Daryl Dixon
Die Nacht war zu kurz und schlaflos. Langsam nüchtert mein Verstand wieder aus und ich bekomme klare Gedanken. Was ich alles zu ihr gesagt habe, letzte Nacht, habe ich sonst noch nie ausgesprochen und irgendwie fühl ich mich leichter. Sie sagte mir, ich würde es bereuen aber das tue ich nicht. Es musste irgendwann so kommen und bevor sie wieder abreist, konnte ich ihr wenigstens die Wahrheit sagen. Ich glaube sie wird verstört sein denn niemand hätte wohl ausgerechnet bei mir geahnt,dass solche Worte meinen Mund verlassen.
Ich frag mich ob es was ändern würde, wenn ich damals schon die Karten auf den Tisch gelegt hätte.
Maya ist jetzt genauso verschlossen und stur wie ich es immer war und auch noch bin und ihre Worte stimmen. Ich hab sie gezwungen, allein klarzukommen und selbst wenn sie damals, mit nach Hause gekommen wäre, dann hätte ich es aus meiner eigenen Sturheit trotzdem versaut.
Wenn es sein muss, würde ich ihr das immer wieder so sagen und ich gebe nicht auf, bis sie begreift, wo sie hingehört.
Ich liege noch eine Weile in meinem Bett und starre die Decke an, Minute für Minute auf der Suche, nach einer Lösung.Maya Torres
Ich hab die ganze Nacht gegrübelt und mein Kopf, hämmert noch mehr als gestern sowieso schon.
Auf meiner Zunge spüre ich den Film vom Whiskey und mein Hals fühlt sich trocken an. Meine Lippen brennen immer noch von diesem Kuss. Ich hasse Daryl Dixon! Ich hasse ihn dafür, dass er mich nicht gehen lässt, dass er mich immer wieder heim sucht und dafür, dass er mich besitzen will. Egal wie sehr ich mich dagegen wehren will, ich werde trotzdem schwach in seiner Nähe. Meine Finger streichen langsam über meinen Mund und ich fühle noch immer diese Gier, mit der er mich geküsst und an sich gezogen hat.
Sobald ich ihn sehe, sind die letzten drei Jahre umsonst gewesen. Mit meiner rechten Hand schlage ich auf meine Matratze und schnaufe verzweifelt auf.
Vor dieser Trennung hätte ich wirklich alles gegeben, nur um diese drei Worte von ihm zu hören und nun hat er sie endlich ausgesprochen, aber ich bin weg gelaufen.
Ich bin vor Leid und Tränen geflohen und weiß, dass ich nicht zurück kann, oder? Was würde das ändern? Er sieht mich nach wie vor so, wie er mich gerade haben will.Es klopft plötzlich an meiner Tür und Cole steckt seinen Kopf hindurch.
"Hay Luci.", sagt er sanft. "War ne lange Nacht?"
Ich ignoriere ihn gekonnt, denn auf eigentlich habe ich keine Kraft für seine Belehrungen aber er lässt sich von meiner Nichtachtung gar nicht beirren und setzt sich neben mich, auf mein Bett.
"Ich hab euch gehört", erklärt er nun und ich beginne einen hochroten Kopf zu bekommen.
"Er war betrunken.", spotte ich nun.
"Kleines! Warum kannst du deine Augen nicht endlich öffnen?", fragt er mich nun.
"Weil es nichts bringt.", gebe ich genervt zurück.
"Maya du willst einfach nicht!", antwortet er mir und vielleicht hat er recht.
"Weil es nichts ändern würde.", zische ich ihm zu.
"Ich kenne Daryl inzwischen sehr gut und wir haben viel geredet, nachdem du weg warst.", teilt er mir mit.
"Daryl und reden?", frage ich ihn.
"Ja. Das ging erstaunlich gut zwischen Whiskey und Zigarren.", schmunzelt er nun.
Der Whiskey hat ihm gestern ja auch seinen Mut gegeben und eigentlich schäme ich mich dafür, dass ich davon gelaufen bin.
"Luci, der Kerl mag dich wirklich sehr. Sowas wirst du nicht mehr finden. Es gibt einmal im Leben diese eine Sache und diese kann man nicht mehr toppen.", erklärt er mir.
"Und was schlägst du nun vor?", frage ich mit Unterton, da er ja sowieso immer alles zu wissen scheint.
"Redet nüchtern miteinander. Heut! Am besten sofort!", schlägt er vor und alles in mir, sträubt sich gegen diese Vorstellung.
"Ich weiß nicht, ob das so eine gute Idee ist.", antworte ich nachdenklich.
"Das weiß ich auch nicht aber ihr seid es euch gegenseitig schuldig. So vieles blieb unausgesprochen zwischen euch.Wenn du danach sicher weißt, dass es erledigt ist, dann kannst du mit freiem Gewissen abreisen.", sagt er mir und es stimmt, dass ich endlich abschließen muss, um nach vorn zu schauen also nicke ich ihm zu.
Vor diesem unausweichlichen Gang, möchte ich aber zuerst mal unter die Dusche und die letzte Nacht abwaschen.
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Die letzte Rose
RomanceIn einer Welt, welche überhäuft mit Gewalt und Tod ist,wo Blut an allen noch mit Leben gefüllten Händen klebt, gedeiht ganz langsam etwas Neues. Eine ganz kleine Rose, die einem fast verloren geglaubtem Herz aus Stein wieder Liebe einhaucht. Wenn e...