Kapitel 40

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Mit freiem Oberkörper lag Kookie mit mir eng aneinander gekuschelt auf seiner Couch.
Er verschränkte unsere Finger miteinander, als wir in der Dunkelheit mit ihnen spielten.
,,Du hast mich heute echt rumgekriegt.", raunte er und ich erkannte die Zufriedenheit in seiner Stimme.
Ich kicherte nur heiser und küsste seine warme Brust.
Womit hatte ich ihn nur verdient?

,,Diese Party ist nicht wie die in deinen Büchern, Tae.
Was passiert wenn dir Jemand dumm kommt und ich nicht da bin? Ich könnte mir das nicht verzei-"

,,Kookie, mir wird schon nichts passieren. Ich weiche dir nicht von der Seite.Versprochen.", beteuerte ich und beugte mich zu ihm nach oben, um seinen weichen Hals zu küssen.

,,Na schön..Aber trotzdem wirst du meine Eltern kennenlernen."
Forderte er streng und ich lächelte nickend.
,,So machen wir's."

,,Und ich lerne deine Eltern kennen."
Er streichelte meinen Arm und ich erstarrte.
Mein Kopf ruhte auf seiner Brust und bei diesem Satz nickte ich langsam.

Meine Eltern.

Würde Kookie sehen, wie ich und meine Eomma in unserer kleinen Wohnung im Kaff von Seoul hausten, würde er mich sofort verstoßen.

Er würde sehen, wie dreckig wir lebten.
Ich hatte die einzelnen Zimmer unserer Wohnung vor Augen und schluckte.

Die Küche, verdreckt und armselig.
Das Wohnzimmer war sozusagen das Ess- und Schlafzimmer für meine Mom und zu guter letzt das Badezimmer mit den eklig zertrümmerten Fliesen.
Ich sah, wie meine Mutter uns mit ihrem kleinen Job Monat für Monat über Wasser hielt.
Dies war einer der Gründe, warum ich immer zu Kookie nach der Schule fahren wollte.
Er hätte mein Leben nicht sehen wollen.
Ohne ein weiteres Wort zu wechseln, wanderten wir ins Land der Träume und ich lauschte dabei den Rhythmus seines Herzschlags.


,,Wenn ich dir sag' putz die Bude hier, dann putzt du verdammte Hacke!"

Mit einem heftigen Hieb beförderte der Alte meine Mama auf den Fußboden.
Sie zitterte vor Angst und er schmetterte den Duschkopf auf ihre nackten dürren Beine. Sie schrie.

,,Eomma!" Ich kroch unter der Spüle hervor und hängte mich mit meinem gesamten Gewicht an seinen Arm.
Er sollte ihr nicht nochmal an den Haaren ziehen.
Mama hatte schon genug blaue Flecken von diesem Monster bekommen.
,,Verpiss dich du Fotze-"
Und schubste mich mit voller Wucht gegen unser kleines Waschbecken.

Mit vielen Hieben schlug er auf die zärtliche Haut meiner Mama ein und brachte sie zum schluchzen.

,,Wo ist mein verdammtes Geld du Hure?!"
Brüllte er Furcht einflößend und mir liefen die Tränen über die Wangen.

,,Lass sie!", versuchte ich es ein letztes Mal und krallte mich in seine widerliche Haut.
Da packte er mich mit seinen Bratpfannenhänden an den Haaren.

,,AUAAA!!"

Er zerrte mich mit aller Gewalt zu meinem Kinderzimmer und wäre ich nicht hinterher gestolpert, hätte er mich mit Sicherheit gegen die Badewanne geschmissen.
Ich weinte schrecklich, lief mit ihm mit und er warf mich mit voller Wucht aufs Bett.

,,Leck mich doch am Arsch du Miststück-", röchelte er und knallte die Tür heftig hinter sich zu und ich erstarrte.
Mit dumpfen Schritten wagte er sich zurück zu meiner Mama,
er drosch auf sie ein, das erkannte ich an ihrer Stimme.

,,Nein..Lass mich oder ich ruf die Polizei! Lass mein Baby in Ru-"

Und dann war alles still.

Read ME  | Taekook #wattys2019Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt