Eleonore schreitet den Kiesweg entlang. Ihre Schuhe drücken und ihre Perücke ist viel zu schwer. Sie seufzt. Dann rafft sie ihren viel zu großen und zu weiten und zu schweren Rock und läuft zum Brunnen. Mit ihrem Schnupftüchlein tupft sie sich die schweißbenetzte Stirn. Das kühle Wasser des Brunnens kühlte nicht nur ihre Stirn, sondern auch ihr Gemüt. Im Spiegelbild sieht Eleonore das verzerrte Abbild der Wolken, die an diesem schönen, aber viel zu warmen Sommertag über den Himmel ziehen. 'Schwerelos müsste man sein', denkt sich Eleonore und seufzt erneut. Dieses ewige Verbeugen und Pudern und Tänzeln geht ihr gewaltig auf die Nerven. Aber ihr Gemahl hat ja nichts besseres zu tun, als schon wieder zu einem Ball einzuladen. Sie hasst es. Ab liebsten wäre sie ganz, ganz weit weg. Oben auf den Wolken würde sie jetzt zum Beispiel sehr gerne sitzen.
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Frei in den Wörtern
PoetryDas ist keine eigentliche Geschichte. Hier stelle ich viele verschiedene kurze und nicht ganz so kurze Texte hoch, die mir spontan zu 'Inspirationswörtern' einfallen. Sie sind unterschiedlich lang, aber kein Text ist länger als eine Seite. Für mich...