Bravertz [Fortsetzung]

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~Kai Havertz x Julian Brandt~

Z

eitsprung 2020:
Julian:
Es ist schon lange nicht mehr so wie es mal war, so wird es auch nie wieder sein. Sowohl Kai, als auch ich waren weiterhin in der Nationalmannschaft, aber auch wenn wir uns dadurch immer wieder sehen, reden wir nicht miteinander und ignorieren uns weitestgehend. Ich wünschte mir ich könnte die Zeit zurückdrehen. Zurück zu dem Punkt, als es anders zwischen uns wurde. Er war mein Ein und Alles, ich habe mich sofort in ihn verliebt, als ich ihn erste mal sah. Ich vermisse uns, uns beide zusammen. Kai hat mir gezeigt was Liebe heißt. Ich kann nur träumen, dass zwischen uns wieder alles gut wird, doch dann wache ich auf und er ist nicht bei mir. So auch heute. Mal wieder habe ich von ihm geträumt. Geträumt dass er bei mir ist. Doch nun wache ich auf. Alleine. Ich fahre mir übers Gesicht und stehe seufzend auf. Ich weiß nicht wie lange ich es noch ohne ihn aushalte. Ich brauche ihn. Ich mache mich mit leisen Schritten auf den Weg ins Bad, ich möchte Jonathan ja nicht aufwecken. Ich bin mit ihm in einem Zimmer, da wir momentan im Trainingslager sind. Die EM beginnt nämlich bald und heute ist der erste Tag im Trainingslager, gestern kamen wir an. Ich hatte mich eigentlich auf ein Einzelzimmer gefreut, aber vielleicht ist es gar nicht so schlecht Gesellschaft zu haben und außerdem verstehe ich mich mit Jonathan sehr gut, ich kenne ihn ja noch von Leverkusen. Er merkt auch dass ich mich verändert habe, wieso weiß er nicht. Ich habe mich seit unserer Trennung verändert, weil Kai nicht mehr bei mir ist. Er hat mich zu einem besseren Menschen gemacht.
Nachdem ich mich fertig gemacht habe, komme ich zurück ins Zimmer und sehe das Jonathan, welcher schon wach ist und gleich ins Bad geht. Ich warte noch auf ihn, damit wir gemeinsam zum Frühstück gehen können. Als er raus kam gingen wir gemeinsam nach unten, wo ich Kai mit ein paar anderen sah. Sie setzten sich gerade an einen Tisch. Hoffentlich will Jonathan nicht dorthin sitzen. Doch nachdem wir uns am Buffet Essen geholt hatten, steuerte er direkt auf diesen Tisch zu. Da ich etwas weiter weg hinter ihm lief, beschloss ich mich einfach woanders hinzusetzen, in der Hoffnung dass er es nicht bemerkt. Ich setzte mich also zu Marco, Toni, Manu, Leon und Joshua. Ich bemerkte Jonathans verwunderten Blick, doch er sagte nichts und beließ es dabei. Nach dem Frühstück lief ich zurück ins Zimmer um noch ein bisschen Ruhe zu haben, da wir in zwei Stunden Training hatten. Doch diese Ruhe hielt nicht allzu lange an, da mein Zimmerkollege zehn Minuten später ins Zimmer gestürmt kam und mich fragend ansah.
"Jule können wir über das reden?" fragte er und ich zuckte mit den Schultern: "Über was? Schieß los."
"Darf ich fragen, was zwischen Kai und dir vorgefallen ist?" fragte er mich. Es war mir schon  klar dass er irgendetwas in diese Richtig fragen würde.
"Es ist nichts vorgefallen. Wie kommst du drauf?" fragte ich ihn.
"Julian lüg mich nicht an. Kai und du ward in Leverkusen noch unzertrennlich und jetzt redet ihr nicht einmal mehr miteinander. Irgendwas ist passiert, oder denkst du keinem sind die sehnsüchtigen Blicke aufgefallen, die ihr euch zuwerfert?" meinte er etwas energischer.
"Von was für Blicken redest du? Wir werfen uns keine Blicke und erst recht keine sehnsüchtigen. Der Kontakt ist nach meinem Wechsel einfach abgebrochen. Muss man das jetzt wirklich an die große Glocke hängen?" log ich.
"Ich weiß das du lügst, aber es ist okay wenn du nicht darüber reden möchtest, dass musst du nicht. Aber du solltest wissen, dass du jederzeit mit mir reden kannst" meinte er etwas ruhiger. Ich war froh dass er es dabei beließ.
Der restliche Tag und auch das Training verlief ziemlich unspektakulär. Beim Abendessen versuchte ich immer wieder unauffällig zu Kai rüber zu sehen, ob er wirklich zu mir schaut und es scheint so als ob Jonathan Recht hatte. Einmal sah ich zu ihm und er schaute schnell weg und einmal trafen sich unsere Blicke und wir sahen uns eine Weile an, bis er seinen Blick wieder abwendete. Beim Training, am nächsten Tag, hätte ich die Chance gehabt, mit ihm zu reden, da wir gemeinsam eine Übung machen mussten. Aber die Atmosphäre zwischen uns war einfach so komisch. Also redete ich wieder nicht mit ihm, obwohl ich es mir gestern nach unserem Blickkontakt fest vorgenommen hatte, mit ihm zu sprechen. Den ganzen Tag über grübelte ich dann was ich ihm überhaupt sagen wollte. Würde er mir überhaupt zuhören und wie würde er reagieren? All das ging mir den ganzen Tag durch den Kopf. Aber ich verpasste natürlich jede Chance die ich hatte um mit ihm zu reden. Niedergeschlagen verließ ich nach dem Abendessen den Speisesaal um hoch ins Zimmer zu gehen. Ich schmiss mich auf mein Bett und ließ meinem Tränen freien Lauf. Es tut weh, Kai jeden Tag aufs neue zu sehen und zu wissen dass es nie wieder so sein wird wie es mal war. Seine Nähe tut weh, weil ich ihn einfach noch so sehr liebe. Ich habe keine Ahnung wie lange ich dort lag und einfach weinte, es wäre mir egal, wenn Jonathan jetzt reinkommen würde. Ich kann einfach nicht mehr. Ich hatte mich inzwischen ein bisschen beruhigt, aber immer noch liefen Tränen meine Wangen herunter. Als es dann plötzlich klopfte, wollte ich eigentlich nicht aufmachen, aber die Person war ziemlich hartnäckig. Wahrscheinlich war es Jonathan, der seinen Schlüssel vergessen hatte. Wie falsch ich mit meiner Vermutung lag, wurde mir gezeigt, als ich die Tür öffnete. Kai.
"Ehm, ist Jonathan da?" fragte er mich und ich schüttelte den Kopf.
"Aber du kannst reinkommen und hier auf ihn warten und ich schreibe ihm schnell, das du da bist" sagte ich und wusste selbst nicht warum ich das gesagt hatte. Zu meiner Überraschung nahm er das Angebot an und setzte sich auf das Bett von Jonathan. Ich nahm also mein Handy in die Hand und schrieb ihm kurz. Dann herrschte Stille, bis mein Handy einen Ton von sich gab. "Er ist gleich da" sage ich Kai, nachdem Jonathan mir dies geschrieben hatte. Jetzt wäre meine Chance mit ihm zu reden. Jetzt oder nie. Also nehme ich all meinen Mut zusammen: "Kai?" Er sieht mich fragend an. "Ich vermisse dich" flüster ich. Er sagt erst nichts. Doch nach einer Weile höre ich ihn leise sagen: "Ich vermisse dich auch."
"Könnten wir bitte nochmal reden?" fragt er dann. Er will mit mir reden? Ich nicke und signalisiere ihm, dass er anfangen kann. Er atmet nochmal tief durch und fängt dann an: "Julian, ich vermisse dich. Ich hab versucht, dich zu vergessen, aber es geht nicht. Ich habe nie aufgehört dich zu lieben. Ich liebe dich. Ich vermisse dich, ich vermisse es dich bei mir zu haben, dich zu berühren, zu küssen, ich vermisse es in deinen Armen einzuschlafen, ich vermisse es mit dir zu kuscheln. Ich vermisse uns, uns beide zusammen. Keine Ahnung ob es etwas bringt dass ich dir das ganze erzähle, aber ich brauche dich. Ich kann nicht ohne dich!"
"Kai, mir geht es nicht anders" gestehe ich ihm, "ich liebe dich auch. Meinst du wir könnten es nochmal miteinander versuchen?" frage ich. Er hat sich inzwischen zu mir auf mein Bett gesetzt und ist mir ziemlich nahe.
"Ja, nichts lieber als das" flüstert er und kommt mir näher. Ich überbrücke den Abstand zwischen uns und küsse ihn. Endlich spüre ich seine rauen Lippen wieder auf meinen. Er erwidert und der Kuss wird immer leidenschaftlicher. Jedoch werden wir unterbrochen: "Jule, ist Kai...oh..." Jonathan kam herein. Wir fuhren auseinander und sahen unseren sprachlosen Kumpel erschrocken an.
"Äh, sorry. Ich wollte nicht stören, ihr habt es also geklärt?" stotterte er und man merkte, dass er nicht so recht wusste was er sagen soll. Kai und mir ging es jedoch nicht anders.
"Äh ja... sorry?" ergriff Kai das Wort und uns allen drei war diese Situation wohl mehr als unangenehm.
"Ich lass euch dann mal wieder allein" meint er entschuldigend und ist gerade wieder dabei das Zimmer zu verlassen, da hält Kai ihn auf: "Jonathan? Ähm... könntest du den andern vielleicht nichts davon erzählen?"
"Ich schweige wie ein Grab" lächelt er und verschwindet.
Kai wendet sich wieder mir zu und grinst: "Tja ich würde sagen wir haben nun eine Weile unsere Ruhe." Ich weiß sofort auf was er hinaus will und schlage ihm leicht gegen die Brust, bevor er mich zu sich zieht und mich verlangend küsst.

Ich hoffe diese Fortsetzung hat euch gefallen
XO😘

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