Kapitel 17

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Nachdem ihr auf das letzte Kapitel so lange warten musstet, kommt dieses mal etwas früher. Mit Bild von New Scotland Yard. Leider nicht gerade das Beste, war aber das einzig halbwegs gute von meiner Kamera :/
Viel Spaß!
Eure A_Elch

Es war mein vorerst letzter Tag bei Greg, denn ab Montag würde ich bei Hopkins untergebracht sein. Die Stimmung im Team war gut, denn es sah danach aus, dass es, nach der gestrigen erfolgreichen Überführung des Täters, für alle ein freies Wochenende sein würde. Es gab noch Formulare, die ausgefüllt werden mussten, wobei ich nicht helfen konnte. Daher setzte ich mich noch einmal mit Mr. Millon zusammen. Ich berichtete von meinen Eindrücken, die ich im Barths gewonnen hatte, wie die Zusammenarbeit im Team Lestrade klappte und wir besprachen, welche Fortbildungen für mich wichtig sein würden. „Ihren Ersthelferschein haben Sie fristgerecht aufgefrischt, da müssen wir erstmal nichts machen. Trauen Sie sich das Tragen einer Waffe zu? In Ihrem Führungszeugnis spricht nichts dagegen. Ein Ausbildungskurs fängt demnächst an. Es gibt Fälle da wird dies erfordert. Auf jeden Fall sollten Sie einen Selbstverteidigungskurs machen. Verstehen Sie mich nicht falsch, aber ich weiß aus Erfahrung, dass Sie ein beliebtes Ziel sein werden. Außerdem müssen Sie, wie ja bereits besprochen, an Fachseminaren teilnehmen. Ich habe hier eine Liste mit allen Angeboten in nächster Zeit. Geben Sie mir bescheid, wenn Sie sich entschieden haben. Ich werde Sie dann anmelden." Ich überflog die Liste und sah einige vielversprechende Titel.

Ich machte mich auf den Weg zurück zu Gregs Team, denn die Besprechung zum Wochenende stand an. Das Vorgehen beim gelösten Fall wurde nochmal erläutert, die Schritte kurz zusammengefasst. Sally Donovan ging kurz auf das Verhör ein. Es werde ein Verfahren wegen schwerer Körperverletzung geben. Auch wenn er nicht gestanden hat, sprachen die Beweise gegen ihn und vor Gericht würde es einen Zeugen geben. Als sie fertig war bedankte Greg sich und fragte mich, ob ich noch etwas hinzuzufügen hätte. ,,Seine Körpersprache war sehr aussagekräftig. Spontane Gesten wurden vermieden und er hat sich genau überlegt, wenn er sich bewegt hat. Spannend fand ich, als er seine Handgelenke umgedreht hat, dass man die Durchblutung seiner Innenseite nicht sieht. Doch der Rest seines Körpers hat hat vor Stress geschrien. Seine verschränkten Arme hat er zum Beispiel genutzt, um  seine verschwitzen Hände abzuwischen, bevor er sie auf den Tisch vor Donovan und Lestrade legte." Auch für meinen Beitrag bedankte sich Greg. Einer der Kollegen fragte: ,,Wie wäre es vor dem wohlverdienten Wochenende noch mit ein paar Auszügen aus John Watsons Blog?" Ein Lachen ging durch den Raum, doch es blieb uns erspart. Der Raum leerte sich, da zog Donovan mich zur Seite:  „Ich hoffe, es gefällt Ihnen nächste Woche bei Hopkins. War ja ganz nett, was Sie da gestern beobachtet haben. Aber wissen Sie, in diesem Beruf sollte man berufliches und privates strikt getrennt halten können. Die letzten Tage haben gezeigt, dass Ihnen das nicht sonderlich leicht fällt. Lestrade hat ein eingespieltes Team mit jahrelanger Erfahrung. Es gibt Leute, die für einen Platz ziemlich kämpfen mussten. So einem Druck muss man standhalten. Gehen Sie es am Anfang lieber etwas langsamer an."
„Ich denke ich kann privates und berufliches sehr gut voneinander trennen. Anderson und Sie schaffen das ja auch auf einer sehr professionellen Ebene. Aber ich vermute, das ist nicht das, worum es Ihnen eigentlich geht. Lassen Sie mich etwas klarstellen Sergeant Donovan: Detective Inspector Lestrade weiß Sie sehr zu schätzen und hat eine hohe Meinung von Ihnen. Ich habe keinerlei Absichten und Interesse Ihnen in Ihrer Arbeit Konkurrenz zu machen. Ich wollte mit meiner Arbeit als Kriminalpsychologin das Team unterstützen, soweit dies in meiner Möglichkeit liegt. Ich wollte nicht irgendwem den Rang ablaufen oder das Team auseinander reißen. Ich hoffe, dass ist Ihnen bewusst. Nicht nur sollte das Team zu mir passen, sondern auch ich zum Team. Wenn Sie also der Meinung sind, dass es besser wäre einem anderen Team beizustehen, dann werde ich Ihre Empfehlung bei meiner Entscheidung berücksichtigen. Schönen Feierabend!"

Ich holte Julia bei Jack ab und blieb noch für eine Tasse Tee, um mich nach dem Stand der Dinge zu erkundigen. ,,Sie tut dir wirklich gut. Hast du schonmal über einen Therapiehund nachgedacht? Du, als Angehöriger des Militärs, bekommst Fördermittel und Unterstützung." ,,Weiß nicht. So mal ab und zu ist das ja ganz schön mit Julia, aber dauerhaft..." Ich erzählte Jack auch von meinem Date morgen. ,,Kann Julia da nochmal kommen? Wenn du nicht willst ist auch kein Problem. Ich verstehe, wenn du deine Ruhe brauchst. Ich kann auch Lisa fragen, ob sie mal vorbeischaut." ,,Nein, das ist kein Prolem. Natürlich kann sie kommen. Stimmts, wir beide machen uns hier einen schönen Abend, wärend die beiden Turteltäubchen unterwegs sind.", antwortete er und schmuste noch einmal mit Julia.

Nach einer anstrengenden Woche war ich froh auf meinem Sofa zu sitzen,  die Füße hochlegen zu können und mit Julia zu kuscheln. Ihr gleichmäßiger Atem beruhigte und ich bemerkte wie sehr mir das gefehlt hatte. In meinem Kopf rasten die Gedanken. Greg hatte Recht, ich musste mich auch einmal um mich selbst kümmern. Denn es gab Bilder der Vergangenheit, die mir schlaflose Nächte bereiteten. Sherlock dürfte mit ein Auslöser dafür gewesen sein. Das gebrochene Vertrauen, das Bohren in meiner Vergangenheit. Jeder hat diese Demonen, die er von Zeit zu Zeit bekämpfen muss. Diese Momente, die sich bildlich immer und immer wieder abspielen, obwohl man alles versucht, dass sie verschwinden und das ungute Gefühl ebenso. Meine konnte ich jetzt ganz bestimmt nicht gebrauchen. Ich beschloss morgen Greg meine Bedenken mitzuteilen, denn Donovans Worte beschäftigten mich. Vielleicht war es wirklich nicht gut im selben Team zu arbeiten. Er liebt diese Arbeit und sollte durch mich darin nicht eingeschränkt werden. Ich war so erschöpft, dass ich mit all diesen Gedanken und Demonen auf dem Sofa einschlief.

Stay with me. GL (BBC Sherlock Ff Fan Fiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt