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Jungkooks Sicht

,,Wach auf!",werde ich am nächsten Morgen grob geweckt.
,,Ist schon gut.Du musst mich nicht schütteln",murre ich meinen Bruder an und stehe etwas wackelig auf und halte mir den Kopf vor Schmerzen.
,,Willst du eine Tablette?",fragt mich mein Bruder mit einer hochgezogenen Augenbraue und ich nicke nur,ehe er mir eine Tablette gibt,die er irgendwo hervor gekramt hat.
,,Danke",bedanke ich mich nur.

Direkt darauf lasse ich mich zurück auf mein Bett fallen und schlucke die Tablette mit etwas Wasser aus einer Wasserflasche,die an meinem Bett steht.

,,Zieh dich mal an.Heute kümmerst du dich um Lisa und ich will nicht das du irgendetwas versaust und ich dich dann einen Kopf kürzer machen muss",berichtet Namjoon und lässt mich kurz darauf alleine in meinem Zimmer.

Ich ziehe mir ein weißes Shirt und eine blaue Jeans aus meinem Schrank und werfe mir diese Sachen schnell über.Nachdem ich mich frisch gemacht habe,gehe ich die Treppe runter und mein Bruder begrüßt mich natürlich noch in Jogginghose und an der Tür stehend,die er mir auch direkt auf hält,damit ich mich direkt auf den Weg machen kann.

Er hält mich jedoch auf als ich gerade aus dem Haus gehen wollte.
,,Ich habe dir die Addresse geschickt und pass auf dich auf",verabschiedet er mich und drückt meine Schulter leicht.
,,Ich werde aufpassen",lächel ich und laufe aus der Tür,ehe ich mein Handy aus der Tasche ziehe und nach der Addresse schaue.

,,Gut,es ist nicht weit von hier und in ein paar Minuten ist die Schicht von Lisa auch vorbei,also sollte ich sie perfekt abfangen können",rede ich mit mir selber und stehe auch schon vor dem großen,gläsernen Gebäude,aus dem Lisa gerade raus geht.

Lisa trägt einen weiß-rot gestreiften Pulli,eine hellblaue Jeans und weiße Sneaker.Nachdem ich überlegt habe was ich sagen soll,laufe ich auch schon zu ihr.

,,Entschuldigung,aber könntest du mir bitte helfen?",frage ich sie.
,,Ja klar.Was gibt's?",sagt sie mit einem überrumpelten Blick.
,,Ich komme eigentlich aus Seoul,aber ich habe hier einen guten Job gefunden und ich bin erst seit zwei Monaten hier,deswegen habe ich keinen Plan wo ich bin und wo ich einen guten Kaffee her kriegen soll",lache ich etwas peinlich berührt und kratze mir am Hinterkopf.
,,Wenn das so ist,komm einfach mit.Ich hatte sowieso vor in ein Café zu gehen",lacht sie auf und geht schon voraus,während ich ihr folge.

Nach ein paar Minuten und Gesprächen,kommen wir an einem gemütlichen Café an.Die Wände sind in beruhigenden Brauntönen gehalten und der Geruch von frisch zubereiteten Kuchen steigt einem direkt in die Nase.

,,Wie wär's wenn ich dich auf einen Kaffee und Kuchen einlade?",reiße ich mich selber aus meinen Gedanken.
,,Das musst du doch nicht,dass ist nicht der Rede wert",lehnt sie verlegen ab.
,,Ist doch nicht viel,dass kannst du ruhig annehmen",beschlichtige ich ihr,bis sie nachgibt und wir uns einen Tisch suchen,der nicht besetzt war.

Wir sitzen an einem großen Fenster,das bläuliches Licht in das kleine Gebäude wirft.
,,Wie heißt du eigentlich?",fragt mich Lisa und ich richte meinen Blick von der Straße zu dem Mädchen vor mir.

Ich möchte gerade antworten,da kommt ein junger Kellner zu uns.
,,Hier sind die Karten.Ich hoffe euch wird es hier schmecken",zwinkert uns der Kellner zu und geht zu einem anderen Tisch um ihre Bestellung auf zunehmen.

,,Ich heiße Jungkook und du?",antworte ich auf ihre vorherige Frage,während ich durch die leicht vergilbte Karte stöber.
,,Lalisa,aber nenn mich doch bitte einfach nur Lisa",antwortet auch sie mit ihrem Blick in die Karte gerichtet.

Ich will gerade wieder mit reden anfangen,da kommt ein weiterer Kellner zu uns und fragt was wir haben wollen.
,,Ich nehme einen Latte Macchiato und noch einen Birnenkuchen bitte",sagt sie dem Kellner mit einem Lächeln,das er erwidert.
,,Und was soll es für Sie sein junger Mann",lächelt der Kellner mich auch leicht an,aber widmet sich kurz darauf wieder seinem Block mit den Bestellung.
,,Ich nehme bitte auch einen Latte Macchiato und einen Schokokuchen",bestelle ich und der Kellner schreibt dies auf.
,,Also zwei Latte Macchiato,einen Birnenkuchen und einen Schokoladenkuchen?",versichert sich der Kellner nochmal und ich,so wie Lisa nicken.

Er geht zu der kleinen Theke,die nicht weit von uns entfernt ist und gibt die Bestellung einem kleinen Mann,mit grauem Haar,der diese mit einem Lächeln annimmt und den Kaffee zu bereitet.

,,Als was arbeitest du eigentlich?",fragt mich Lisa um die Stille zu brechen,die mir eigentlich nicht unangenehm war.
,,Ich arbeite als Photograph,Also ich bin eigentlich noch ein Auszubildender,aber mein Traum ist es ein professioneller Photograph zu werden",lächel ich.
,,Wirklich?Auf was hast du dich denn spezialisiert?",fragt mich Lisa mit großen Augen.
,,Ich habe mich auf Landschaften spezialisiert",lächel ich zurück und Lisa schaut mich mit noch größeren Augen an und beugt sich zu mir vor.
,,Zeig mal ein paar Bilder",bittet sie mich,während sie schon halb auf dem Tisch liegt.
,,Kann ich machen,wenn du dich wieder richtig hinsetzt,denn sonst können wir unsere Bestellungen nicht trinken und essen",lache ich und Lisa schaut verwirrt zur Seite,wo ein Kellner mit einem fetten Lächeln neben uns steht und unsere Bestellung auf einem Tablett trägt.Direkt rutscht Lisa zurück auf ihren Stuhl als sie den Kellner bemerkt.

Der Kellner stellt den Kuchen und die Getränke vor uns ab und auch die Rechnung gibt er uns direkt,die ich auch schnell bezahle,bevor Lisa ihr Geld aus ihrer Tasche hohlen kann.Sie schaut mich mit einem grimmigen Blick an,steckt dann aber das Geld das sie schon herausgeholt hat wieder in ihre Tasche.
,,Ich habe dir gesagt,dass ich dich einlade",zucke ich mit meinen Schultern und esse meinen Schokokuchen.

Nach einer halben Stunde sind wir fertig und bedanken uns an der Theke für das leckere Essen.Lisa und ich treten in die kalte Luft,des regnerischen Mittags.

,,Wie wär's wenn wir jeden Tag einen Kaffee trinken gehen?",frage ich Lisa,während wir zurück zu ihrer Arbeit gehen,da sie gerade nur eine lange Pause hatte.
,,Das wäre schön,aber das nächste mal lade ich dich ein und du kannst nichts dagegen tun",zwinkert sie mir zu,ehe sie in das gläserne Gebäude verschwindet.

Ich verdrehe die Augen,als sie verschwindet und begebe mich zu dem Haus meines Bruders.Ich trete ein paar Steine fort,bis ich leicht angerempelt werde und erschrocken aufschaue.Der Junge aus dem Krankenhaus läuft an mir vorbei und direkt in das gläserne Gebäude,in das auch Lisa verschwunden ist.

Seine Berührung hatte einen stechenden Schmerz in meiner Brust ausgelöst,den ich mir nicht erklären kann und somit stehe ich mitten auf einem Bürgersteig und schaue mit leicht geöffneten Mund auf das große Gebäude,in das die zwei Personen verschwunden sind.

Nach einer Weile bewege ich mich wieder und gehe ohne einmal zu zögern in das Haus meines Bruders,der mich auch direkt begrüßt.
,,Und wie war es?",ist das erste was ich von ihm höre.
,,Es war okay,aber du schuldest mir 6,50€",schmunzel ich und er wirft mir genervt das Geld zu.
,,Danke",antworte ich mit dem lieblichsten Lächeln das ich nur aufsetzen kann.

Der restliche Tag verläuft ehr ruhig und ich lege mich um 1 Uhr morgens schlafen,damit ich später ausgeschlafen bin,doch als ich mir meine Zähne geputzt habe und mir Schlafsachen angezogen habe,bildet sich schon wieder diese lästige Leere in meinem Kopf,diese Lücke,die mich nicht zur Ruhe kommen lässt.

Als ich es nicht mehr aushalte krame ich eine Schlaftablette aus meinem Nachtschränkchen und nehme diese.Nach ein paar Minuten schlafe ich endlich ein und vergesse die Lücke in meinem Gedächtnis.

𝐦𝐚𝐟𝐢𝐚『𝓀ℴℴ𝓀𝓋 』Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt