35. Schnee

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Justus liegt auf dem Rücken. Es ist kalt, sehr kalt, denn es ist Winter. Heute ist der vierte Advent und seine Familie sitzt bestimmt gerade zu Hause im Wohnzimmer, sie essen Plätzchen, trinken Kakao. Seine Mum liest seinen kleinen Geschwistern vermutlich eine Geschichte vor. Aber Justus liegt hier, auf dem Felsen am Rande der Stadt und starrt in den Himmel. Eine kleine Kerze steht neben ihm, spendet ihm ein bisschen Licht. Er greift neben sich und nimmt den Thermosbecher mit dem heißen Tee in die Hand.

Welch schöner Abend, denkt sich Justus. Er genießt die Stille, die Ruhe, er genießt es, allein zu sein. Vorsichtig stellt er die Tasse neben sich, sieht er erneut in den Himmel. Und dann fängt er an zu lächeln, als er den dicken, weißen Schnee sieht, der vom Himmel fällt. Eine weiche, kalte Flocke setzt sich auf seine Nasenspitze, während Justus einfach nur glücklich ist.

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