Kapitel 34

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*Louisas Sicht*

Ich lag gerade auf dem Bett, als mir der leckere Geruch von Pizza in die Nase stieg. Ich sprang vom Bett runter und lief in die Küche. „Na, was riecht denn hier so lecker?", fragte ich Gina, die gerade mit dem Pizzablech kämpfte. Ich half ihr, das Blech aus dem Backofen zu heben. „Manno, ich wollte eigentlich, dass es eine kleine Überraschung wird!". „Och, komm schon, du machst mir fast jeden morgen Frühstück, also ist das nicht der Weltuntergang! Außerdem freue ich mich, dass du Pizza gemacht hast!". Wir schnitten uns jeder ein Stück ab, legten es auf unsere Teller und begaben uns ins Esszimmer an den Tisch. „So, wann hast du Zeit?", fragte Gina fordernd. „Zeit für was?". „Na, zum Skifahren! Meine neue Ausstattung ausprobieren!" „Achja, stimmt ja! Klar, machen wir so schnell wie möglich." , antwortete ich. „Ja, wann denn?", versuchte Gina mit vollem Mund zu fragen. „Wie wär's am Wochenende?". „Okay, geht klar, wo gehen wir denn Skifahren?", wollte sie wissen. „Österreich, Kleinwalsertal vielleicht?", schlug ich vor. Ich sah ihren freudigen Blick: „Abgemacht! Das wird so toll!". „Oh ja, das wird es, besonders wegen deiner Ausrüstung, da kann ich doch gar nicht mehr mithalten!", sagte ich gespielt eifersüchtig und blickte dramatisch auf den Boden. „Ach was, dafür kannst du besser fahren als ich!". Wir lachten und aßen unsere Pizza auf. Als wir fertig waren und den Abwasch machten, schaute mich Gina an und sagte mit einem vielversprechenden Lächeln: „Also, wenn du möchtest, kannst du Manu gerne auch einladen!". „Hm, ich weiß nicht, vielleicht mag er gar kein Skifahren oder kann es nicht." „Och komm, bitte, wir haben uns eben alle so gut verstanden und selbst wenn, dann lernt er es. Ist doch voll cool, dann können wir endlich mal einem Fußballprofi was beibringen, kommt doch selten vor!", lachte sie. „Ja, okay, ich werde ihn fragen. Aber ich hoffe, dass das auch für dich okay ist, weil eigentlich war das ja immer unser, nur unser Ritual?". Fragend schaute ich sie an. „Nein, keine Angst, zu dritt macht es doch viel mehr Spaß! Hat es doch damals auch, als..". Sie beendete den Satz nicht, aber ich wusste was sie sagen wollte. Als ihr Vater noch lebte. Ich sah ihren traurigen Blick, legte das Besteck, was ich grade abwaschen wollte weg und nahm sie in den Arm. Ich drückte sie noch kurz und ließ sie dann wieder los. Bei uns half das viel mehr, als ewig darüber zu reden. Ich merkte, dass es ihr wieder ein bisschen besser ging und als wir fertig waren, schauten wir noch zusammen einen Film. Als auch der zuende war, gingen wir beide schlafen. Bevor ich ins warme Bett stieg, zückte ich noch mein Handy und schrieb Manu eine Sms:

„Hey, hast du vielleicht Lust am Wochenende mit Gina und mir Skifahren zu gehen? Wäre schön. LG, Louisa."

Ich schickte sie ab und scrollte weiter in meinem Handy rum. Ich sah Thomas' Nachrichtenchat und wollte ihn grade wegklicken, als mich eine Sms von ihm erreichte:

„Servus! Hast du vielleicht mal Lust morgen beim Training vorbeizuschauen? Hab dich lange nicht mehr gesehen! Man sieht sich! LG, dein Thomas."

Klar hatte ich Lust! Schnell schrieb ich:

„Klar habe ich Lust! Wann soll ich da sein? Und wo?"

Mich erreichte sofort eine Antwort:

„Um 11 Uhr an der Säbenerstraße! Ich warte am Hintereingang auf dich!", schrieb er.

Ich las die Nachricht und klickte sie dann weg. Mein Blick fiel auf meinen Handyhintergrund. Glückliches Familienportrait. Meine Mutter. Es machte sich sofort ein mulmiges Gefühl in mir breit. Ich musste mich mit ihr vertragen! Morgen nach dem Training fahre ich hin, sagte ich mir, legte mein Handy weg und schloss die Augen.

Wahre Liebe endet nie (Manuel Neuer FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt