Mila sah aus dem Fenster. Vor ihr lag ein leeres Blatt Papier. Um sie herum saßen ihre Klassenkameraden, tief über ihre Klausuren gebeugt, füllten ihre Blätter mit Hunderten von Wörtern. Sie klackerte mit ihrem Stift, Strich sich die rotgetönten, langen Haare aus dem Gesicht. Dann starrte sie aus dem Fenster. Es regnete. Die Tropfen fielen in einem stetigen Rhythmus, klopften gegen die Scheibe, brachten der Erde das kühlende Nass. Mila sollte über das Glück in der Gesellschaft schreiben. Aber sie wollte nicht. Stattdessen beobachtete sie lieber den Regen, wie er auf ein herbstlich gefärbtes Blatt tropfte. Dann fing sie plötzlich doch an zu schreiben. Sie schrieb über das Glück im Regen, im Nass, im Starren, im Nachdenken. Nicht die Gesellschaft brachte das Glück, es war die Natur, es war das Leben. Mila erkannte das in diesem Augenblick. Und ihr Blatt füllte sich mit Wörtern.
DU LIEST GERADE
Frei in den Wörtern
PoetryDas ist keine eigentliche Geschichte. Hier stelle ich viele verschiedene kurze und nicht ganz so kurze Texte hoch, die mir spontan zu 'Inspirationswörtern' einfallen. Sie sind unterschiedlich lang, aber kein Text ist länger als eine Seite. Für mich...