•Kapitel 65•

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Trotz der Schmerzen rappelte ich mich wieder auf und überlegte wo Ayyoub sein könnte.
Dann machte es Klick und schon rannte ich so schnell ich konnte.
Meine Augen suchten nach ihm und wär hätte es gedacht.
Sein Auto stand da wo ich es vermutet habe.
Ayyoub war in der nähe der Moschee. Wo hätte er sonst sein müssen.
Ich ging auf sein Auto zu und machte die Beifahrer Tür auf. Sie war tatsächlich offen.
Ich stieg ein und fand ein erschrockenen Ayyoub der noch schlaftrunken mich ansah.
Er blinzelte zweimal und riß seine Augen ganz weit auf.
Ayyoub:„Was machst du den hier?!"
Ich:„Nach Gold suchen." sagte ich sarkastisch.
Ich:„Dich finden, was sonst?"
Ayyoub:„Woher wusstest du das ich hier bin?"
Ich:„Ich kenne dich"
Er lächelte schief und nuschelte etwas vor sich hin. Dann widmete er sich mich und scheint so als würde er überlegen.
Ich fühlte mich unwohl weswegen ich mit meiner Hand vor seinem Gesicht wedelte.
Er erschrak leicht und schüttelte sein Kopf.
Ayyoub:„Wo ist dein Ring?"
Ich schaute auf meine Hand und fing an zu lächeln.
Ayyoub wartete auf eine Antwort, aber die muss er sich verdienen.
Ich:„Komm, fahren wir Nachhause."
Ayyoub:„Nein, du kannst mit dem Bus fahren. Ich bleibe hier."
Ich:„Ich bleibe mit dir."
Ayyoub:„Na gut, ist mir recht."
Geschockt schaute ich ihn an.
Wie krieg ich ihn jetzt Nachhause?
Dann hatte ich die Idee. Ich schrieb Mama und erläuterte ihr meinen Plan. Aber das war keine gute Idee.
Plötzlich rief sie mich an.
Ich hob ab und stellte mein Handy auf Lautsprecher.
Mama:„Ya Allah! Wo bist du verdammt! Der Arzt hat doch gesagt du sollst dich ausruhen Saliha!? Wo soll Ayyoub sein, hm? Kommt sofort Nachhause oder euer Baba wird kommen. Und wenn er kommt wird ihr beide was erleben."
Und zack legte sie auf.
Verdammt! Wie dumm ich bin. Sie weiß ja gar nicht das ich mich aus dem Haus geschlichen hab.
Khair In shaa Allah. Ayyoub fasste ans Lenkrad mit Kinn daran gestützt und schaute geradeaus.
Er seufzte starklaut und bewegte sein Kopf in meine Richtung.
Ayyoub:„Warum ist unsere Mutter nur so fürsorglich."
Er lächelte schief und blickte mir in die Augen.
Er hat etwas gesucht aber nicht gefunden.
Er kratzte sich am Bart und holte sein Handy raus.
Er tippte drauf und öffnete ein Bild.
Ayyoub:„Kannst du dich noch nach daran erinnern als wir in der Türkei waren und Onkel Can uns immer Eis und Baklava gekauft hat?
Ich hab noch ein Bild als wir klein waren. Ich hatte es nie jemanden gezeigt. Selbst Mama und Baba nicht.
Es ist einfach zu Süß. Wir hatten gemeinsam ein Selfie gemacht. Man sieht wie alt das ist. Hier."
Er überreichte mir sein Handy und ich schaute mir sorgfältig das Bild an. Es ist wirklich zuckersüß.
Ich:„An diesem Tag kann ich mich sehr gut erinnern. Da bekamst du doch Ärger von Onkel Can, weil wir zum Pazar ohne sie gegangen sind. Aber wir haben Tante Fatma getroffen und waren eigentlich nicht allein. Das waren Zeiten damals."
Ayyoub:„Marokko war auch krass in den letzten Jahren. Ich musste dich immer vor Typen schützen die dich anmachen wollten."
Er sah plötzlich grimmig und ich musste ungewollt laut los lachen.
Er schenkte mir wieder einer seiner lustigen Blicke weswegen ich noch lauter lachen musste aber dann hörte ich auf als er mir sagte das Brüder von der Masjid kommen.
Mit tränen in den Augen, die verstehend vom lachen kamen, versuchte ich mich zu beruhigen und wollte jetzt endlich mit der Wahrheit rausrücken.
Ich:„Also Ayyoub.."
Ayyoub:„Also ô.o ?"
Ich:„Baba hat die Verlobung aufgelöst."
Ich kniff meine Augen zusammen um die Reaktion nicht zu sehen. Eigentlich wollte ich es sehen aber andererseits auch nicht.
Stille. Er sagte nichts.
Ich hörte nur wie er den Motor startete und los fuhr.
Was ist denn jetzt los? Also das hätte ich jetzt nicht erwartet.
Er fuhr Nachhause. Ich dachte er wollte da bleiben?
Angekommen stiegen wir beide aus.
Er schloss die Haustür auf und ließ mich zuerst rein.
Mama kam mir entgegen und umarmte mich.
Mama:„Mach das nie wieder! Verstanden? Ich hab mir große sorgen um dich gemacht."
Ich nickte bloß und umarmte sie. Plötzlich ließ sie mich los und schaute zu Ayyoub.
Man sah wie verletzt sie war. Ich kann sie da verstehen. Wenn der älteste Sohn paar Tage verschwindet ohne sich zu melden wäre ich auch bedrückt.
Er merkte dies und versuchte sich Mama zu nähern aber sie drehte sich um und ging.
Aber was anderes hätte Ayyoub nicht erwarten müssen.
Es ist alles meine Schuld. Wäre ich Samir damals nicht begegnet, dann wäre alles gut..

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