Draxurm 4/4

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~Julian Draxler & Erik Durm~

Erik:
Ich kann einfach nicht glauben das dass gerade wirklich passiert. Es fühlt sich so surreal an. Als wir uns dann lösen, sehe ich ihm in die Augen und sage: "Ich liebe dich Julian!" Erneut verbinden sich unsere Lippen zu einem Kuss.
"Erik, heißt das... das..." stammelt Jule.
Da ich schon vermute was er fragen will, komme ich ihm zuvor und frage: "Julian Draxler, wollen wir es versuchen?"
Er nickt und ich wirble ihn überglücklich in der Luft herum. Wir beschließen es langsam anzugehen und ich bestand darauf es geheim zu halten, was Jule hinnahm. Natürlich fragte er sofort ob er es Lena, Joshua, Max und Leon sagen kann und ich stimmte zu. Solange sie die Klappe halten. Alina, Marc und Mario werde ich es ja schließlich auch erzählen. Aber ich bin einfach so glücklich mit Julian. Ich hätte nie gedacht, dass er meine Gefühle erwidern würde.
Mittlerweile kommen ein paar Leute zu den Parkplätzen, weshalb wir uns voneinander lösen und meine Schwester glücklich auf uns zuläuft und uns gratuliert.
Doch jetzt wird die Situation irgendwie komisch. Es herrscht diese peinliche Stille. Wenn ich könnte würde ich einfach den Arm um meinen Freund legen, ihn küssen oder so, aber das geht nicht.
"Ähem, wir hauen dann mal ab" meint Julian irgendwann. Diese Worte machen mich traurig, aber was erwarte ich anderes? Würde ich nicht von ihm verlangen es geheim zu halten würden wir jetzt noch zusammen feiern.
"Schade, gute Nacht. Ich liebe dich" flüstere ich und er nickt nur und dreht mir den Rücken zu.
"Schatz, kommst du?" höre ich Alina von weitem fragen. Erstmal reagiere ich gar nicht, aber als ich spüre wie mir Julian eine Ohrfeige gibt, erwache ich aus meiner Trance. Shit das weiß Jule ja gar nicht, wahrscheinlich dachte er wir sind nicht mehr zusammen oder so.
"Ist das dein Ernst? Du bist noch mit ihr zusammen, aber schwafelst mir was von Liebe vor?" fragt er enttäuscht.
"Nein, Juli. Lass es mich erklären..." bitte ich.
"Erik, lass es. Da gibt es nichts zu erklären, hab schon verstanden, denn das war mehr als eindeutig!" meint er mit Tränen in den Augen und geht.
"Was war das?" fragt Alina, die plötzlich mit Marc und Mario neben mir steht.
Mir rinnen nur die Tränen herunter und ich sage nichts.
"Erik?" fragt Marc.
"Er hat es erfahren und hat mir auch seine Liebe gestanden..." sage ich.
"...und weil er das mit uns nicht wusste, denkt er dadurch, dass ich dich Schatz genannt habe, wir sind zusammen?!" meint Alina und ich nicke. Die drei nehmen mich sofort in den Arm und Alina entschuldigt sich pausenlos bei mir und meint sie tut alles um es wieder gut zu machen.
Aber das hatte ich selbst verbockt. Warum musste mir das so wichtig sein, dass ich nicht zu meiner Homosexualität und zu Juli stehen kann. Nein, stattdessen lüge ich jedem vor, das Alina und ich das perfekte Paar sind. Und Julian, mein große Liebe, kann ich nicht mal 5 Minuten bei mir halten. Ach ist doch alles Scheiße!
Das ganze Wochenende verschanzte ich mich zuhause. Ich hatte zwar einige male versucht Julian anzurufen, aber wieso sollte er auch rangehen. Immer wieder wollte ich ihm eine Nachricht schreiben, löschte das geschriebene aber immer. Am Montag wollte ich nicht in die Schule. Nein das kann ich nicht. Ich stellte mich also krank und blieb zuhause. Auch wenn es mir Lisa nicht glaubt, es reicht wenn es mir meine Eltern abkaufen. Mittags klingelte es und Mario stand vor meiner Tür: "Hey, Bro, man du bist nicht krank. Es ist wegen Julian, richtig?" meinte er und ich stimmte ihm zu.
"Er war heute auch nicht da und Alina fühlt sich immer noch total schuldig. Komm wieder zur Schule, das bringt doch nichts, wenn du jetzt zuhause bleibst." sagte Mario.
"Alina soll sich nicht schuldig fühlen, ich hätte das ganze aufklären sollen, nein ich hätte das niemals anfangen dürfen. Außerdem, was bringt es mir wenn ich in die Schule gehe?" fragte ich lustlos.
"Du hast eine Möglichkeit, das ganze aufzuklären" meinte mein Kumpel. Da kam mir eine Idee.
Am nächsten Tag ging ich wieder zur Schule. Ich hoffte dass Julian da ist, aber es tut weh ihn zu sehen, ihn in meiner Nähe zu haben. Beim Training kann ich vielleicht mit ihm sprechen. Als ich mittags zum Training ging war Julian da. Zum Glück. Doch er war ganz blass und hatte keine besonders gute Laune. Als wir auf dem Platz standen, gratulierte unser Trainer uns und dann machten wir Paarübungen. Mario und Marc machten zusammen. Ich suchte also weiter und sah zu Julian. Max und Leon machen zusammen und eigentlich hätte Juli dann wahrscheinlich mit Joshua gemacht, wäre dieser nicht verletzt. Denn er hatte sich beim Spiel am Freitag verletzt und konnte nun nicht mitmachen. Er tat mir Leid. Joshua hatte sich so auf sein erstes Spiel gefreut und verletzt sich dann bei diesem.
Ich hielt es nicht mehr aus, also stupfte ich den Trainer an und fragte: "Ich muss ihnen und dem Team etwas sagen, darf ich? Es ist sehr wichtig." Er zögerte, ließ sich dann aber überreden.
"Leute, kommt mal her. Ich will euch was wichtiges mitteilen. Sofort lagen die neugierigen Blicke meiner Mitspieler auf mir. Jule interessierte es wohl nicht wirklich, was ich zu sagen hatte, er schaute nur gelangweilt auf den Boden. Ich atmete nochmal tief durch und meinte dann: "Ich möchte nicht weiterhin der Kapitän des Teams sein." Geschockt meinte der Trainer: "Aber Erik? Gibt es einen Grund dafür?"
"Ja, den gibt es. Und durch diesen werde ich wohl nicht weiter in diesem Team spielen dürfen. Ich machs kurz: Ich bin schwul!" sagte ich gerade heraus. Keine Reaktion von irgendwem. Nicht vom Trainer, nicht vom Team, nicht von ihm. Naja wie sollten er, Mario und Marc schon darauf reagieren. Sie wussten das bereits. Obwohl ich mir nicht sicher bin ob er mir das noch glaubt. Ich wurde noch nervöser. Warum sagt denn niemand was? Egal was? Egal ob ich angeschrien werde oder beleidigt werde oder sonst was. Ich will nur das irgendeiner was sagt. Nach Minuten der Stille. Meinte der Trainer seufzend: "Okay." Mehr hatte er nicht zu sagen? Was soll das nun heißen?
"Also nun zu den Partnerübungen. Hat jeder einen Partner?" fragte er, als wäre nichts geschehen. Ich wollte mich gerade melden, um zu sagen dass ich niemanden habe, als Julian mich zu sich zog und meinte "Wir machen zusammen." Ist das gut? Keine Ahnung, er sagte das völlig ohne Emotionen.
"Warum hast du das gemacht? Ich dachte du bist nicht schwul. Du weißt schon, Alina." sagt er während wir die Übungen gemeinsam machen. "Da gab es ein blödes Missverständnis. Ich bin nicht wirklich mit ihr zusammen." erzählte ich.
"Was dann F+ oder was?" fragte er trotzig.
"Was? O Gott, nein! Ich dachte so merkt niemand, dass ich auf Männer stehe" erzählte ich.
"Wieso outest du dich nicht? Was ist so schlimm daran schwul zu sein?" fragte er verwirrt.
"Grundsätzlich ja eigentlich nichts. Aber ich hatte Angst, dass mein Traum von einer Profifußballkarierre dann platzt." antworte ich ihm.
Es herrscht erst Stille, bis ich dann sage: "Es tut mir so verdammt leid. Ich war so egoistisch. Kannst du mir verzeihen?"
Er antwortet mir nicht, sondern zieht mich einfach zu sich und küsst mich. Um uns herum ertönt Jubel. Ich muss lächeln und er lächelt auch.
"Ist das ein Ja?' frage ich.
"Wenn dir die Antwort nicht gereicht hat, kann ich dir gerne nochmal antworten" sagt er. Und ich bitte regelrecht darum, also legt er seine perfekt geformten Lippen erneut auf meine und ich erwidere natürlich.

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