•Kapitel 61•

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Ayyoub wollte Richtung Tür und raus, aber ich ließ ihn nicht.
Ich:„Wenn du jetzt Baba aufweckst verzeihe ich dir das niemals!"
Ayyoub:„Aber Saliha. Er verheiratet dich mit irgendeinem fremden Mann."
Ich:„Er ist nicht mehr so fremd.."
Ich senkte meinen Blick zu Boden den es war mir sehr unangenehm.
Ayyoub zog eine Augenbraue hoch und blickte fragend zu mir.
Ayyoub:„Wie nicht mehr fremd? Wie meinst du das?"
Ich:„Baba wollte das wir uns kennenlernen, also Emir und i.."
Ayyoub:„Emir heißt er also"
Ich nickte bloß und wollte eigentlich gar nicht mehr reden. Das ganze macht mich fertig.
Wegen mir hat sich Ayyoub mit Baba gestritten. Wegen mir ist die Familie kaputt. Wegen mir denken alle falsch von mir.
Das war mir zu viel.
Mir wurde schwindlig. Ich hielt meine Hand am Kopf, den diese Schmerzen waren unerträglich.
Auf einmal verlor ich mein Gewicht und fiel auf den Boden. Ich sah nur noch verschwommen und hörte wie Ayyoub nach meinen Namen rief. Plötzlich wurde mir Schwarz vor Augen.
-Zakaria's sicht-
Mein Handy klingelte am frühen morgen. Müde nahm ich es in die Hand ohne zu schauen wer mich an rief.
Ich:„Hallo?"
Anrufer:„Spreche ich mit dem Herr Hbab?"
Ich:„Ja" sagte ich noch sehr müde.
Anrufer:„Kommen sie bitte schnell zum XY Krankenhaus. Wie müssen ihnen etwas wichtiges mitteilen."
Schnell stand ich Kerzen gerade.
Ich:„Wieso? Was ist passiert?!"
Anrufer:„Es ist besser wenn wir es Ihnen persönlich sagen."
Ich:„Ok"
Anrufer:„Bis gleich"
Sie lag auf und ließ mich mit tausend fragen stehen.
Ich habe so Angst. Was wenn es etwas schlimmes wegen mein Vater ist.
Wie soll ich darauf reagieren?
Mit diesen Gedanken machte ich mich fertig und ging auf mein Auto zu.
Ich rief davor meine Schule an das ich heute nicht kommen kann. Fertig abgemeldet für heute, fuhr ich schnell zum Krankenhaus.
Angekommen suchte ich ein Parkplatz, aber leider vergeblich. Hier sind die Parkplätze immer voll weswegen ich weiter weg parken musste.
Endlich nach 5 min ging ich zu Rezeption und erwähnte weshalb ich hier bin.
Eine Krankenschwester nahm mich mit zum Zimmer des Chefarzt.
Ich musste leider länger warten was mich auch störte.
Nach gefühlten 100 Jahren kam endlich der Chefarzt.
Er grüßte mich und fragte mich wie es mir geht.
Ohne zu fragen wie es ihm geht wartete ich auf das was er mir sagen will.
Chefarzt:„Herr Hbab. Ihr Vater liegt schon seit circa 4 Monaten im Koma. Leider hat sich seine Lage nur etwas verbessert aber wir müssen Ihnen leider mitteilen das wir die Hoffnung verloren haben das er aus diesem Koma erwacht."
Geschockt blickte ich zum Arzt. Sie wollen alles ausschalten und ihn einfach sterben lassen?
Das konnte ich nicht glauben.
Ich:„Wie bitte? Keine Hoffnung? Bitte sagen sie mir das sie scherzen. Sie scherzen doch oder?"
Chefarzt:„Es tut mir leid Herr Hbab. Ich sage ihnen die Wahrheit, so schmerzhaft wie es auch klingt, müssen wir leider Maßnahmen ergreifen. Zu 3% besteht die Wahrscheinlichkeit das ihr Vater vom Koma erwacht. Wenn er innerhalb 1 Woche nicht wieder aufwacht, sehen wir uns gezwungen die Geräte auszuschalten."
Bei Allah, in dem moment war mir so schwindlig das ich mein Gleichgewicht verlor. Der Arzt eilte schnell um mich aufzufangen.
Chefarzt:„Ist alles in Ordnung? Wollen sie nicht lieber zum Patientenzimmer? Ich hole eine Krankenschwester die sie untersuchen wird."
Ich:„Alles gut, mir geht es gut. Danke für Ihre Information. Schönen Tag noch."
Somit verabschiedete ich mich und ging schnell in das Zimmer in dem sich mein Vater befindet. Ich klopfte wie jedes mal, auch wenn er im Koma liegt, tat ich es trotzdem in der Hoffnung das ich seine Stimme höre was leider jedes mal nicht so war.
Langsam ging ich auf ihn zu und küsste seine Stirn. Ich nahm seine Hand und sprach zu ihm.
Ich:„Oh baba, bitte wach auf. Ich kann es nicht länger ohne dich ertragen. Ich fühl mich so allein gelassen. Deine Schwestern kommen immer und schauen nach mir aber verfallen jedes mal in Trauer wenn sie sich in unserem Wohnzimmer setzten. Ich wünschte Mama würde in dieser schweren Zeit hier sein.."
Mein Herz verkrampfte. Wiedermal spürte ich diesen Verlust. Den Verlust von Mutterliebe.
Wie sehr ich mich nach meiner Mutter sehne.
So viel ist passiert. So viel ist noch unbeantwortet. Und der einzige der was sagen kann ist Baba.
Völlig in Trauer versunken bemerkte ich gar nicht das jemand rein kam. Dies bemerkte ich erst als jemand die Hand auf meine Schulter tat...

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