49. Baum

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Felix hatte sich an den Baum gelehnt, schattensuchend an diesem schönen Frühsommertag. Seine Freundin Hanna hatte sich an ihn gelehnt, den Kopf auf seiner Brust abgelegt und die Augen geschlossen. Mit ruhigen Fingern strich er über ihr weiches Haar, während er ihren Duft einsog.

"Wann hast du angefangen, mich zu sehen?", fragte er sie. Hanna grummelte, gähnte, ehe sie den Kopf hob und ihn mit wunderschönen sturmgrauen Augen ansah.

"Siebte Klasse. Als du von mir weggesetzt wurdest. Du hast du mir gefehlt", sagte sie leise. Er neigte seinen Kopf und küsste sie sanft.

"Und du?", fragte sie, als sie sich von einander lösten.

"Sechste Klasse. Als du neben mich gesetzt wurdest." Sie lachte, doch dann sah sie ihn nachdenklich an.

"Warum hat es dann drei Jahre gedauert, ehe wir es uns gesagt haben?", überlegte sie.

"Ich weiß es nicht. Vielleicht hatten wir Angst. Oder wir waren einfach noch nicht so weit. Aber ist das im Nachhinein nicht auch egal? Ändern können wir es eh nicht." Sie nickte, aber sie sah immer noch nachdenklich, fast traurig aus.

"Kopf hoch", sagte er und bevor er sie erneut küsste, fühte er noch dazu: "Alles was zählt, ist, dass du mich liebst. Und ich dich."

Frei in den WörternWo Geschichten leben. Entdecke jetzt