Kapitel 23

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Leider etwas später als geplant. Ich bin diese Woche auf Trainerlehrgang, habe hier nur sehr bescheidenes Internet und bin froh wenn ich wieder zuhause bin. Trotzdem habe ich es geschafft ein Kapitel für euch zu schreiben. Viel Spaß beim lesen! :)
Eure A_Elch

„Wo soll ich meine Schuhe ausziehen?", fragte ich Greg im Flur. „Gar nicht.", antwortete er und schob mich weiter. „Aber dann mache ich hier doch alles nass", entgegnete ich. „Egal. Wasser geht einfacher weg, als eine Lungenentzündung. Du duschst jetzt erstmal heiß!", sagte er bestimmt. Irgendwie war es ja schon süß, dass er sich so um mich sorgte. Er drehte die Heizung im Badezimmer auf und legte mir ein Handtuch heraus.
Das warme Wasser war unglaublich angenehm und meine Körpertemperatur erhöhte sich langsam wieder. Auch das Zittern hörte auf. Ich benutzte Gregs Duschgel und mochte den Geruch.
Als ich fertig war klopfte er an die Tür. Schnell band ich mir das Handtuch um. „Ist alles in Ordnung? Ich muss einmal ganz kurz nach neben zu den Nachbarn, bin aber gleich wieder da. Ich hab dir trockene Sachen von mir rausgesucht. Darf ich rein kommen?", fragte er durch die noch immer geschlossene Tür. „Ja klar.", antwortete ich und erst dann machte er die Tür auf. „Du hast nicht zufällig einen Föhn?" Er überlegte kurz: „Mhh, ich glaube da unten im Schrank ist einer. Lass mich kurz nachschauen. Ha! Wusste doch, dass der mal nützlich wird. Ich lege ihn hier hin. Bis gleich."
So zog ich die bequemen Sachen von ihm an und machte meine Haare trocken. Als ich aus dem Badezimmer herauskam war Greg bereits wieder da. Julia hatte er eine Decke vor die Heizung gelegt, damit sie auch wieder trocken wurde. Ihr hatte das kalte Wasser wohl deutlich weniger ausgemacht. „Setz dich schon mal aufs Sofa.", meinte Greg, kam kurz darauf mit zwei Tassen Tee aus der Küche zu mir und packte mich in eine Wolldecke ein. Von außen war das Haus in weißem Stein gehalten und unter anderen Umständen hätte ich die Architektur und die Gegend deutlich mehr wertschätzen können. Die Wohnung selbst war hell und offen gestaltet. Es war ein großer Raum mit Küche, Essbereich und Wohnzimmer. Bestimmt praktisch, wenn man Gäste hat. Jedoch konnte ich mir gut vorstellen, dass das Konzept und die Einrichtung von seiner Ex kamen. Ich nahm einen Schluck meines Tees, doch verzog direkt das Gesicht. „Ihh, der ist ja gesüßt." „Ja, soll man bei Unterkühlung machen. Steht hier drin" dabei wedelte er mit einem kleinen Erste-Hilfe Heftchen vor meiner Nase herum „Ursachen: Wärmeverlust durch ... Sturz in kaltes Wasser. Folgen: Müdigkeit, Teilnahmslosigkeit, keine normale Atmung, Bewusstseinsstörung. Sind deine Atmung und Kreislauf normal?" Ich nickte. „Bläuliche Verfärbung der Haut? Deine Lippen sind es zumindest nicht mehr. Hier, Maßnahmen: möglichst wenig bewegen; nasse Kleidung entfernen; in Decke und ggf. in Rettungsdecke einhüllen; falls bei Bewusstsein, warme gezuckerte Flüssigkeit trinken lassen; ständige Kontrolle der Lebenszeichen. Ich kann dich natürlich auch ins Krankenhaus fahren, wenn dir das lieber ist als der gesüßte Tee." „Nein, natürlich nicht.", brummte ich und nahm noch einen Schluck. Das schlaue Heft hatte Recht, ich war wirklich ziemlich müde. „Wenn das in Ordnung ist packe ich deine Klamotten in die Waschmaschine, damit der Siff der Themse wieder draußen ist. Bis morgen früh ist das dann wieder trocken. Ich hab mir bei den Nachbar ne Dose Hundefutter ausgeliehen und für uns ist Pizza im Ofen. Wenn du möchtest kannst du den Fernseher oder Musik anmachen. Da unten sind DVDs und dort neben sind CDs und Schallplatten." Ich wollte ihm sagen, dass er nicht so einen Aufwand betreiben musste, dass schon alles in Ordnung ging, er ruhig etwas runterschrauben konnte und ich seine Bemühungen sehr zu schätzen wusste. Ich brachte jedoch nur ein erschöpftes Lächeln und „Danke, Greg!" zustande. Mit viel Mühe hatte ich meinen Tee schließlich herunter bekommen, da kam Greg auch schon mit der Pizza an. Bevor er sich setzte fragte ich noch nach warmen Socken. Er kam mit gestrickten Strümpfen zurück, setzte sich neben mich und ich drückte ihm einen Kuss auf die Wange. „Die sind schön. Sind das selbstgemachte von deiner Mama?", wollte ich wissen. „Ja, die hat sie mir letztes Jahr geschenkt." Wir aßen auf und machten es uns dann mit ein wenig Musik im Hintergrund auf dem Sofa gemütlich. Das Licht war gedämmt. Mein Kopf lag auf seinem Oberkörper, der sich ruhig und gleichmäßig hob und senkte. Seine linke Hand lag auf meinem Rücken und strich sanft auf und ab und manchmal über meine Haare; die andere war mit meiner leicht verschränkt. „Dachte nicht, dass ich erst in die Themse fallen muss, um in deine Wohnung eingeladen zu werden.", sagte ich neckend. „Ich hatte ohnehin vor gehabt dich heute hierher einzuladen. Was denkst du denn, warum es so aufgeräumt war, als du kamst?" Ich musste schmunzeln, denn darüber hatte ich in der Tat schon nachgedacht. „Willst du dich für morgen nicht lieber krankmelden und einen Tag ausruhen?", fragte Greg. „Nein das geht schon. Du brauchst dir nicht so viele Sorgen um mich machen. Ich war ja nur ganz kurz in der Themse. Das ist jetzt ja nichts Ernstes. Ich bin nur etwas müde, das ist alles. Morgen ist alles wieder gut. Außerdem ist das erst mein zweiter Tag bei Hopkins. Du hattest Recht. Er ist wirklich sehr nett und eine verdammt coole Socke." Ich erzählte ihm von unserer ersten Begegnung heute Morgen, als ich noch nicht wusste, wer er war und berichtete vom weiteren Tag. „Morgen lerne ich Pauls restliches Team kennen. Ich hoffe die sind auch alle so sympathisch, wie er." „Die einen nennen es sympathisch, die andere flirten", sagte Greg knapp. Ich hob den Kopf und schaute ihn direkt an: „Was? Nein." „Natürlich ganz normal solche Sprüche, zuzwinkern und dass ihr direkt bei den Vornamen seid." „Nein, das war kein Flirt. Ich denke das ist einfach seine Art. Wirst du etwa gerade ein bisschen eifersüchtig? Keine Sorge, er ist nicht ganz so mein Typ. Außerdem wirst du mich so schnell nicht mehr los." Ich schlang meine Arme um ihn und hielt ihn fest. „Für Einspruch ist es jetzt zu spät. Dazu hättest du mich in der Themse lassen müssen", fügte ich hinzu. „Ich habe mir dich jetzt also offiziell geangelt?", fragte er und wir mussten beide lachen.

Ich war auf ihm eingeschlafen, weshalb er mich vorsichtig ins Schlafzimmer trug und zudeckte. Als er das Licht ausmachte murmelte ich im Halbschlaf: „Nicht weggehen, Greg!" „Ich schlaf draußen auf dem Sofa." „Nein, komm her." „Sicher?", fragte er. Ich gab einen zustimmenden Laut von mir und rutschte ein Stück aus der Mitte des Betts nach außen, um Platz zu machen. Ich schmiegte mich an ihn und eingehüllt von seiner Wärme und Geborgenheit schlief ich ein.

Stay with me. GL (BBC Sherlock Ff Fan Fiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt