Sinja:
"Hey Schatziii, aufwachen!" Höre ich Kikis Stimme von weiter Ferne und gähnend blinzle ich. Meine beste Freundin steht schon angezogen und lächelnd vor mir und müde kneife ich die Augen zusammen, da helles Licht in das Zimmer strömt.
"Hmm?" frage ich benebelt und höre sie ergeben seufzen. Dann spüre ich plötzlich zwei Hände an meiner Schulter und meinem Arm und kurzerhand lande ich mit einem dumpfen Knall auf dem Boden. "Autsch" Murmle ich, bleibe aber liegen.
"Ach komm schon, in fünfzehn Minuten müssen wir los!" Erschrocken fahre ich hoch. "Was?! Ich muss noch duschen!" Und in nullkommanichts stehe ich im Bad und entledige mich meiner Kleidung, nur um gleich darauf in die warme Dusche zu springen.
Fünf Minuten später bin ich fertig, schnappe mir meine Kleidung und starte den kläglichen Versuch, gleichzeitig die noch tropfenden Haare einigermassen trocken zu rubbeln und in meine Hose zu schlüpfen. In Momenten wie diesen fällt mir erst wieder ein, wie wenig multitaskingfähig ich bin. Grimmig verziehe ich mein Gesicht zu einer Grimasse, schaffe es dann aber endlich, mich komplett anzukleiden und die Haare zu bürsten.
Schnelll husche ich noch in das Zimmer, packe meine Sachen und flitze dann in die Küche, wo Kiki mit ihrem Handy beschäftigt ist. "Hast du was zu frühstücken da?" Frage ich gestresst und sie deutet mit dem Daumen auf einen der grossen Schränken.
Schnell öffne ich ihn und erblicke einen grossen und ziemlich lecker aussehenden Bagel, den ich sofort in Beschlag nehme. Dann schliesse ich die Schranktüre wieder und will mich eigentlich triumphierend zu Kiki umdrehen. Leider habe ich nicht mit dem geöffneten Fenster gerechnet und jäh knallt meine Hand gegen die Fensterscheibe, nur um schmerzhaft den Bagel loszulassen.
Das war es dann wohl mit meinem Frühstück, denn traurig kann ich durch das Fenster beobachten, wie das Gebäck aus dem dritten Stock auf die Strasse zufliegt. Dort landet er unsanft auf dem Asphalt und ehe ich mich versehe, rast auch schon ein Auto in gefühlter Lichtgeschwindigkeit über den Bagel und reisst ihn mit ins Ungewisse.
Schmollend drehe ich mich zu Kiki um, die das ganze Spektakel amüsiert beobachtet hat und schlurfe murrend Richtung Tür. "Dann versuche ich mich eben mit leerem Magen an meinem ersten Schultag durchzuschl-" auf einmal kommt mir ein Gedanke und stirnrunzelnd bleibe ich stehen. Kiki, die mir hat folgen wollen, kann gerade noch abbremsen ehe sie in mich hineinknallt.
"Hey! Warum bleist du stehen?" fragt sie verwirrt, doch ich lache nur trocken auf. "Das musste passieren!" rege ich mich auf und drehe mich zu Kiki um, die nur perplex eine Augenbraue hebt. In kurzen Sätzen erzähle ich ihr von meinem Traum. "Der Bagel war der Fisch, ich natürlich der Otter. Das Fenster stellte den Stein dar und das erklärt natürlich auch die Glasscherben, als der Seeotter gegen den Stein geknallt ist. Eine kurze Zeit hatte der Fisch, respektive der Bagel seine Freiheit, wurde aber einige Sekunden später doch noch erwischt. Das ist doch verrückt!" lache ich ungläubig und nun prustet auch Kiki los.
"Deine geheime Superkraft ist es wohl, durch deine knuddeligen Otterträume, die Zukunft vorauszusagen." Verwirrt zucke ich mit den Schultern. "Auch egal, ich denke, wir sollten jetzt aber langsam los." Zustimmend nickt Kiki und kurzerhand machen wir uns wieder auf den Weg zu dem lieben Mariechen.
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"Willkommen in unserem lieben College!" stellt Kiki mich dem grossen Campus vor und staunend sehe ich mich um. "Das ist ja riesig!" hauche ich und drehe den Kopf in alle Richtungen. Kiki lacht fröhlich. "Naja, es geht so. Aber komm, ich führe dich ein wenig in die Kulturen und Gruppen des modernen Colleges ein."
Zögerlich nicke ich. "Was genau soll ich darunter verstehen." Sie überlegt kurz und antwortet dann: "Eigentlich läuft es teilweise wirklich ein wenig wie in all diesen Filmen ab. Es gibt verschiedene Cliquen, mit verschiedenen Vorlieben. Zum Beispiel siehst du die Mädels dort bei den Autos?" Neugierig folgt mein Blick ihrem Finger und ich sehe einige ziemlich gefährlich aussehende Mädchen, die rauchend um ein paar Motorräder stehen.
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Wie ich bin...
Teen FictionSinja Eileen Archer lebt ihr Leben so, wie es jede zurückhaltende junge Erwachsene in ihrer Situation tun würde: Vernünftig und immer mit einem Lächeln auf den Lippen. Doch dann erfährt sie etwas, das ihr ganzes Leben auf den Kopf stellt. Seit ihrem...