•Kapitel 64•

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Wie zwei hasserfüllte Menschen standen Baba und Ayyoub gegenüber.
Meine Mutter schaute mich fragend an, aber außer mit den Schultern zucken konnte ich nichts zu der jetzigen Situation sagen.
Plötzlich lief Ayyoub einfach aus dem aus dem Zimmer und ließ uns alle mit Fragezeichen stehen.
Baba schüttelte bloß den Kopf und widmete sich wieder mir.
Baba:„As salam oalaikum wa rahmatullah. Wie geht es dir? Was hat der Arzt gesagt?" fing er an. Völlig überrumpelt von den fragen, da ich immernoch nicht realisieren konnte was grad geschah, schaute ich Baba bloß an.
Er wiederholte die fragen und rief dazu meinen Namen.
Ich:„Eh..eh..verzeih, die Ärzte kommen gleich"
Er schaute mich ernst an aber setzte sich dann auf den Stuhl hin. Dicht gefolgt von Mama.
Als sich beide hinsetzten, lief ich auf das Bett zu und setzte mich ebenfalls hin.
Leider war ich etwas unruhig da ich mir sorgen um Ayyoub machte.
Hoffentlich macht er nichts falsches, denn wenn er wütend ist, könnte er alles zerstören und rum schmeißen.
Meine Mutter bemerkte es und schaute mich besorgt an. Diesen Blick sah ich seit Monaten nicht..
Mama:„Saliha? Ist alles ok mein Kind?"
Mit großen Augen sah ich sie an und war verblüfft darüber das sie mich wieder mein Kind nannte.
Ich nickte bloß und schaute beschämt auf den Boden.
Baba bemerkte dies und setzte sich auf mein Bett.
Er nahm meine Hand und fing an zu reden.
Baba:„Ur ino (Mein Herz), was bedrückt dich?"
Tränen sammelten sich und ich konnte nicht anders als Ihnen freien Lauf zu lassen.
Mein Baba war wieder er selbst, der fürsorgliche Vater den ich kannte.
Ich konnte nicht anders als zu weinen. Er drückte mich in eine Umarmung und streichelte mein Rücken.
Ich fragte mich woher dieser Sinneswandel kam. Meine Mutter kam dazu und überreichte mir ein Taschentuch. Als ich wieder „normal" sprechen konnte kamen die Ärzte rein und sprachen mit meinem Vater.
•••
Alhamdulillah durfte ich wieder entlassen werden und konnte Nachhause.
Der Arzt sagte ich muss für 4 Tage im Bett ruhen und darf nicht gestresst werden.
Leicht gesagt als getan. Während ich in mein Zimmer war und ein Buch (Die Frau im Islam) las, kamen meine Eltern rein.
Ich legte mein Buch zu Seite und schaute gespannt zu ihnen.
Baba:„As salam oalaikum wa rahmatullah Habibti, geht es dir gut?"
Ich:„Alhamdulillah ja, bin nur etwas erschöpft"
Mama:„Schau mal mein Kind, wir wollten mit dir über Emir sprechen."
Dieser Name..
Ich nickte und hörte aufmerksam zu.
Baba:„Deine Mutter und ich waren unterwegs im Park, plötzlich sahen wir Emir mit einer anderen Frau. Ich rief sofort die Eltern an und habe die Verlobung aufgelöst.
Wir wussten nicht das er so einer ist.
Verzeih uns das wir dich mit ihm verheiraten wollten. Verzeih mir auch das ich dich gezwungen habe, obwohl es haram ist jemand zu Ehe zu zwingen.."
Er tat seine Hand auf seine Augen.
Ich wusste das er gleich weinen würde, dabei will er es nicht zeigen.
Ich nahm mein Mut zusammen, entfernte seine Hand vom Gesicht und umarmte ihn Wortlos.
Wie blieben eine gewisse Zeit in dieser Position.
Es war als würde eine Mauer die zwischen uns war auf einmal aufgebrochen sein.
Meine Mutter setzte sich hinter meinem Vater und blickte mir in das Gesicht.
Sie wieder so zu sehen erleuchtete mein Herz, Alhamdulillah.
~~~
Zwei Tage vergingen und Ayyoub war wieder spurlos verschwunden.
Ich hatte kein nerv. Mir wurde durch die sorge um Ayyoub oft schwindlig.
Seine Abwesenheit lies mich vieles im Gedanken ausmalen.
Was wenn ihm etwas passiert ist oder er irgendwo bewusstlos liegt und meine Hilfe braucht?
Das würde ich mir niemals verzeihen.
Sofort nahm ich mein Handy in der Hand und rief Ayyoub ungelogen um die 100x an.
Meine Hand zitterte vor Angst. Es klingelte aber er nahm nicht an.
Ayyoub nimm doch an! Ich halte es nicht mehr aus.
Trotz der versuche gab ich auf.
Ich zog mich um und schlich mich zum Flur.
Schnell zog ich meine Schuhe an und lief leise aus der Wohnung.
Als ich die Tür öffnete rannte ich so schnell, als würde ein Hund mir hinterherlaufen.
Aus der Puste setzte ich mich auf eine Bank und versuchte mich erstmal wieder zu sammeln.
Leider hat ich starkes Herzstechen durch das rennen.
Trotz der Schmerzen rappelte ich mich wieder auf und überlegte wo Ayyoub sein könnte.
Dann machte es Klick und schon rannte ich so schnell ich konnte..

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