Es klopfte kurz an der Tür und Sarah kam herein. Sie war sichtlich genervt. Sie atmete einmal tief ein und verkündete: „Mister Clever steht seit 15 Minuten vor der Tür und klingelt mittlerweile Sturm." Ich schaute kurz irritiert, weil ich das Klingeln durch die geöffnete Tür nicht hörte. „So sehr, dass ich die Klingel ausgeschalten habe. Das hat er wohl gemerkt und versucht anders auf sich aufmerksam zu machen. Susan, vielleicht solltest du ihn hereinlassen oder zu ihm raus gehen. Der wird keine Ruhe geben und nach der Mittagspause will ich den nicht noch hier haben. Ich würde ihm sogar zutrauen, dass er bald das Schloss aufbricht." „Aufbrechen?", erklang eine allzu bekannte männliche Stimme hinter Sarah und sie zuckte zusammen. „Aufbrechen finde ich nicht das richtige Wort, eher mit etwas Geschick öffnen. Der Schließanlage ist nichts passiert, doch ich würde über die Anschaffung einer etwas komplexeren nachdenken." „Sherlock, ich werde dich nur einmal bitten. Verlasse auf der Stelle meine Praxis oder ich rufe die Polizei." Sarah hatte sich schon an ihm vorbei zurück in den Eingang geschoben. „Oh die Polizei. So weit sind wir also schon. Ist das mit euch jetzt offiziell? Du und Garret?" „Greg", zischte ich leise. „Ich möchte nur kurz mit dir reden. Okay? Ich weiß, du bist sauer und es tut mir leid, aber", weiter kam er nicht denn an dieser Stelle riss mein Geduldsfaden. Wütend stürmte ich auf ihn zu. „Deine Entschuldigung kannst du dir sonst wo hinschieben." Dabei musterte er meine Gestik und Mimik und murmelte etwas wie: „Bemerkenswert ähnlich." Doch darauf konnte ich in dem Moment nicht weiter achten. „Ich will es nicht hören, Sherlock. Ich habe besseres zu tun, als mir deine Ausreden anzuhören. Verschwinde jetzt einfach, denn ich bin so kurz davor dir gewaltig eine reinzuhauen. Ich will dich hier nicht mehr sehen." Ich stand einen halben Meter vor ihm, schaute ihn wütend an und mein Kiefer war angespannt. Albherzig hob er die Hände, als würde er sich ergeben und fing langsam an sich rückwärts aus meinem Büro raus zu bewegen: „Bitte Susan hör mir zu. Nur kurz. Ich möchte es dir doch erklären." „Ich muss mir von dir gar nichts erklären lassen. Mein Leben geht weiter. Ohne dich. Und das ziemlich gut.", dann warf ich die Tür zu und er musste noch einen Schritt nach hinten machen, damit sie ihn nicht traf. Mit dem Rücken lehnte ich mich dagegen. „Ich habe es persönlich versucht. Bitte. Ich brauche dich.", hörte ich von der anderen Seite und wurde dabei immer leiser. Dann schob er ewtas unter der Tür durch, doch ich schob es mit dem Fuß direkt zurück. Nach einer kurzen Stille hörte ich wie er ging und zu Sarah noch meinte: „Das Schloss würde ich wirklich mal austauschen lassen."
Ich rutschte mit dem Rücken an der Tür entlang nach unten bis ich auf dem Boden saß. Natürlich wollte ich Antworten und hätte ihm noch so viel mehr sagen wollen. Ich wollte mich sogar zusammenreißen und seine Entschuldigung annehmen. Doch dann kam dieses ‚aber' und ich war mir nicht mehr sicher ob er es so meinte, wie er sagte. Ob es ihm wirklich leid tat, was er getan hat. Ich hatte gedacht ihm wichtig genug zu sein, damit er mir die Wahrheit sagte und nicht erst jetzt. Nicht erst im Nachhinein, wenn ich es schon von Anderen erfahren habe. Ich hatte ihm vertraut und er hat mich belogen. Nicht nur Informationen zurück gehalten, sondern mich bewusst belogen. Und damit nicht nur sich in Gefahr gebracht, sondern auch mich und Greg und eine ganze Menge anderer Menschen, die nichts davon wissen werden. Langsam klang die Wut wieder ab, meine Anspannung löste sich, meine Muskulatur entspannte sich. Tief ein und aus atmen.Ich wurde dann aber doch etwas neugierig, was er mir unter der Tür hindurch schieben wollte. Die Uhr zeigte mir, ich hatte noch etwas Zeit. Es war ein Brief. Etwas, das ich von Sherlock nicht erwartet hätte. Vielleicht hatte aber auch John ihn dazu gezwungen mir eine Erklärung zu geben.
"Ich weiß, ich hätte dich nicht anlügen sollen. Ich wollte, dass du bei mir bleibst, doch durch mein Handeln bist du erst recht gegangen. Es tut mir leid, Susan." Da hatte John definitiv seine Finger im Spiel. "Ich weiß nicht, was er vor hat oder was er dir erzählt hat, doch Moriarty weiß, wie man Leute manipuliert. Er verpackt Lügen mit der Wahrheit, er pflanzt in die Köpfe Ideen und Vorstellungen, die man nicht mehr loswird. Vielleicht gibt es noch ein winzig bisschen Gutes in ihm, das er dir gegenüber zeigt. Doch du hast auch seine finstere Seite gesehen. Er tötet, er erpresst und er ist ein verdammt guter Schauspieler. Ich kann nur hoffen, er beeinflusst nicht deinen Verstand, doch ich weiß dein Herz wird immer stark genug sein das Richtige zu tun. Auch wenn das momentan bedeutet, dass du mich ignorierst. Aber das hast du doch versucht mir zu zeigen, oder? Auf mein Herz zu hören, wenn der Verstand nicht weiterkommt. Ich hoffe du kannst mir irgendwann verzeihen. Ich verstehe, wenn du das nicht möchtest, du hast schließlich alle meine Nachrichten ignoriert,auf keinen meiner Anrufe reagiert und mich vermutlich nicht in deine Praxis gelassen. " Ich fuhr über das Papier. Es war dicker, als gewöhnliches Briefpapier. Das waren keine Worte, die Sherlock Holmes benutzen würde. Ich wünschte, er hätte es in seinen eigenen geschrieben. Aber dann hätte ich vermutlich keine so eindeutige Entschuldigung bekommen. Doch es war Sherlock Holmes und deshalb erwartete ich etwas, irgendwie anderes, ein Rätsel, ein Hinweis, irgendetwas, das nicht so gewöhnlich war, wie dieser Brief.
Ich stellte mich ans Fenster, an die warme Heizung und las die Zeilen erneut, doch konnte nichts Auffälliges entdecken. Ich legte den Brief auf die Fensterbank, dann ließ ich den Blick noch etwas aus dem Fenster in die Ferne schweifen.
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Stay with me. GL (BBC Sherlock Ff Fan Fiction)
Fiksi PenggemarTeil 2 der BBC Sherlock Fan Fiction Stay with me. Auf euch wartet ein weiterer Fall mit Susan, Julia, Sherlock, Lestrade, Moriarty, den Übrigen und Neuen Personen. 》Für Susan gibt es so einiges zu verarbeiten. Sie fühlt sich von Sherlock verletzt un...