Kapitel 4

1.1K 33 1
                                    

Das Ruckeln machte mich so dermaßen nervös, dass ich an nichts weiter mehr denken konnte. Ich versuchte mich dennoch abzulenken, nicht mit dem Mann neben mir, sondern mit dem Grund wieso ich hier sitze und mir das antue. Meine Familie, natürlich, meine beste Freundin und Mitbewohnerin Georgina. Ach, ich hatte Gina so vermisst und auf sie freute mich mit am meisten. Aber auch meine liebe Tante, Lisa, die immer für mich da war, wenn es mir nicht gut ging, würde auf mich warten. Meine Freude auf all diese Menschen half mir, meine große Angst zu bewältigen. Als ich mich umsah und aus dem Fenster guckte, sah ich, dass ich es geschafft hatte. Aus irgendeinem Grund war ich ein bisschen Stolz auf mich und so glücklich, endlich wieder Zuhause zu sein und musste lächeln. Der Mann neben mir sah das wohl und sagte nur: „Ich bin auch Stolz auf dich!“  Konnte er etwa meine Gedanken lesen oder was? Ich musste ihn wohl ziemlich ungläubig und dämlich angeglubscht haben, denn er konnte sich ein Lachen nicht verkneifen. Ein schönes Lachen... „Ich hoffe sie hatten einen angenehmen Flug und kommen gut nachhause!“ riss mich die Stewardess neben uns aus dem schönen Gedanken an sein Lachen. Sie wies auf den Ausgang des Flugzeugs hin. Wie ich sah waren schon fast alle Passagiere ausgestiegen, außer er und ich. Ich lächelte ihn schüchtern an und wir gingen zusammen zur Gepäckausgabe. Kurz vor der Tür zur Gepäckausgabe blieb er stehen. Er sah so aus als wollte er mir was sagen, aber er schien sich um entschieden zu haben und sagte nur: „Ich denke hier trennen sich unsere Wege wieder, vielleicht sehen wir uns beim nächsten Flug mal wieder. Es war ein sehr angenehmer Flug mit dir an meiner Seite“. Er lächelte wieder so süß und ich war fast am ausflippen. „Seh ich genauso!“ Ich wollte ihn umarmen.. aber wir kennen uns doch gar nicht, hielt ich mich auf. Ich schenkte ihm nur ein lächeln. Ich wusste ehrlich gesagt nicht was ich sagen sollte. Ein bisschen enttäuscht war ich schon, obwohl ich wusste, dass so einer wie er wahrscheinlich eh nur nett zu mir war, damit ich ihn nicht weiter nerve. Erst jetzt fiel mir auf, wie groß er eigentlich war und er war schon echt heiß! Aber.. Diese peinliche Stille! Das war mir schon irgendwie zu blöd. Wenn er nichts sagt, dann wird er von mir auch nichts hören. Typisches Frauenverhalten eben, aber was soll man machen. Also sagte ich nur leise „Tschüss“ und stoß die Tür zur Gepackausgabe auf und versuchte mich dort zu orientieren. Hatte ich das grade ernsthaft abgezogen? Ich hatte gemischte Gefühle.. Einerseits fand ich ihn echt interessant und irgendwie anziehend, aber andererseits versuchte ich mir ihn auszureden, weswegen auch immer. Er war wahrscheinlich einfach nichts für mich! Als ich mein Gepäck dann endlich in den Händen hielt und zum Ausgang lief, packte mich wieder die Aufregung. Oh mein Gott, wie lange hatte ich auf diesen Moment gewartet.

Wahre Liebe endet nie (Manuel Neuer FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt