kneipen? Mit 17?“
„Ja. Es war eine kleine Stadt und irgendwie kannte jeder jeden. Die Chefin hat mich praktisch groß werden sehen. Hatte auch den Vorteil, dass ich Typen wie dich zur genüge kenne.“, sage ich grinsend.
„Typen wie mich?“, fragt er überrascht.
„Na du weißt schon. So harte Kerle halt. Immer ne große Klappe und Gefühle kennen sie nicht.“, antworte ich.
„Wo genau war das?“, fragt er, meine Anspielung gekonnt überhörend.
„Mein Zuhause war damals in Alpharetta.“, sage ich. „Dort habe ich mit meiner Familie gelebt. Meine beiden großen Brüder Matt und James und meine wunderschöne Mutter Jeannette.“
„Und dein Dad?“, fragt er nun.
„Ja, der war auch dabei.“, sage ich nachdenklich.
„Habt ihr euch nicht verstanden?“, bohrt Daryl nach.
„Oh ganz im Gegenteil. Ich war ein absolutes Papakind, bis zu dem Tag, an dem er ging, weil ihm andere Frauen und selbstgebrannter wichtiger waren.“, erzähle ich ihm.
„Was ist aus deiner Familie geworden?“, fragt er mich.
„Naja, meine Mum ist schon vor dem Ausbruch dieser Seuche gestorben. Meine Brüder sah ich das letzte Mal, kurz bevor du mich im Wald gefunden hast und von meinem Dad weiß ich nichts, aber er ist nen harter Knochen. Ich schätze er hat sich durchgeschlagen.“, sage ich.
„Klingt sehr fürsorglich.“, stellt Daryl mit ironischem Unterton fest.
„Tja, wer meine Liebe missbraucht, stirbt für mich.“, erkläre ich ihm warnend.
„Es ist spät geworden. Du solltest etwas schlafen.“, sagt er mir und ich nicke ihm erschöpft zu weil die Müdigkeit meine Augenlider immer wieder zu fallen lässt.
Meinen Kopf lege ich auf seinen Schoß, weil Daryl wache halten möchte und es vergehen keine zwei Minuten, bis ich schließlich einschlafe.
Lautes Knallen und schallendes Gelächter reißt mich jedoch aus meinen Träumen und ich zucke erschrocken auf um sofort reagieren zu können.
*Psssstt!.“, zischt Daryl mir angespannt zu und ich verharre sofort, wie versteinert, auf einer Stelle denn ich weiß, dass ich auf ihn hören sollte.
„Yeeaaaahh“, schreit es draußen von der Straße und plötzlich höre ich laute Motoren aufjaulen.
„Wer sind die?“, frage ich flüsternd, als ich mich dem kleinen Dachbodenfenster nähere um nach unten zu blicken.
„Keine Ahnung aber es sind viele.“, stellt Daryl fest als ein ganzer Konvoi, bestehend aus Bikern, über die Straße heizt. Im Fahren knallen sie die Beißer um oder rammen ihnen Messer in die Schädel und scheinen einen irrsinnigen Spaß daran zu haben.
„Kranke Typen.“, denke ich flüsternd vor mich hin, als einer von ihnen an unserem Haus anhält und Daryls Maschine vor der Garage stehen sieht.
„Na das is ja nen übler Ofen.,“ amüsiert er sich und bringt das Motorrad mit einem gekonnten Tritt zum fallen.
„JOE!!!“, Schreit ein anderer aus Entfernung und sofort durchzieht ein fürchterlicher Ruck meinen ganzen Körper. Mein Magen krampft sich zusammen, mein Herz rast in einem wahnsinnig, ungesundem Tempo und ich spüre unbändige Wut in mir. Natürlich streift mein Blick sofort zu Daryl und dieser versteht sofort,
„Es tut mir leid!“, erklärt er mit gesenktem Blick.
„Er…..Er….lebt noch?“, zische ich unfähig, klar zu denken.
„Maya, er war nicht dort als wir raus sind.“, versucht er sich zu erklären aber ich bin einfach so schockiert und irgendwie auch so enttäuscht.
„Sie sind weg, wir müssen aufbrechen.“ sage ich mit gebrochener Stimme und ohne ihn noch eines Blickes zu würdigen mache ich auf dem Absatz kehrt zur hochgezogenen Treppe.
Daryl sagt kein Wort mehr und folgt mir einfach nur aus dem Haus. Die Beißer sind weitergezogen um die Motorräder wahrscheinlich zu verfolgen.
Wir steigen ohne die benötigten Vorräte auf Daryls Bike und fahren in die Dunkelheit hinein. Immer Richtung Alexandria.
Nach ein paar Meilen, sehen wir vor unseren Augen, mitten auf der Straße, eine Sperre aus Männern. Die einen halten Feuerfackeln in der Hand und die anderen sind bis unter die Zähne bewaffnet. Hier kommen wir niemals lebend durch und das wird uns beiden schlagartig bewusst. Ich klopfe Daryl auf die Schulter und er versteht mich sofort. Er wird langsamer, hält schließlich an und schaltet den Motor aus. Ich steige von seinem Bike aber Daryl zieht mich sofort mit festem Griff am Oberarm.
„Was hast du vor? Bleib hier!“, sagt er nun streng.
Ich reiße meinen Arm aus seinem Griff und ignoriere sein Bemuttern denn die Wut in mir ist zu groß.
„Mutiges Püppchen.“, ruft mir ihr Anführer zu. Ich teile ihm diese Rolle in meinen Augen zu, weil er weit vor den anderen steht und als einziger spricht.
„Lasst uns durch!“, befehle ich mit wütendem Ton.
„Hey, Joe. Ist das die Kleine die du gefickt hast?“, brüllt er plötzlich mit dem Kopf hinter sich gedreht und da steht er. Diese Ratte grinst mich triumphierend an, als hätte er einen Orden verdient.
„Na aber!“, gibt Joe nickend zurück.
Ich will gerade auf die Gruppe zu stürmen als Daryl sich vor mich schiebt.
„Wir haben nichts dabei. Lasst uns einfach durch und jeder kann seiner Wege gehen.“, spricht Daryl nun sehr ernst.
„Oh, das ist leider nicht möglich.“, erklärt der Anführer, „Du hast genau Das dabei, was wir wollen.“
„Niemals!“, knurrt Daryl nun.
Mit einem Satz, springe ich vor meinen Begleiter, ziehe ein Messer aus meinem Gürtel und werfe es mit all meiner Kraft zu Joe.
Ich höre ein leichtes, schmatzendes Geräusch und erkenne, wie mein Messer sich direkt über sein Auge in den Schädel bohrt und er langsam nach vorn kippt.
Ihr Anführer dreht den Kopf zu mir und plötzlich läuft alles wie in Zeitlupe vor meinen Augen ab. Er hebt seine Waffe, richtet sie auf mich und ein stechender Schmerz durchdringt meinen Bauch. Ich merke wie der Boden unter meinen Füßen verschwindet und mein Körper aufgefangen wird. Als ich nach oben schaue, starrt mich ein Augenpaar an. Darin liegt so viel Schreck und Trauer aber auch so viel Wärme und Gefühl. Ich wollte es ja so. Ich wollte gestern noch sterben und nun werde ich es auch denn ich spüre die Wärme sich ausbreiten. Meine Beine und meine Arme werden taub und ich versuche noch ein paar Worte über die Lippen zu bringen aber es ist mir einfach nicht möglich also stottere ich nur ein,
„D..D..A…N..K..E“ heraus und gebe dem Drang endlich meine Augen zu schließen nun auch nach.
Im Unterbewusstsein höre ich nur ganz leise die Worte,
*Nein. Bleib bei mir!Ich erlaube es nicht.“
Aber es ist zu spät. Meine Mum reicht mir ihre zarte Hand, strahlt mich an und führt mich davon.Wir sehen uns wieder Daryl Dixon!!!
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Die letzte Rose
Storie d'amoreIn einer Welt, welche überhäuft mit Gewalt und Tod ist,wo Blut an allen noch mit Leben gefüllten Händen klebt, gedeiht ganz langsam etwas Neues. Eine ganz kleine Rose, die einem fast verloren geglaubtem Herz aus Stein wieder Liebe einhaucht. Wenn e...