Fußball Oneshots Boy X Boy

Bravertz [1/2]

Gewünscht von leahpasini07, ich hoffe er gefällt dir, der 2. Teil kommt sehr wahrscheinlich morgen😘
Viel Spaß beim lesen!
Fühlt euch gedrückt, LG😘

Julian:
Bestimmt schon zum hundertsten Mal schaue ich heute nun auf mein Handy, doch wieder werde ich enttäuscht. Keine Nachricht von Kai.
Zuletzt sahen wir uns bei der Nationalmannschaft und nun meldet der jüngere sich seit Tagen nicht mehr; er geht nicht auf meine Anrufe ein; er liest meine Nachrichten, aber schreibt nicht zurück. Ich mache mir Sorgen. Ist ihm etwas passiert? Ist er sauer auf mich? Habe ich etwas falsch gemacht?
Ich will endlich Gewissheit haben und somit rufe ich Kevin an, ob er etwas weiß.
"Hey Jule" begrüßt mich mein ehemaliger Teamkollege.
"Hey Kevin, ich hab eine Frage" meinte ich schnell.
"Ich auch, aber du zuerst: Was gibt's?" fragt er.
"Weißt du wie es Kai geht? Er meldet sich nicht mehr bei mir und ignoriert meine Anrufe und Nachrichten. Ich mache mir echt Sorgen" erkläre ich.
"Das wäre auch meine Frage gewesen. Ich kann sie dir leider nicht beantworten, ich weiß es nicht, tut mir Leid man" meint er.
"Wie meinst du das?" frage ich beunruhigt.
"Kai ist seit einer Woche nicht mehr beim Training, er lässt keinen mehr an sich heran. Die anderen und auch ich waren immer wieder bei ihm, um nach ihm zusehen, aber er blockt völlig ab" erzählt er mir.
"Scheiße, du weißt wirklich nicht ob irgendwas passiert ist oder so?" frage ich aufgebracht.
"Nein, nichts" beantwortet mir Kevin meine Frage.
"Okay, ich mach mich auf den Weg nach Leverkusen" sage ich und beende das Telefonat.
Meinem Freund scheint es wirklich nicht gut zu gehen, ich muss wissen was passiert ist. Dass wir morgen wieder Training haben, ist mir im Moment vollkommen egal, Kai geht jetzt vor.
Ich schnappe mir meine Sachen, richte mich und fahre los nach Leverkusen.
Eine knappe Stunde später, bin ich endlich in Leverkusen angekommen und schreibe Kevin dass ich da bin.
Daraufhin fahre ich zu meinem Freund. Wie schon erwartet öffnet er die Tür nicht, also krame ich meinen Schlüssel heraus und betrete Kais Wohnung, wo auch ich einst gewohnt hatte. Doch diese sieht ganz und gar nicht so aus, wie sonst eigentlich. Überall liegen Klamotten und leere Pizzakartons herum. Was ist hier passiert? Eigentlich achtet Kai immer sehr darauf das alles ordentlich ist, so wie jetzt sah es hier noch nie aus.
Ich bahne mir einen Weg in den Wohnbereich, aber da sieht es nicht unbedingt besser aus. Eigentlich bin ich auf der Suche nach meinem Freund, aber bisher ist dieser nicht auffindbar. Es bleiben nur noch das Schlafzimmer und das Bad übrig, dort sehe ich nach und finde ihn schließlich im Bett vor. Er scheint zu schlafen, wälzt sich dabei jedoch wild umher. Deshalb setze ich mich zu ihm und streiche ihm durch die Haare, um ihn zu beruhigen. Doch irgendwie hilft das nicht und er schreckt hoch. Er erschrickt, beruhigt sich jedoch als er mich sieht.
"Julian" meint er schwer atmend.
"Hey Schatz, was ist los?" frage ich besorgt.
"Nichts, hab nur schlecht geträumt, was machst du hier?" lügt er.
"Kai, bitte lüg mich nicht an. Außerdem bin ich gerade deswegen da. Ich mache mir Sorgen um dich und das Team auch" sage ich seufzend.
"Es ist... Jule ich..." stammelt er mit brüchiger Stimme, doch anstatt weiterzusprechen bricht er plötzlich in Tränen aus. Schnell versuche ich ihn in meine Arme zu schließen, aber er dreht sich weg.
Immer wieder murmelt er irgendetwas unverständliches, was ich nicht verstehe, aber es bringt nichts ihn jetzt danach zu fragen. Er scheint gerade wirklich nicht darüber reden zu können.
Aber was ist nur passiert, dass er so fertig ist? Ich kann mir absolut keinen Reim daraus machen. Während der Länderspielpause war noch alles normal, dann müsste was im Team vorgefallen sein. Aber das kann dich auch nicht sein, das hätte Kevin ja mitbekommen. Zwischen Kai und mir ist aber auch nichts vorgefallen, was ist es dann, was ihn so kaputt macht?
"Kai..." beginne ich, doch ich werde unterbrochen: "Nein Julian, bitte, ich kann nicht darüber sprechen, bitte."
Vorsichtig nicke ich: "Kai, es ist okay. Du musst das nicht erzählen, wenn du nicht bereit dazu bist. Du sollst nur wissen, dass ich für dich da bin. Wenn du bereit bist, darüber zu sprechen, kannst du jederzeit mit mir sprechen. Ich bin bei dir, ich Pass auf dich auf."
Ein lauter Schluchtzer entfährt ihm, woraufhin er noch mehr weinen muss. Ich weiß nicht was ich tun soll. Ich würde ihn am liebsten in den Arm nehmen, aber ich will nicht zu voreilig sein. Offensichtlich kann er diese Nähe nicht annehmen. Ich weiß nicht wieso, aber ich akzeptiere es. Ich werde da sein, jetzt und auch wenn er bereit ist darüber zu sprechen. Was auch immer passiert ist, es macht ihn kaputt, das darf ich nicht zulassen.
"Ich habe Angst Jule. Bleibst du hier und passt auf mich auf?" flüstert er plötzlich. Diese Worte vergrößern meine Sorgen. Wovor hat er Angst, wer hat ihm wehgetan?
"Natürlich, ich lass dich nicht allein" sage ich, ich will nicht noch mehr Panik verursachen. Innerlich habe ich gerade aber totale Panik. Was macht ihm solche Angst? Was kann ich tun, dass es ihm besser geht?
Am besten gebe ich ihm Zeit, er kann jetzt bestimmt keinen Stress gebrauchen.

Nach einer Weile nehme ich ein gleichmäßiges Atmen neben mir wahr und stelle fest, Kai ist eingeschlafen. Er schläft wohl immer noch nicht so gut, aber wenigstens ein bisschen besser als vorhin. Ich bleibe noch etwas bei ihm sitzen und gebe Lucien derweil Bescheid, dass ich nicht zum Training komme, als Grund gebe ich einen familiären Notfalls an. Wirklich gelogen ist das ja nicht, Kai gehört für mich zur Familie. Er ist der Mann, mit dem ich alt werden möchte. Er ist der Mann, den ich liebe. Deshalb kann ich es auch nicht mitansehen, wie er zerbricht. Es tut weh ihn so zu sehen, daher werde ich alles in meiner Macht stehende tun, damit es ihm besser geht.
Ich sehe erneut zu Kai, welcher neben mir schläft. Was geht gerade wohl in seinem Kopf vor?

Ich beschließe erstmal das Chaos welches in der Wohnung herrscht zu beseitigen. Das dauert eine ganze Weile, daher ist es mittlerweile Abends als ich fertig bin. Jedoch gab es keinen Hinweis, was mit Kai los ist.
Apropos Kai, ich muss Mal nach ihm sehen, also mache ich mich auf den Weg ins Schlafzimmer, dort liegt Kai im Bett, aber ist mittlerweile wach.
"Hey" krächtzt er.
"Hey, wie geht es dir inzwischen?" Frage ich.
"Julian, ich..." fängt er an und ich sehe ihn fragend, aber ruhig an.
Mit zitternder Stimme fährt er fort: "Ich... es fällt mir schwer darüber zu reden, aber... ich brauche dich jetzt... ich muss mich jemandem anvertrauen..."
"Kai, ganz ruhig, nur wenn du es schaffst, ich lasse dir so viel Zeit wie du brauchst" beruhige ich ihn.
"Nein, wenn ich jetzt nicht darüber reden, werde ich es nie können" meint er.
Ich nicke und er meint: "Julian, ich..."