50~ Wie ich den Ursprung von "Prinzessin" erfahre

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Sinja:

"Okay Kinder, ich wünsche euch viel Spass und einen guten Flug", verabschiedet sich Evelyn und nimmt jeden von uns noch einmal in den Arm. George steht währenddessen neben seiner Frau und nickt uns allen bloss knapp zu. Ich habe langsam das spärliche Gefühl, dass er nicht besonders kontaktfreudig ist...

Mr. und Mrs. Stone haben die Nachricht unserer Reise ziemlich entspannt aufgenommen und auch nicht weitergefragt, als wir gesagt haben, dass es sich um familiäre Gründe (auf der Archer-Seite) handelt, die uns nach Europa bewegen.

Den gestrigen Tag haben sie noch gemütlich mit ihren Kindern verbringen können, wobei ich und die Drillinge uns in das Bowlingcenter verzogen haben. Es hat gutgetan, wieder einmal etwas mit den Jungs zu unternehmen. Wir haben viel gelacht, gebowlt, geredet und ich habe sogar Will, Nico und Malcolm erneut getroffen.

"Kommst du Sinja?", höre ich Kiki, blinze kurz und folge ihr dann mit schnellen Schritten zum Sicherheitscheck.

Gestern ist ein schöner und gemütlicher Tag gewesen, doch ich muss zugeben, dass ich vielleicht nicht immer ganz bei der Sache gewesen bin. Meine Gedanken sind immer wieder bei Finn gelandet, bei unserem Kuss...unseren Küssen. Was ist das zwischen uns? Bisher haben wir die Möglichkeit noch nicht ergreifen können, uns zu unterhalten und werden diese mit höchster Wahrscheinlichkeit auch nicht mehr bekommen in den nächsten Stunden, vielleicht sogar Tagen...oder Wochen?

"Miss?...Miss!", werde ich aus meiner Tagträumerei gerissen und sehe verblüfft die Frau vor mir an. "Sie können jetzt durch die Sicherheitskontrolle gehen", fährt sie fort und sieht mich intensiv an. Perplex nicke ich und will meine Füsse gerade von der Stelle bewegen, als die Frau mich nochmals aufhält. "Erst Schuhe ausziehen!"

Schnell entledige ich mich meiner Schuhe und obwohl es sich nur um Turnschuhe handelt, fühle ich mich gleich dreissig Zentimeter kleiner. Warum muss ich auch nur so ein Zwerg sein? Wäre ich nur ein bisschen kleiner, könnte ich in Gullivers Reisen als Liliputaner vorsprechen...okay, vielleicht übertreibe ich ein wenig, aber es geht ums Prinzip! Nachdem ich die Schuhe auf das Band gelegt habe, kann ich endlich in den runden Detektor steigen und atme erleichtert wieder aus, als nichts piepst und auch niemand schreit, ich würde eine Bombe oder so mit mir tragen. Okay, worin sollte ich den bitte eine Bombe transportieren? In die Hosentasche stecken und hoffen, sie würden es nicht bemerken?

Als wir endlich beim Gate stehen, lasse ich mich erleichtert auf einer der Stühle sinken. "Phuu...ich hasse Flughäfen jetzt schon und dabei ist das erst mein zweiter Flug.", schnaube ich und reibe mir müde die Augen.

"Wie lange fliegen wir eigentlich?", fragt Kiki schliesslich und plumpst auf den Stuhl neben mir. Ich hebe den Blick und sehe Connor fragend an, da er als unseren Organisator fungiert. Er hat Tickets, Infos und den ganzen Rest drum und dran inszeniert. Ich sollte ihm wirklich einmal für seine anstrengende Arbeit danken...er ist schliesslich mein Bruder und macht das alles freiwillig und ohne auch nur einmal zu murren...okay, vielleicht haben wir auch einfach nur Strohhalme gezogen und er hat verloren, aaaber auch hier geht es ums Prinzip!

"Rund neun Stunden glaube ich", sagt er und wirft einen raschen Blick auf die Papiere in seiner Hand, "leider müssen wir jetzt noch satte drei Stunden hier warten, bis wir überhaupt das Flugzeug betreten können...ich glaube, wir hätten auch ein wenig später hierher kommen können." Einstimmiges Stöhnen erklingt und ich lasse mich tiefer in den Sitz sinken.

"Das heisst also, wir fliegen die Nacht hindurch?", fragt Alec und Connor nickt.

"Und wie verteilen wir die Sitzplätze?", fragt Jay neugierig und der älteste der Drillinge überlegt kurz. Doch bevor er etwas sagen kann, schiesst mein Arm in die Höhe. "Darf ich neben jemandem sitzen, bei dem ich anlehnen kann? Es ist für mich irgendwie nicht möglich, bei öffentlichen Verkehrsmitteln am Fenster anzulehnen, da das so extrem ungemütlich ist und mein gesunder Menschenverstand vermutet, ich würde diese Tortur nicht überleben...bitte...?" Bettelnd sehe ich in die Runde, stosse aber nicht auf die erhoffte Begeisterung. Alle verziehen das Gesicht entweder zu einer gequälten Fratze oder weichen meinem Blick aus.

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