22~ Wie Alec seinem Ärger Ausdruck verleiht

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Sinja:

Genau in diesem Moment öffnet sich die Zimmertüre...

"Hey Finn, was i-" beginnt Alec mit dem Blick auf das Handy gerichtet, doch gerät ins Stocken, als er den Kopf hebt und unser momentanes Szenario erkennt. "Was ist denn hier los?" fragt er verwirrt und sieht mir direkt in die Augen.

Doch ich grunze nur und deute mit meinem Kopf auf Finn, der es sich immer noch auf meinem Bauch gemütlich macht. Alec schaut den Jungen abwartend an, doch dieser grinst nur gemächlich. "Kannst du bitte das Licht ausstellen? Weder ich noch Sinja können aufstehen und sind deshalb sehr auf deine Hilfe angewiesen." endet er und mein Bruder hebt eine Augenbraue.

"Ach? Erst erklärst du mir aber, was das hier soll!" murrt er und verschränkt die Arme. Finn seufzt. "Najaaa, deine Schwester hat mich genervt und das ist hier die Strafe. Und da sie mir nichts schulden will, muss ich sie wohl oder übel in dieser Stellung gefangen halten." erläutert er es dem verwirrt aussehenden Jungen, welcher gegen Ende bloss grinsend den Kopf schüttelt.

"Wisst ihr was? Ich werde eure Zankereien sowieso nie verstehen können, deshalb lösche ich jetzt einfach das Licht und überlasse es euch, das untereinander zu klären." lacht er und knipst den Lichtschalter aus. Ungläubig sehe ich ihn an. "ALEC!", verlässt ein verzweifelter Ruf meinen Mund, "Was zu Hölle tust du da? Komm zurück! Biiiiiitte! Warum lässt du mich mit diesem Müllsack hier alleine?"

"Ey!" beschwert sich Finn anhand des Spitznamens, doch gekonnt ignoriere ich ihn. Seufzend dreht Alec sich wieder uns zu. "Hör mal Kleines, ich. da. nicht. hineingezogen. werden. will...du verstehen? Nein echt, ich will mich da wirklich raushalten, sonst geht es mir am Ende auch noch an den Kragen und das will ich mit allen Mitteln verhindern."

Mit diesen Worten hat er sich weggedreht, die Tür geschlossen und mich mit diesem Idioten im Zimmer alleine gelassen. Geschlagen lasse ich meinen Kopf in das Kissen sinken und seufze laut auf. "Na Prinzessin, schon müde?" lacht Finn, erhält von mir aber nur ein unmotiviertes Murren.

Muss ich jetzt ernsthaft den ganzen Abend mit ihm hier liegen, erdrückt, zusammengepresst und am Morgen wahrscheinlich einem flachen Pfannkuchen ähnelnd?

Ich spüre nach und nach, wie meine Augenlider schwer werden. Ich darf nicht einschlafen! Erst recht nicht, wenn Finn auf mir herumgammelt. Doch überraschenderweise verweilt er nicht mehr lange in der Position und ehe ich mich versehe, hat er sich auf die andere Seite meines Bettes gerollt.

Leider bin ich aber so müde, dass ich es kaum noch mitbekommen und nur ein leises Seufzen von mir gebe, als er seinen Arm um meine Taille schlingt, mich an seine Brust zieht und somit einen Schauer durch meinen ganzen Körper schickt. 

So liegen wir nun nebeneinander in meinem Zimmer, meinem Bett und ich spüre seinen warmen Atem auf meiner Haut. Leicht streift dieser meinen Nacken und lässt jedes einzelne dort vorhandene Härchen sich aufstellen. Mit jedem Atemzug drifte ich ein Stück tiefer in den Schlaf ab, versinke in der wunderbaren, magischen Welt der Träume und nehme immer und immer weniger von der Realität war, bis ich sie schliesslich nicht mehr von meiner Traumwelt unterscheiden kann.

~~~~⚜~~~~

Ein leises Wispern dringt in meine Ohren.

Dumpfe Worte, deren Bedeutung ich in diesem Moment jedoch nicht zu verstehen vermag.

Langsam erwache ich aus dem tiefen Schlaf, der mich heimgesucht hat und nach und nach beginnen die Laute und Worte Sinn für mich zu ergeben.

"-unsere Schwester!" "Ja, aber lass sie doch! Gestern Abend hast du die beiden anscheinend auch gesehen und es hat dich nicht gestört." "Man Jay, das war was anderes! Sie haben sich gestritten, aber guck dir die beiden jetzt an."

Wie ich bin...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt